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Der Leutnant William Bligh wählt seinen befreundeten ersten Offizier Christian Fletcher aus, um mit ihm nach Haiti zu reisen. Seine Mission ist, von dort Ableger des Brotfruchtbaumes zu importieren. Im Jahr 1787 legt die Bounty ab, schnell erkennt man, das Leutnant Bligh das Schiff mit eiserner Hand lenkt. Entsprechend früh zeigt sich, dass die anfängliche Freude über die Reise nicht von Dauer sein wird. Durch Blighs harte Leitung entsteht wenig Harmonie zwischen der Crew und dessen Führung. Das Ganze überträgt sich schnell innerhalb der Mannschaft, die Differenzen und Machtkämpfe nehmen zu. Aber auch die elitäre Führung wirkt angesichts der langen Reise überfordert, es entstehen Meinungsverschiedenheiten, welche Teils offen vor der Besatzung ausgetragen werden.
In Haiti angekommen, verschwimmt die angespannte Stimmung schnell, man entdeckt ein idyllisches Paradies. Die Mannschaft ist nicht nur fasziniert von den weiblichen Einwohnern sowie deren Freundlichkeit und Reizen. Es stellt sich schnell eine gewisse Euphorie ein, auch angesichts der märchenhaften Umgebung – an eine bevorstehende Abreise denkt erstmal niemand. Selbst Leutnant Fletcher erliegt dem Charme der Tochter des Häuptlings, auch er genießt die Zeit und fühlt sich sichtlich wohl. Doch der unvermeidliche Tag rückt näher, die Stimmung während der Abreise sinkt bei vielen. Der Alltag ist zurück, auch die unerbittliche Herrschaft von Leutnant Bligh lässt nicht lange auf sich warten. Die Unzufriedenheit, nicht nur der Crew, nimmt zu, die Stimmung wird minutiös schlechter. Bis ausgerechnet Fletcher das Heft in die Hand nimmt und eine folgenreiche Meuterei anzettelt.
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Eindruck:
„Die Bounty” ist offiziell die vierte Verfilmung des Stoffes. Meine erste Berührung mit dem historischen Thema war die aus dem Jahr 1962 stammende Version, in der Marlon Brando in „Meuterei auf der Bounty“ den Offizier Fletcher spielt. Dieser Film war lange mein Favorit, auch weil er, neben dem herausragenden Marlon Brando, sehr opulent und monumental in Szene gesetzt wurde.
Im Jahr 1984 erschien dann von Roger Donaldson „Die Bounty“ auf der Leinwand, welche unter anderem mit Anthony Hopkins und Mel Gibson prominent besetzt wurde. Der Film wirkt vielleicht nicht ganz so episch wie „Meuterei auf der Bounty“, aber in meiner Wahrnehmung liegt er mittlerweile nicht nur auf Augenhöhe, sondern ist mein neuer Favorit.
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Mit jeder Sichtung wurde er besser, was natürlich in erster Linie auch an den Darstellern liegt, die sich gekonnt der Geschichte unterordnen und doch einprägsam bleiben.
Anthony Hopkins ist grandios und verkörpert seine Rolle mit Hingabe, auch Mel Gibson überzeugt mit einer differenzierten Performance und bildet einen guten Gegenpol zu Hopkins. Daneben noch Liam Neeson und Daniel Day-Lewis, alles Darsteller, mit der auch die heutige Kinogeneration etwas anfangen kann. Das ist vielleicht für den einen oder anderen eine passende Möglichkeit, den Film und das Thema für sich zu entdecken.
Die Inszenierung ist mitreißend, die Dialoge gut gewählt und mit dem fantastischen Score von Vangelis genial untermalt. Daneben setzt der Film ein paar neue Akzente, wodurch die Geschichte etwas frischer wirkt und dramaturgisch deutlich reifer als sein Vorgänger ist. Der moralische Aspekt der Protagonisten ist nachvollziehbar und das auf beiden Seiten. So ist man innerlich hin- und hergerissen zwischen Leutnant Bligh und dem Offizier Fletcher. Jeder Standpunkt der beiden wirkt authentisch. Auch daraus zieht der Film seine Stimmung und trägt zur Spannung bei.
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Die Verfilmung orientiert sich dicht an der Buchvorlage, „Die Bounty“ von Richard Hough und nahe an den originalen Ereignissen.
Eine gelungene Neuauflage, die inzwischen aber schon 35 Jahre alt ist. Dieser prachtvoll gedrehte Abenteuerfilm, der eine Geschichte erzählt, die nicht künstlich mit irgendwelchen Effekten aufgewertet wird, sondern mit toller Location und ebensolcher Ausstattung zu begeistern versteht. Man fühlt sich von Beginn an in das Jahr 1787 zurückversetzt, fiebert dem Unternehmen mit und erfreut sich an den gut ausgearbeiteten Charakteren der Figuren. Das alles hier noch handgemacht ist, wirkt keineswegs nostalgisch, sondern zeigt, mit wie viel Hingabe hier gearbeitet wurde. Das spiegelt sich bewundernswert auf der Leinwand wider und vermittelt eine realistische Atmosphäre. Zudem wurde hier an originalen Schauplätzen gedreht und die Bounty eindrucksvoll nachgebaut, all das unterstreicht imposant die Detailliebe der Verfilmung. Nun gut, klingt vielleicht alles sehr euphorisch, aber der Film ist kaum gealtert, wirkt auch heute noch erstklassig und sehr unterhaltsam.
Capelight veröffentlicht „Die Bounty“ als Mediabook, wobei hier nicht nur das wunderschön gestaltete Cover, sowie das informative Booklet zu erwähnen ist. Wirklich hervorheben kann man bei dieser Capelight Veröffentlichung, dass man den Film erstmals ungekürzt bekommt und selbstverständlich wurden die zusätzlichen 25 Minuten komplett synchronisiert. Lobend abrunden kann man das Ganze erneut nur damit, das Capelight seine hochwertigen Mediabooks preislich sehr attraktiv anbietet.
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Bild:
Zu Beginn wirkt das Bild recht weich und vermittelt eine gerade noch solide Schärfe, doch kurz nachdem Intro gehört das der Vergangenheit an. Die Farbgebung ist gelungen und vermittelt das Flair der Zeit. Bei Close Up´s ist das Bild sehr scharf und offenbart eine Fülle an Details. Dagegen wirkt der Rest, ab der Halbtotalen, teils ein wenig weicher, präsentiert sich aber dennoch mehr als zufriedenstellend. Der Schwarzwert und Kontrast überzeugen ebenfalls, einzig in schlecht ausgeleuchteten Szenen, wirkt das Bild etwas softer und leicht körniger. Eine stimmige Vorstellung, in der selten das letzte Quäntchen Schärfe fehlt.
Ton:
In Deutsch gibt es lediglich eine PCM 2.0 Tonspur, was bei dem sehr dialoglastigen Film nicht weiter stört. Die Abmischung wirkt durchaus dynamisch, der Score von Vangelis, der auch die Musik zu „Blade Runner“ und „1492 die Eroberung des Paradieses“beisteuerte, löst sich gut von den Boxen und bildet eine gelungene Bühne. Die Dialoge bleiben dabei stets gut verständlich, auch die Szenen auf dem Meer werden entsprechend wiedergegeben und erklingen je nach Situation, recht temperamentvoll.
Extras:
© Bilder Capelight Pictures – Alle Rechte vorbehalten!
Der Leutnant William Bligh wählt seinen befreundeten ersten Offizier Christian Fletcher aus, um mit ihm nach Haiti zu reisen. Seine Mission ist, von dort Ableger des Brotfruchtbaumes zu importieren. Im Jahr 1787 legt die Bounty ab, schnell erkennt man, das Leutnant Bligh das Schiff mit eiserner Hand lenkt. Entsprechend früh zeigt sich, dass die anfängliche Freude über die Reise nicht von Dauer sein wird. Durch Blighs harte Leitung entsteht wenig Harmonie zwischen der Crew und dessen Führung. Das Ganze überträgt sich schnell innerhalb der Mannschaft, die Differenzen und Machtkämpfe nehmen zu. Aber auch die elitäre Führung wirkt angesichts der langen Reise überfordert, es entstehen Meinungsverschiedenheiten, welche Teils offen vor der Besatzung ausgetragen werden.
In Haiti angekommen, verschwimmt die angespannte Stimmung schnell, man entdeckt ein idyllisches Paradies. Die Mannschaft ist nicht nur fasziniert von den weiblichen Einwohnern sowie deren Freundlichkeit und Reizen. Es stellt sich schnell eine gewisse Euphorie ein, auch angesichts der märchenhaften Umgebung – an eine bevorstehende Abreise denkt erstmal niemand. Selbst Leutnant Fletcher erliegt dem Charme der Tochter des Häuptlings, auch er genießt die Zeit und fühlt sich sichtlich wohl. Doch der unvermeidliche Tag rückt näher, die Stimmung während der Abreise sinkt bei vielen. Der Alltag ist zurück, auch die unerbittliche Herrschaft von Leutnant Bligh lässt nicht lange auf sich warten. Die Unzufriedenheit, nicht nur der Crew, nimmt zu, die Stimmung wird minutiös schlechter. Bis ausgerechnet Fletcher das Heft in die Hand nimmt und eine folgenreiche Meuterei anzettelt.
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Eindruck:
„Die Bounty” ist offiziell die vierte Verfilmung des Stoffes. Meine erste Berührung mit dem historischen Thema war die aus dem Jahr 1962 stammende Version, in der Marlon Brando in „Meuterei auf der Bounty“ den Offizier Fletcher spielt. Dieser Film war lange mein Favorit, auch weil er, neben dem herausragenden Marlon Brando, sehr opulent und monumental in Szene gesetzt wurde.
Im Jahr 1984 erschien dann von Roger Donaldson „Die Bounty“ auf der Leinwand, welche unter anderem mit Anthony Hopkins und Mel Gibson prominent besetzt wurde. Der Film wirkt vielleicht nicht ganz so episch wie „Meuterei auf der Bounty“, aber in meiner Wahrnehmung liegt er mittlerweile nicht nur auf Augenhöhe, sondern ist mein neuer Favorit.
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Mit jeder Sichtung wurde er besser, was natürlich in erster Linie auch an den Darstellern liegt, die sich gekonnt der Geschichte unterordnen und doch einprägsam bleiben.
Anthony Hopkins ist grandios und verkörpert seine Rolle mit Hingabe, auch Mel Gibson überzeugt mit einer differenzierten Performance und bildet einen guten Gegenpol zu Hopkins. Daneben noch Liam Neeson und Daniel Day-Lewis, alles Darsteller, mit der auch die heutige Kinogeneration etwas anfangen kann. Das ist vielleicht für den einen oder anderen eine passende Möglichkeit, den Film und das Thema für sich zu entdecken.
Die Inszenierung ist mitreißend, die Dialoge gut gewählt und mit dem fantastischen Score von Vangelis genial untermalt. Daneben setzt der Film ein paar neue Akzente, wodurch die Geschichte etwas frischer wirkt und dramaturgisch deutlich reifer als sein Vorgänger ist. Der moralische Aspekt der Protagonisten ist nachvollziehbar und das auf beiden Seiten. So ist man innerlich hin- und hergerissen zwischen Leutnant Bligh und dem Offizier Fletcher. Jeder Standpunkt der beiden wirkt authentisch. Auch daraus zieht der Film seine Stimmung und trägt zur Spannung bei.
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Die Verfilmung orientiert sich dicht an der Buchvorlage, „Die Bounty“ von Richard Hough und nahe an den originalen Ereignissen.
Eine gelungene Neuauflage, die inzwischen aber schon 35 Jahre alt ist. Dieser prachtvoll gedrehte Abenteuerfilm, der eine Geschichte erzählt, die nicht künstlich mit irgendwelchen Effekten aufgewertet wird, sondern mit toller Location und ebensolcher Ausstattung zu begeistern versteht. Man fühlt sich von Beginn an in das Jahr 1787 zurückversetzt, fiebert dem Unternehmen mit und erfreut sich an den gut ausgearbeiteten Charakteren der Figuren. Das alles hier noch handgemacht ist, wirkt keineswegs nostalgisch, sondern zeigt, mit wie viel Hingabe hier gearbeitet wurde. Das spiegelt sich bewundernswert auf der Leinwand wider und vermittelt eine realistische Atmosphäre. Zudem wurde hier an originalen Schauplätzen gedreht und die Bounty eindrucksvoll nachgebaut, all das unterstreicht imposant die Detailliebe der Verfilmung. Nun gut, klingt vielleicht alles sehr euphorisch, aber der Film ist kaum gealtert, wirkt auch heute noch erstklassig und sehr unterhaltsam.
Capelight veröffentlicht „Die Bounty“ als Mediabook, wobei hier nicht nur das wunderschön gestaltete Cover, sowie das informative Booklet zu erwähnen ist. Wirklich hervorheben kann man bei dieser Capelight Veröffentlichung, dass man den Film erstmals ungekürzt bekommt und selbstverständlich wurden die zusätzlichen 25 Minuten komplett synchronisiert. Lobend abrunden kann man das Ganze erneut nur damit, das Capelight seine hochwertigen Mediabooks preislich sehr attraktiv anbietet.
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Bild:
Zu Beginn wirkt das Bild recht weich und vermittelt eine gerade noch solide Schärfe, doch kurz nachdem Intro gehört das der Vergangenheit an. Die Farbgebung ist gelungen und vermittelt das Flair der Zeit. Bei Close Up´s ist das Bild sehr scharf und offenbart eine Fülle an Details. Dagegen wirkt der Rest, ab der Halbtotalen, teils ein wenig weicher, präsentiert sich aber dennoch mehr als zufriedenstellend. Der Schwarzwert und Kontrast überzeugen ebenfalls, einzig in schlecht ausgeleuchteten Szenen, wirkt das Bild etwas softer und leicht körniger. Eine stimmige Vorstellung, in der selten das letzte Quäntchen Schärfe fehlt.
Ton:
In Deutsch gibt es lediglich eine PCM 2.0 Tonspur, was bei dem sehr dialoglastigen Film nicht weiter stört. Die Abmischung wirkt durchaus dynamisch, der Score von Vangelis, der auch die Musik zu „Blade Runner“ und „1492 die Eroberung des Paradieses“beisteuerte, löst sich gut von den Boxen und bildet eine gelungene Bühne. Die Dialoge bleiben dabei stets gut verständlich, auch die Szenen auf dem Meer werden entsprechend wiedergegeben und erklingen je nach Situation, recht temperamentvoll.
Extras:
- 24 seitiges Booklet
- Audiokommentar mit Regisseur Roger Donaldson
- Produzent Bernie Williams und Produktionsdesigner John Graysmark (Deutsch untertitelt)
- Audiokommentar mit dem historischem Berater Stephen Walters (Deutsch untertitelt)
- Dokumentation: Das Making-of zu „Die Bounty“
- „Die Bounty im Film“
- Original Kinotrailer
© Bilder Capelight Pictures – Alle Rechte vorbehalten!
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