Build the resistance. Recruit anyone. Play as anyone. Londoners are being oppressed by corrupt opportunists and it’s up to you to build a resistance to give ...
Der erste Teil hatte ein großartiges Konzept, aber auch einige Schwächen. Der zweite Teil hat diese Schwächen ausgemerzt, aber dafür wieder andere eingeführt. XD Ob das Spiel nun im dritten Anlauf endlich vollends gelingen kann? Der Trailer sieht jedenfalls cool aus.
"Kommt Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken . . . und entweiht mich!" - MacBeth
Ich habe nun einmal den dritten Teil angezockt, habe gerade aber einmal zwei, drei Tage rumgespielt und überlege jetzt bereits das Teil gebraucht weiterzuverkaufen. Enttäuscht trifft es nicht ganz, viel eher bin ich mit dem Konzept des dritten Teiles und des Gameplays enorm unzufrieden. Anstatt eines oder mehrerer fester Charaktere, hat man nun tausende von neuen Figuren, die man wählen könnte. Aber keine Einzige davon ist anpassbar, aber Alle dafür so divers wie der Transenpuff bei FFF. Also überwiegend weiblich, überwiegend schwarz, aber dafür knallbunt angezogen und super-woke gedresst.
Aber na gut: das Spiel an sich ist wichtiger und da musste ich feststellen, dass man quasi bei 0 anfängt und so gut wie keine Fähigkeiten hat. Das hat mich angenehm an den ersten Teil erinnert, wo man ebenfalls absolut keine Fähigkeiten hat und das Spiel somit am Anfang und nicht am Ende am schwersten ist. Das war für mich eine willkommene Abwechslung, die sich schnell in Ernüchterung gewandelt hat, nachdem ich feststellte, dass sich daran Nichts ändert. Man gewinnt nämlich keine Fähigkeiten hinzu, sondern muss sich mit anderen Charakteren zusammenschließen, die eben jene Fähigkeiten haben, die man braucht. Man rekrutiert sie für den Widerstand und muss dann immer wieder den Charakter wechseln, wenn man was anderes erledigen muss oder erledigen will. Schon das nervt tierisch. Jedes Mal wechseln, jedes Mal wieder hinreisen, jedes Mal die Optionen durchgehen. Und deswegen kann ich natürlich gefühlte hunderttausende Figuren rekrutieren, bis die ganze Stadt bald irgendwann zu mir gehört.
Und dadurch, dass man ständig die Figuren wechselt, kann man sich mit keiner einzigen dieser Fratzen identifizieren. Ich konnte gar nicht schauen, wie schnell mir die Story am Arsch vorbei ging, der ich an sich durchaus sehr viel abgewinnen könnte. Es geht nämlich um staatliche Kontrolle mit Hilfe von Medien und Konzernen, die Druck, Gewalt, Desinformationen, Manipulation und natürlich High Tech einsetzen, um die Bevölkerung zu unterdrücken. Damit zieht das Spiel - obwohl schon lange in der Produktion - ganz unbequeme Paralleln zu Mitteleuropa im Jahr 2021, wo von Berlin, Rom, Wien und Paris aus ganz genau solche Ambitionen verfolgt werden.
Aber mit dem vermurksten Gameplay konnte mich nicht daran festhalten. Mir hat es dann gereicht, als ich erwischt wurde und ausfiel. Dann hätte ich wieder mit zig Missionen einen Anwalt rekrutieren müssen, der mich dann wieder mit anderen Missionen rausholt und dann hätte ich nochmals von vorn anfangen müssen, obwohl es de facto keinen Storyverlust gegeben hätte. Mal abgesehen davon, dass es für jede gescheiterte Mission eine Alternative gibt, wodurch sich auch kein Ehrgeiz entwickeln kann. Ach ja, umlegen kann man seine Gegner nun auch nicht mehr, sondern maximal betäuben. Und für den vermutlich wesentlich interessanteren Prequel-DLC mit Aidan Pearce muss man extra blechen und nochmal downloaden.
Nope; das Spiel liefert eine überraschend brisante Grundlage und eine potentiell gute Story, aber das Gameplay ist mir zu planlos, zu lahm, zu nervig und viel zu anspruchslos. Graphisch sehr cool, guter Soundtrack, aber mehr liefert das Teil nicht. Mir schwant, das bombt böse.
"Kommt Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken . . . und entweiht mich!" - MacBeth
Kommentar