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Dune - Der Wüstenplanet (1984)
Nachdem ich mir letzte Woche die neue Verfilmung im Kino gegönnt habe und somit erstmals mit dem Dune-Universum zu tun bekam, hatte ich nun irgendwie doch Bock auf mehr und da die Fortsetzung wohl noch das ein oder andere Jahr auf sich warten lassen wird, gab ich der 84er Verfilmung von David Lynch nun doch mal ne Chance. Als SciFi-Fan allgemein war mir der Film natürlich schon lange ein Begriff, aber irgendwas hat mich immer davon abgehalten den Film auch mal wirklich zu sehen. Zu meiner Überraschung muss ich nun aber sagen...den kann man schon durchaus mal anschauen.
Natürlich zog ich automatisch Vergleiche zu der neuen Version und es war sehr interessant zu sehen wo sich beide ähnelten und eben unterschieden. Vorneweg mal das positive - der Film ist für die Zeit rein visuell sehr schön inszeniert, insbesondere die einzigartigen Sets und Kostüme haben mir sehr gefallen und gaben einem das Gefühl eine einzigartige Welt zu sehen die man sonst noch nirgends gesehen hatte. Auch die vielen Farben waren mir ganz recht, da mir Villeneuve's visueller Stil manchmal doch etwas ZU steril und düster ist. (auch bei seinen anderen Filmen) Die Effekte waren für die Zeit weitgehend auch sehr gut, einzig der Schutzschild bei den Kämpfen war einfach nur grottig schlecht mit diesem "durchsichtigen Minecraft-Look". Der Soundtrack war sehr gut (Toto, yey!), allerdings auch etwas sparsam dosiert.
Nun aber zum Inhalt...und da wird sehr schnell die Kritik nachvollziehbar. Ich bin sehr froh dass ich die neue Verfilmung zuvor gesehen hab, sonst wär ich wahrscheinlich schlechter bei der Story mitgekommen. Wofür Villeneuve sich 2,5 Stunden Zeit lässt und die Charaktere und Welten ausführlich vorstellt, wird dasselbe hier in den ersten 1,5 Stunden eher im Schnelldurchlauf durchgegangen. Wobei das noch halbwegs geht wie ich finde, die Story ist weitgehend 1:1 und auch wenn einige Szenen sehr schnell und viel unspektakulärer abgehandelt werden, so bekommt man das wichtigste so weit mit. Sehr viel schlimmer ist da die zweite Hälfte die dann nur noch 40 Minuten bekommt und wo man wirklich das Gefühl bekommt dass die Vorspultaste klemmt. Da wird von einer Szene zur nächsten gesprungen und zwischendrin noch schnell ein paar Worte erklärender Text im Hintergrund gesagt da man keine Zeit hatte das entsprechende zu zeigen. Ich kannte ja die Story dieser zweiten Hälfte noch nicht und kann sie mir auch jetzt nur so halbwegs vorstellen, da sie eben so schnell abgehandelt wurde. Entsprechend freu ich mich hier nun umso mehr auf die Villeneuve-Fortsetzung, wo das dann alles die Zeit bekommt die es verdient.
Man merkt einfach dass hier von den Produzenten extrem rein geredet und gepfuscht wurde - da der Film ja sehr teuer war, wollte man ihn unbedingt kürzen um ihn in den Kinos mehrmals zeigen zu können und damit auch eher das Geld wieder einzuspielen. Lynch's originale Fassung war 3,5 Stunden und mit Sicherheit auch ein weitaus besser Film der der Vorlage deutlich gerechter wurde. Hier merkt man wirklich dass da von Leuten am Film rum gepfuscht wurde die keine Ahnung hatten. Sehr schade, denn der Film spielte auch so seine Kosten nicht wieder ein, also hat es sich in keinster Weise gelohnt. Was mich allerdings wundert ist dass die Originalfassung von Lynch bis heute nicht als Director's Cut veröffentlicht wurde...es gibt lediglich eine 3-stündige TV-Fassung die wer anders zusammen geschnitten hat, die Lynch aber offenbar auch nicht gefiel, sodass er sich aus den Credits hat entfernen lassen.
Schon schade all das. Umso wichtiger ist nun die Neuverfilmung und ich hoffe echt dass es mit der Fortsetzung (oder gar mehreren) klappt, denn das hat der Stoff verdient. Man kann das echt nicht alles in nur einen Film packen. Villeneuve's Version wirkte auf mich im Kino noch ein wenig langsam, aber jetzt nach der 84er Version ist mir klar wie wichtig diese Zeit und die Details waren und wie viel fehlt wenn man das alles weg lässt. Abgesehen davon war's auch schauspielerisch definitiv die bessere Version...die 84er Version ist da sehr unausgewogen...manche Schauspieler (gerade der von Paul) gehen eigentlich in Ordnung, andere haben dann wieder ne sehr seltsame Art ihre Zeilen zu sprechen und wirken dadurch unnötig befremdlich. Auch hätte ich nicht gedacht dass man den Baron Hakkonen NOCH ekliger und abstoßender darstellen könnte als schon in der Villeneuve Version...der hier von 1984 ist ja so widerlich dass es einem teils fast schlecht wird. oO Und sein "Rumgefliege" ist auch total albern. Generell waren "die Hakkonens" hier in dem Film sehr befremdlich und recht "80er Jahre trashig" dargestellt.
Alles in allem find ich die 84er Version bedingt sehenswert. Als SciFi-Film aus den 80ern bringt er einiges mit, gerade visuell und kann einfach mit dieser fremden, einzigartigen Welt punkten. Die Story kann allerdings schwer zu folgen sein wenn man sich nicht auskennt und kommt hier - wie die Charakterentwicklung - definitiv zu kurz, woran ja nicht mal Lynch selbst schuld war. Villeneuve hat hier nun definitiv den besseren Deal bekommen und holt viel mehr aus der Vorlage raus, was sich natürlich auch entsprechend positiv im Resultat zeigt. Es ist schade dass Lynch nie seine eigentliche Version veröffentlichen konnte, aber so wie der Film nun ist, ist er eben nicht das was Dune als Verfilmung wirklich verdient. Man kann ihn anschauen, ja, aber man sollte mindestens SciFi Fan sein und solche 80er Jahre Filme mit den entsprechenden Effekten mögen. Dann hat der Film trotz allem seinen Charme. Aber ich bin froh dass Villeneuve das nun richtig angeht und hoffe stark dass bald die Fortsetzung kommen kann.
Dune - Der Wüstenplanet (1984)
Nachdem ich mir letzte Woche die neue Verfilmung im Kino gegönnt habe und somit erstmals mit dem Dune-Universum zu tun bekam, hatte ich nun irgendwie doch Bock auf mehr und da die Fortsetzung wohl noch das ein oder andere Jahr auf sich warten lassen wird, gab ich der 84er Verfilmung von David Lynch nun doch mal ne Chance. Als SciFi-Fan allgemein war mir der Film natürlich schon lange ein Begriff, aber irgendwas hat mich immer davon abgehalten den Film auch mal wirklich zu sehen. Zu meiner Überraschung muss ich nun aber sagen...den kann man schon durchaus mal anschauen.
Natürlich zog ich automatisch Vergleiche zu der neuen Version und es war sehr interessant zu sehen wo sich beide ähnelten und eben unterschieden. Vorneweg mal das positive - der Film ist für die Zeit rein visuell sehr schön inszeniert, insbesondere die einzigartigen Sets und Kostüme haben mir sehr gefallen und gaben einem das Gefühl eine einzigartige Welt zu sehen die man sonst noch nirgends gesehen hatte. Auch die vielen Farben waren mir ganz recht, da mir Villeneuve's visueller Stil manchmal doch etwas ZU steril und düster ist. (auch bei seinen anderen Filmen) Die Effekte waren für die Zeit weitgehend auch sehr gut, einzig der Schutzschild bei den Kämpfen war einfach nur grottig schlecht mit diesem "durchsichtigen Minecraft-Look". Der Soundtrack war sehr gut (Toto, yey!), allerdings auch etwas sparsam dosiert.
Nun aber zum Inhalt...und da wird sehr schnell die Kritik nachvollziehbar. Ich bin sehr froh dass ich die neue Verfilmung zuvor gesehen hab, sonst wär ich wahrscheinlich schlechter bei der Story mitgekommen. Wofür Villeneuve sich 2,5 Stunden Zeit lässt und die Charaktere und Welten ausführlich vorstellt, wird dasselbe hier in den ersten 1,5 Stunden eher im Schnelldurchlauf durchgegangen. Wobei das noch halbwegs geht wie ich finde, die Story ist weitgehend 1:1 und auch wenn einige Szenen sehr schnell und viel unspektakulärer abgehandelt werden, so bekommt man das wichtigste so weit mit. Sehr viel schlimmer ist da die zweite Hälfte die dann nur noch 40 Minuten bekommt und wo man wirklich das Gefühl bekommt dass die Vorspultaste klemmt. Da wird von einer Szene zur nächsten gesprungen und zwischendrin noch schnell ein paar Worte erklärender Text im Hintergrund gesagt da man keine Zeit hatte das entsprechende zu zeigen. Ich kannte ja die Story dieser zweiten Hälfte noch nicht und kann sie mir auch jetzt nur so halbwegs vorstellen, da sie eben so schnell abgehandelt wurde. Entsprechend freu ich mich hier nun umso mehr auf die Villeneuve-Fortsetzung, wo das dann alles die Zeit bekommt die es verdient.
Man merkt einfach dass hier von den Produzenten extrem rein geredet und gepfuscht wurde - da der Film ja sehr teuer war, wollte man ihn unbedingt kürzen um ihn in den Kinos mehrmals zeigen zu können und damit auch eher das Geld wieder einzuspielen. Lynch's originale Fassung war 3,5 Stunden und mit Sicherheit auch ein weitaus besser Film der der Vorlage deutlich gerechter wurde. Hier merkt man wirklich dass da von Leuten am Film rum gepfuscht wurde die keine Ahnung hatten. Sehr schade, denn der Film spielte auch so seine Kosten nicht wieder ein, also hat es sich in keinster Weise gelohnt. Was mich allerdings wundert ist dass die Originalfassung von Lynch bis heute nicht als Director's Cut veröffentlicht wurde...es gibt lediglich eine 3-stündige TV-Fassung die wer anders zusammen geschnitten hat, die Lynch aber offenbar auch nicht gefiel, sodass er sich aus den Credits hat entfernen lassen.
Schon schade all das. Umso wichtiger ist nun die Neuverfilmung und ich hoffe echt dass es mit der Fortsetzung (oder gar mehreren) klappt, denn das hat der Stoff verdient. Man kann das echt nicht alles in nur einen Film packen. Villeneuve's Version wirkte auf mich im Kino noch ein wenig langsam, aber jetzt nach der 84er Version ist mir klar wie wichtig diese Zeit und die Details waren und wie viel fehlt wenn man das alles weg lässt. Abgesehen davon war's auch schauspielerisch definitiv die bessere Version...die 84er Version ist da sehr unausgewogen...manche Schauspieler (gerade der von Paul) gehen eigentlich in Ordnung, andere haben dann wieder ne sehr seltsame Art ihre Zeilen zu sprechen und wirken dadurch unnötig befremdlich. Auch hätte ich nicht gedacht dass man den Baron Hakkonen NOCH ekliger und abstoßender darstellen könnte als schon in der Villeneuve Version...der hier von 1984 ist ja so widerlich dass es einem teils fast schlecht wird. oO Und sein "Rumgefliege" ist auch total albern. Generell waren "die Hakkonens" hier in dem Film sehr befremdlich und recht "80er Jahre trashig" dargestellt.
Alles in allem find ich die 84er Version bedingt sehenswert. Als SciFi-Film aus den 80ern bringt er einiges mit, gerade visuell und kann einfach mit dieser fremden, einzigartigen Welt punkten. Die Story kann allerdings schwer zu folgen sein wenn man sich nicht auskennt und kommt hier - wie die Charakterentwicklung - definitiv zu kurz, woran ja nicht mal Lynch selbst schuld war. Villeneuve hat hier nun definitiv den besseren Deal bekommen und holt viel mehr aus der Vorlage raus, was sich natürlich auch entsprechend positiv im Resultat zeigt. Es ist schade dass Lynch nie seine eigentliche Version veröffentlichen konnte, aber so wie der Film nun ist, ist er eben nicht das was Dune als Verfilmung wirklich verdient. Man kann ihn anschauen, ja, aber man sollte mindestens SciFi Fan sein und solche 80er Jahre Filme mit den entsprechenden Effekten mögen. Dann hat der Film trotz allem seinen Charme. Aber ich bin froh dass Villeneuve das nun richtig angeht und hoffe stark dass bald die Fortsetzung kommen kann.
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