X-Men: Dark Phoenix – Kino Review | 20th Century Fox
„X-Men: Dark Phoenix“ ist der vorletzte Beitrag von 20th Century Fox zur Welt der X-Men, welche vor beinahe 20 Jahren zum ersten Mal von den Comics auf die Leinwand gebracht wurde – und (noch) nicht mit dem Marvel Cinematic Universe verbunden ist. Dark Phoenix (im Originaltitel ohne „X-Men“) hatte es von Anfang an nicht leicht. Zum einen standen die Verantwortlichen bei 20th Century Fox nicht unerheblich unter Druck, kam „X-Men: Apocalypse“, der dritte Teil des Neustarts vom X-Men Franchise, doch so gar nicht gut an. Zum anderen wurden hohe Erwartungen geweckt als man ankündigte, die „Dark Phoenix Saga“ neu zu interpretieren, was einerseits daran liegt, dass diese Handlungsgeschichte unter den Comic-Fans sehr beliebt ist und andererseits der erste Versuch mit „X-Men: Der letzte Widerstand“ ziemlich in den Sand gesetzt wurde. Das sollte natürlich nicht noch einmal passieren. Erschwerend hinzu kommen Störgeräusche aus der Disney-Übernahme.
Dark Phoenix setzt 1992, neun Jahre nach den Ereignissen rund um den ersten Mutanten, En Sabah Nur aka Apocalypse, an. Mutanten als solches sind mittlerweile angesehen und werden sogar als Helden gefeiert. Warum das so ist wird deutlich, als die X-Men gerufen werden, um dem Space Shuttle Endeavour zur Hilfe zu eilen, welches in eine Sonneneruption geraten ist. Zwar geht es am Ende gut aus, es passiert bei der Mission jedoch etwas Einschneidendes, was die Welt für die X-Men stark verändert wird – vor allem für Jean Grey (Sophie Turner). Dass diese im Zentrum der Handlung steht, wird von Anfang an wenig subtil vermittelt. Man bekommt einen kurzen Einblick in ein Erlebnis aus Jean Greys Kindheit, ähnlich wie bei Erik Lehnsherr aka Magneto (Michael Fassbender) in „X-Men: Erste Entscheidungen“.
Ausgehend von der Einleitung ist die Richtung der Handlung klar und entwickelt sich entsprechend der Erwartungen, leider ohne wirkliche Überraschungen und leider nur sehr mangelhaft umgesetzt. Anfangs wird ausführlich dargestellt wie gut das Verhältnis zwischen Mutanten und Menschen ist, dies rückt aber im weiteren Verlauf völlig in den Hintergrund. Natürlich ist und soll der Fokus auf Jean Grey liegen und nicht der Politik, dennoch ist der Kontrast zu extrem. Allzu schnell sind die Mutanten wieder nur die Gejagten. Hier macht es sich Simon Kinberg (Regie, Drehbuch und Produktion) schlicht zu einfach.
Apropos Jean Grey. Es wird massig Potential einer zu durchaus mehr fähigen Sophie Turner vergeudet, indem man sie wahlweise schreien oder sich an den Kopf fassen lässt. Auch das Verhältnis zwischen ihr und Professor Charles Xavier (James McAvoy) kommt nicht richtig zum Tragen. Ihre Interaktionen entfalten keine Wirkung, da kein Eindruck von Intimität entsteht. Dabei erwartet man diese, wird doch Xavier als eine Art Ziehvater dargestellt. Und so wirkt der Bruch wenig tragisch und wird hauptsächlich durch Nebenfiguren aufrechterhalten – Hank McCoy aka Beast (Nicholas Hoult) und Raven aka Mystique (Jennifer Lawrence) sind Lichtblicke! Man kann sagen, dass allgemein überhaupt nur wenig Emotionen aufkommen und nicht so richtig auf den Zuschauer überspringen wollen, dabei hat der Film einige überaus tragische Momente. Dies liegt unter anderem an den Dialogen, welche, in romantischen Situationen, mit jeder Schnulze austauschbar sind, in tragischen Momenten mit jeder Tragödie („Warum ausgerechnet ich?“) und so weiter, dass man hier und da mit den Augen rollt, weil es so vorhersehbar ist. Bei dem gefühlt hundertsten Superhelden-/Actionfilm der letzten zehn Jahre kam man natürlich nicht erwarten, noch nie Dagewesenes zu hören und sehen zu bekommt. Etwas mehr Raffinesse kann man aber schon erwarten
.
Insgesamt ist an „X-Men: Dark Phoenix“ wesentlich mehr auszusetzen, als zu loben. Der Film ist weder eine bessere Version der Dark Phoenix Saga, noch ein gelungener Abschluss der Reihe. Wer dann noch sitzenbleibt und auf eine Post-Credit-Szene hofft, verlässt vollends unbefriedigt das Kino. Zwei Dinge lassen einen aber ohne Wünsche zurück. Das ist die Musik und das sind die Effekte (sowohl Sound als auch visuell). Beides ist überaus gelungen. Wem Ersteres während des Guckens positiv aufgefallen ist wundert sich nicht im Abspann Hans Zimmer zu lesen. Gute Effekte kamen quasi mit Ankündigung, wurde die Nachproduktion doch extra verlängert, damit an diesen nichts auszusetzen ist. Schade, eine längere Vorbereitungsphase wäre vielleicht die bessere Wahl gewesen, wenn dabei ein besseres Drehbuch herausgekommen wäre.
Story 2
Umsetzung 2
Unterhaltungswert 3
©Trailer und Bilder 20th Century Fox – Alle Rechte vorbehalten!
„X-Men: Dark Phoenix“ ist der vorletzte Beitrag von 20th Century Fox zur Welt der X-Men, welche vor beinahe 20 Jahren zum ersten Mal von den Comics auf die Leinwand gebracht wurde – und (noch) nicht mit dem Marvel Cinematic Universe verbunden ist. Dark Phoenix (im Originaltitel ohne „X-Men“) hatte es von Anfang an nicht leicht. Zum einen standen die Verantwortlichen bei 20th Century Fox nicht unerheblich unter Druck, kam „X-Men: Apocalypse“, der dritte Teil des Neustarts vom X-Men Franchise, doch so gar nicht gut an. Zum anderen wurden hohe Erwartungen geweckt als man ankündigte, die „Dark Phoenix Saga“ neu zu interpretieren, was einerseits daran liegt, dass diese Handlungsgeschichte unter den Comic-Fans sehr beliebt ist und andererseits der erste Versuch mit „X-Men: Der letzte Widerstand“ ziemlich in den Sand gesetzt wurde. Das sollte natürlich nicht noch einmal passieren. Erschwerend hinzu kommen Störgeräusche aus der Disney-Übernahme.
Dark Phoenix setzt 1992, neun Jahre nach den Ereignissen rund um den ersten Mutanten, En Sabah Nur aka Apocalypse, an. Mutanten als solches sind mittlerweile angesehen und werden sogar als Helden gefeiert. Warum das so ist wird deutlich, als die X-Men gerufen werden, um dem Space Shuttle Endeavour zur Hilfe zu eilen, welches in eine Sonneneruption geraten ist. Zwar geht es am Ende gut aus, es passiert bei der Mission jedoch etwas Einschneidendes, was die Welt für die X-Men stark verändert wird – vor allem für Jean Grey (Sophie Turner). Dass diese im Zentrum der Handlung steht, wird von Anfang an wenig subtil vermittelt. Man bekommt einen kurzen Einblick in ein Erlebnis aus Jean Greys Kindheit, ähnlich wie bei Erik Lehnsherr aka Magneto (Michael Fassbender) in „X-Men: Erste Entscheidungen“.
Ausgehend von der Einleitung ist die Richtung der Handlung klar und entwickelt sich entsprechend der Erwartungen, leider ohne wirkliche Überraschungen und leider nur sehr mangelhaft umgesetzt. Anfangs wird ausführlich dargestellt wie gut das Verhältnis zwischen Mutanten und Menschen ist, dies rückt aber im weiteren Verlauf völlig in den Hintergrund. Natürlich ist und soll der Fokus auf Jean Grey liegen und nicht der Politik, dennoch ist der Kontrast zu extrem. Allzu schnell sind die Mutanten wieder nur die Gejagten. Hier macht es sich Simon Kinberg (Regie, Drehbuch und Produktion) schlicht zu einfach.
Apropos Jean Grey. Es wird massig Potential einer zu durchaus mehr fähigen Sophie Turner vergeudet, indem man sie wahlweise schreien oder sich an den Kopf fassen lässt. Auch das Verhältnis zwischen ihr und Professor Charles Xavier (James McAvoy) kommt nicht richtig zum Tragen. Ihre Interaktionen entfalten keine Wirkung, da kein Eindruck von Intimität entsteht. Dabei erwartet man diese, wird doch Xavier als eine Art Ziehvater dargestellt. Und so wirkt der Bruch wenig tragisch und wird hauptsächlich durch Nebenfiguren aufrechterhalten – Hank McCoy aka Beast (Nicholas Hoult) und Raven aka Mystique (Jennifer Lawrence) sind Lichtblicke! Man kann sagen, dass allgemein überhaupt nur wenig Emotionen aufkommen und nicht so richtig auf den Zuschauer überspringen wollen, dabei hat der Film einige überaus tragische Momente. Dies liegt unter anderem an den Dialogen, welche, in romantischen Situationen, mit jeder Schnulze austauschbar sind, in tragischen Momenten mit jeder Tragödie („Warum ausgerechnet ich?“) und so weiter, dass man hier und da mit den Augen rollt, weil es so vorhersehbar ist. Bei dem gefühlt hundertsten Superhelden-/Actionfilm der letzten zehn Jahre kam man natürlich nicht erwarten, noch nie Dagewesenes zu hören und sehen zu bekommt. Etwas mehr Raffinesse kann man aber schon erwarten
.
Insgesamt ist an „X-Men: Dark Phoenix“ wesentlich mehr auszusetzen, als zu loben. Der Film ist weder eine bessere Version der Dark Phoenix Saga, noch ein gelungener Abschluss der Reihe. Wer dann noch sitzenbleibt und auf eine Post-Credit-Szene hofft, verlässt vollends unbefriedigt das Kino. Zwei Dinge lassen einen aber ohne Wünsche zurück. Das ist die Musik und das sind die Effekte (sowohl Sound als auch visuell). Beides ist überaus gelungen. Wem Ersteres während des Guckens positiv aufgefallen ist wundert sich nicht im Abspann Hans Zimmer zu lesen. Gute Effekte kamen quasi mit Ankündigung, wurde die Nachproduktion doch extra verlängert, damit an diesen nichts auszusetzen ist. Schade, eine längere Vorbereitungsphase wäre vielleicht die bessere Wahl gewesen, wenn dabei ein besseres Drehbuch herausgekommen wäre.
Story 2
Umsetzung 2
Unterhaltungswert 3
©Trailer und Bilder 20th Century Fox – Alle Rechte vorbehalten!
Kommentar