Stranger Things (Netflix)

Quelle: https://www.blairwitch.de/news/stran...erhaupt-87986/

Bild:


Quelle zu allem Vorstehenden: https://www.blairwitch.de/news/stran...im-dreh-08975/

Dreh geht bis nächsten August und staffel 4 hat vermutlich 8 Folgen

https://www.comicbookmovie.com/tv/ne...r-2020-a171329

Warum nicht gleich bis zum übernächsten... Ernsthaft was soll dass denn, das sind langsam Drehzeiten eines Peter Jacksons....

Nächsten August bin ich auf einem Open Air von The BossHoss, da hab ich dann keine Zeit für Stranger Things.

Sicherlich liegt das an anderen Terminen der Darsteller. Gerade die Kids sind ja derzeit am Durchstarten.

Schon klar, aber nerven tuts trotzdem und bei mir ist dann auch irgendwann die Luft raus, sprich das Interesse weg, weil alles soweit auseinander liegt.

Quelle: https://www.blairwitch.de/news/stran...bekannt-87987/

besagtes Foto der Skriptseite:

https://www.instagram.com/p/B4i5CohF...ource=ig_embed

Naja aber zu deiner Jugend war es ja eher so, dass man immer ein ganzes Jahr auf neue Dinge warten musste oder sogar noch länger. Also ist das jetzt ja quasi Erinnerung an Früher ;)

Du meinst so wie ne Revival Tour... manches muss man nicht wirklich nochmal haben.:zwinker:

Quelle: https://www.blairwitch.de/news/stran...staffel-96533/

Na, is doch schön das ich mal wieder recht hatte... :zunge:

Ich war bei der ersten Staffel schon noch etwas skeptisch, wie man diese ganze dicke 80er-Hommage in einer seriösen bzw. nicht-trashigen Serie verpacken wollte. Aber letztendlich hat mich die erste Staffel vollends überzeugen können. Umso überraschter war ich, dass Netflix das hohe Niveau halten konnten. Nach der dritten Staffel nun bin ich vollends begeistert und weiß gar nicht mehr, wo mir der Kopf steht. XD

In der dritten Staffel ist nun wieder einige Zeit vergangen und der Sommer steht vor der Tür. Elfie ist nun mit Mike zusammen, was Hopper in den Wahnsinn treibt und der sich daraufhin Hilfe bei Joyce sucht. Dustin ist in einem Ferienlager, während Lucas mit Will und Max herumblödelt. Nancy und Jonathan versuchen bei der lokalen Zeitung ihre ersten Schritte als Journalisten zu machen und Steve muss sich als Eisverkäufer im ortsansässigen Kino mit der klugscheißenden Erica und seiner zynischen Kollegin Robin herumschlagen. Das Leben ist für die Teenies in Hawkins genauso chaotisch, wie es für sie sein soll. Zumindest hätte es das auch weiterhin so bleiben können, hätten der russische Geheimdienst und das russische Militär nicht ebenfalls finstere Experimente mit der Schattenwelt durchgeführt. Ihnen gelang es einen Durchgang zu öffnen, wodurch ein neues Geistwesen den Weg in unsere Welt gefunden hat. Es hat es auf Elfie abgesehen, weil es weiß, dass sie die größte Gefahr für sie darstellt. Und dieses Wesen besitzt nicht nur große Macht, sondern es hat auch einen ganz hinterhältigen Plan.

Wow, ich meine, das war der absolute Wahnsinn! Stranger Things lebt ja davon, dass die Serie eigentlich "nur" die 1980er wieder aufleben lässt. Und das macht die Serie wirklich beispiellos gut, indem sie die Mode, die Musik, die Sprache, die Politik, den Zeitgeist, das Lebensgefühl und natürlich allen voran diese zahllosen Filmklassiker zitiert. Es gibt herrliche Remineszenzen an den Terminator, Pumpkinhead, Tanz der Teufel II, ganz penetrant an Der Blob und Das Ding aus einer anderen Welt, Die Körperfresser kommen, Zurück in die Zukunft, The Shining, Die Nacht der Creeps, Red Dawn und natürlich Day Of The Dead, der sogar mal kurz gezeigt wird. Und und und und und . . . Hier steckt so viel Nostalgie drin, so viel Liebe zum Detail und richtig viel Sorgfalt, die Easter Eggs ja nicht zu dominant werden zu lassen. Tatsächlich ist jede Referenz zwar erkennbar, legt sich aber nicht über die eigentliche Story. Denn - das ist sehr wichtig - die Serie erzählt ja ihre eigene Geschichte und konzentriert sich darauf.
Die Handlung könnte ebenso gut den 1980ern entrissen sein und greift in der dritten Staffel gleich mehrere Themen auf. Da ist ein gruseliges Monster versteckt im Wald, was sich aus zermatschen Ratten- und Menschenkörpern zusammensetzt, dann kann es Klone erstellen und andere Menschen kontrollieren, also quasi fernsteuern, und zu guter Letzt kommt nun auch der kalte Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion groß heraus. Am Anfang geschehen noch viele Dinge gleichzeitig und es gibt zahlreiche Ansatzpunkte für witzige und unterhaltsame Momente. Die Bedrohungen bauen sich nur langsam und heimlich auf, während die Teens hier mit dem Erwachsenwerden zu kämpfen haben. Die Pubertät schlägt vollends zu mit Liebesgeschichten, Liebesfrust, Rückschläge im Arbeitswesen und den ersten Gedanken über das spätere Leben. Was aber dermaßen pointiert, behutsam und humorvoll gemacht ist, dass die dritte Staffel schon in ihren ersten, ruhigeren Folgen schon beste Unterhaltung bietet. Da kommen die Charaktere auch voll zur Geltung, während das Storytelling noch nicht so große Fortschritte macht. Erst später bilden sich nun zwei Gruppen und zwei Mainstories und zwei Nebenhandlungen heraus. Da ist in erster Linie Elfie im Epizentrum, die mit den Jungs versucht das Monster im Wald aufzuhalten, was durch das Tor zu uns gelangt ist. Auf der anderen Seite sind da Dustin, Steve und Robin, die den Russen und ihren Experimenten auf die Schliche kommen. Gleichzeitig kommen Nancy und Johnny auch dem Monster auf die Spur und versuchen die Phänomene in Hawkins zu dokumentieren, während Joyce und Hopper einen Gefangenen haben, der aber nur Russisch spricht und sie deswegen einen nicht minder schrägen Übersetzer brauchen.

Überhaupt gefällt es mir, wie sich die Charaktere bis zum Ende der Staffel entwickeln. Wie sie sich entzweien, wie sie sich versöhnen, wie sie sich zusammenraufen müssen und wie sie auch mit neuen Figuren interagieren, die sofort zu einem Teil des bekannten Ensembles werden. Kein neuer Charakter wirkt deplatziert oder übertrieben oder vernachlässigt. Die Duffer-Brüder wissen also genau was sie machen und sie casten auch genau. Brett Gelman ist als Murray Baumann zum Beispiel dermaßen nerdig verschroben und misstrauisch gegen jede Regierung, dass er die einsamen Schützen (Akte X) komplett in sich vereint. Er bringt seine Figur so herrlich kaputt rüber, dass er gleich zu einem Hauptdarsteller befördert worden ist. Priah Ferguson spielt die kleine schwarze Nervensäge Erica dermaßen aufdringlich und klugscheißerisch, dass ich ihr am Liebsten eine donnern will und Maya Hawke ist mit Robin der perfekte Gegenpol zu Steven. Die Tochter von Ethan Hawke und Uma Thurman sieht außerdem noch richtig zum Anbeißen aus.

Ab circa der Hälfte laufen die vier Handlungsfäden immer stärker zusammen, bis sie kurz vor dem Finale schon zusammenlaufen. Die Hälfte der Staffel ist auch der Moment, wo der Humor immer weiter zurückgefahren und die Serie wesentlich ernster wird. Allerdings auch noch spannender und viel actionreicher. Schon die ersten beiden Staffeln waren perfekt inszeniertes Fantasykino, aber nun lassen es die Duffer-Brüder auch mit dicken Actionszenen so richtig übel krachten. Hier werden ganze Häuser und Inneneinrichtungen in bester Akira-Manier brutal zerlegt. Das Monstrum reißt Bäume aus und rennt durch Wände, Autos werden durch die Luft geschleudert. Funken und Feuer überall, Splitter überall, Glas fliegt durch die Luft und Blech wird verbogen. Die Actionszenen sind auf allerhöchstem Niveau umgesetzt, die Spezialeffekte der absolute Hammer. Hier bleibt kein Stein auf dem anderen und tatsächlich wird die Serie zum Ende hin immer brutaler, fetziger, aber auch blutiger und tragischer. Ich hab mal gelesen, dass Stranger Things ursprünglich ein gutes Stück derber und blutiger geplant war und das bricht nun in der dritten Staffel immer mehr durch. Da gibt es schon in den ersten Minuten grausigere Momente als noch in den Staffeln davor. Wie zum Beispiel der Wissenschaftler, der erwürgt wird, oder die zerfetzten Soldaten. Ratten und Menschen werden vor laufender Kamera wie Nix zermatscht. Es gibt nun mehrere Schießereien und Faustkämpfe, wo es deutlich brutaler zur Sache geht. Auch bei den fantastischen Duellen zwischen Elfie und den Ungeheuer gibt es keinen Kuschelkurs mehr. Die Biester werden durch Wände geschleudert, durch Fenster geschmissen, zerhackt oder auch schon mal in der Mitte zerrissen. Nicht zu vergessen, wie es mit den Zombies im Krankenhaus abging oder wie Hopper die Russen einfach mit der Uzi umnietet. Dass heißt aber auch, dass es auch einigen Charakteren übel an den Kragen geht.



Auch diese Momente fand ich sehr beachtlich und sie konnten mich voll und ganz packen. Und diese gelungene Atmosphäre macht für mich sehr sehr viel von der Serie aus. Stranger Things ist nicht nur nostalgisch, sondern auch humorvoll, manchmal rührend, natürlich sehr sci-fi-lastig und wenn es sein muss auch schon mal grausig und brutal. Auf diese Weisen schaukelt sich die Staffel immer weiter hoch und liefert mir schon ab der ersten Episode einen starken Augenblick nach dem anderen. Diese Staffel hatte also wirklich viele starke Momente, aber Nichts - rein gar Nichts - kann diesem Moment toppen!!!!!! . . .



Der Einfall war so dermaßen witzig, so dermaßen liebevoll, so extrem nostalgisch und trotzdem so treffsicher und passend, dass ich 5 Minuten applaudiert hab! Fast konnten die Macher sogar noch Einen draufsetzen, denn die Sache mit dem Brief von Hopper war auch ganz ganz stark gemacht. Was am Anfang der Staffel noch für einen ungeheuer witzigen und sehr humorvollen Gag sorgte, wurde am Ende zu seinem sehr sentimentalen, melancholischen und doch wunderbar ergreifenden Moment, der aber keinesfalls rührseelig oder weinerlich wirkt. Absoluter Wahnsinn! Eine genialer Homonymus; Narrative von der feinsten Sorte, pures Storytelling par exellence. Besser geht`s einfach nicht!

Nachdem zumindest in den USA die Serie auf BD herausgekommen ist, hoffe ich, dass Netflix auch hier einmal ein Auge zudrückt und eine Gesamtbox herausbringt, wenn die Serie einmal komplett ist. Nach dieser Staffel hätte ich das Teil nämlich nur allzu gerne in Schrank und freu mich wir irre kirre auf die 4. Staffel. Ich hab zwar keine Ahnung, wie man die jüngsten Folgen noch toppen will, aber da bin ich nun wirklich guter Dinge. Scheiße, Mann. Nun, wenn ich darüber schreibe, merke ich eigentlich, wie mir nach und nach gute Kindheitserinnerungen durch`s Gedächntnis schießen und wie ich manchmal diesem Gefühl von damals hinterherschaue; an meine Großeltern, die mir immer noch die liebsten Menschen sind, an die Mode und natürlich diese unsterbliche Musik! Wie sagte es einmal Zapp Brannigan so schön? . . . DIE 80er, Kiff; für mich gibt es nur DIE 80er. Ich gebe meine 10/10 und jetzt erst einmal "Never ending story" in der Dauerschleife! ​​​

Die 80er waren einfach ein tolles Jahrzehnt. Immer so ein wenig wie der Tanz auf der Rasierklinge - schließlich war ein Atomkrieg jederzeit möglich.

Umso mehr hat man das Leben genossen und einfach viel bewusster gelebt.

Der Atomkrieg war in den 80igern jederzeit möglich? Wenn überhaupt dann doch eher am Anfang des Jahrzehnts.