Sollte dieser Teil nicht einige Dinge anders angehen oder zumindest in irgendeinerweise dem Franchise wieder neues Leben einhauchen? Etwas richtig Neues in der Franchise-Reihe lässt Halloween 2018 komplett vermissen. Lediglich die langfristigen Folgen einer traumatischen Erfahrung – auch über mehrere Generationen hinweg – zeugen davon, dass das Script nicht auch auf einen anderen Slasher passen würde. Diese Dinge kommen aber weder über Randnotizen hinaus, noch sind sie wirklich neu in der Reihe (zumindest in der Teilen wo die Figur Laurie auftaucht). Der Rest ist das klassische Slasher-1-mal-1 nach bekanntem Muster: Dem Killer wird etwas Mystisches angedichtet, um ihn eine diabolische Aura zu verleihen. Dann gibt es die typischen Spannungsaufbau- und Jumpscare-Momente, die man so bereits in jedem anderen Slasher gesehen hat (ohne diese kommt eine Blumhouse-Produktion wohl nicht mehr aus). Allein eine etwas längere Plansequenz bleibt in Erinnerung, wo wir ausnahmsweise mal nicht die Perspektive des Opfers, sondern des Killers einnehmen. Spannung entsteht so zwar nicht gerade, aber es war jedenfalls mal ganz nett zu sehen, wie so eine Szene wirkt, wenn man das Böse von Weitem kommen sieht.
Dialoge wirken hier auch wie beliebig aneinandergeklatschte Phrasen, wo gefühlt nicht mal zwei Sätze aufeinander aufbauen oder Bezug haben. Immer wenn man denkt sie würden jetzt ein wenig die Psyche der Figuren und ihre Antriebe thematisieren (also so etwas wie Charakterzeichnung versuchen), reißt der Dialog spontan ab, weil eine Figur nicht darüber sprechen möchte oder etwas Überraschendes passiert. Dann folgt meist eine 0815-Slasherszene, die handwerklich zwar solide gefilmt ist, aber eben auch einen maden Déjà-vu-Effekt mit sich trägt. Das wird der ein oder andere Hardcore Michael Myers Fans als liebevolle Nostalgie-Note zu schätzen wissen, wer aber mit den letzten 5–10 Teilen nicht sonderlich viel anfangen konnte, wird es auch jetzt nicht. Dafür fällt dieser weitere Eintrag in der bereits schon üppigen Vita zu wenig mit Innovationen auf.
Ich habe ihn zwar noch nicht gesehen, kann deiner nicht erfüllten Erwartung, dem Franchise neues Leben einzuhauchen, daher auch nicht kommentieren.
Ich habe aber, so wie du es formuliert hast, es nicht anders erwartet. Die Reihe hat eine große und alte Fangemeinde, die gewisse Vorstellungen haben, was sie mit Halloween verbindet. Ich stelle es mir recht schwierig vor, den Spagat hinzubekommen neue Wege einzuschlagen und alte Fans, wie neue gleichermaßen zu bedienen.
Allerdings richtig, die Figuren rund um Michael etwas besser zu charakterisieren und somit eine gewisse Spannung zu erzeugen, wäre durchaus wünschenswert.
Letztlich leben derartige Filme nie (selten) von der Tiefe ihrer Figuren, sowie ebenso deren Dialoge.
Was aber nicht bedeutet, das ich mir das nicht wünsche..!
Wie gesagt, meine Erwartungen an den Film sind diesbezüglich niedrig, daher bin ich gespannt, wie er mir gefällt!!
Natürlich ist ein Horrorfilm in der Regel mehr effekthaschend als characterdriven ausgerichtet. Aber wenn sie bereits 10+ Mal die Formel rezitiert haben und wenig bis kaum Neues angeboten haben, wäre zumindest etwas mehr Fokus auf die Figuren ein Ansatz gewesen – besonders wenn man in der Promophase erzählt, dass man mit Curtis wieder an die ersten Teile anschließen wollte und den ganzen restlichen Kanon für nichtig erklärt hatte. Sie haben halt neben den Klischee-Slashermomenten nicht wirklich was in petto gehabt und eine Variation bekannter Tötungsszenen reicht mir nicht mehr.
Man kann den Fans ja trotzdem noch ihre Portion "Michael Myers at Work" präsentieren und darum ein innovativeres Korsett schnüren. Aber was rede ich da, solange es sich verkauft, gibt es aus Studiosicht keinen Zwang für Neuerungen.
Darum wurde das ursprüngliche Ende des neuen Films ersetzt:
Spoiler ->
Auch Halloween blieb während der Produktionsphase nicht vor einschneidenden Veränderungen verschont. Um besser mit den Erwartungen der Fans spielen zu können, ließ Produzent Jason Blum große Teile des Finales komplett neu drehen. Im ursprünglichen Showdown von Regisseur David Gorden Green stehen sich Laurie (Jamie Lee Curtis) und Michael in einem erbitterten Messerkampf gegenüber, bei dem beide in Mitleidenschaft gezogen werden. Kurz darauf feuert Lauries Tochter Karen einen Pfeil auf Michael ab, der ihn, so scheint es, tödlich verwundet und zurücklässt, während die Familie fliehen kann. Die Kinofassung gibt sich dagegen bekanntlich deutlich explosiver und steckt Lauries Haus (und damit auch den darin gefangenen Michael Myers) in Brand. Für Ryan Turek, einen der Produzenten, liegen die Gründe für den Wechsel auf der Hand: „Wir haben uns für dieses Ende entschieden, weil es am besten zu der Erwartungshaltung passt, dass man im Finale einen Kampf zwischen Michael Myers und den drei Generationen der Strode-Familie zu sehen bekommt. Das ist zumindest mein Eindruck.“
Gegenüber Screenrant erklärt er weiter: „Es ist die perfekte Mischung aus Katz- und Mausspiel und Slasher-Horror und verhilft den Charakteren von Laurie, Allyson und Karen auf emotionaler Ebene zu einem runden, würdigen Abschluss.“
Habe heute meinen US Import bekommen und gleich angeschaut. Ich muss sagen im Heimkino (DTS:X Sound) hat mir der Film noch besser als im Kino gefallen. Ob es der beste Halloween Film ist wie auf dem Backcover propagiert wird lasse ich mal offen, aber es ist ein guter Slasher der atmosphärisch dicht wie das Original daher kommt und einen bestialischen Michael Myers zeigt. Das Finale hält sich die Möglichkeit einer Fortsetzung offen. Ob Michael Myers tot ist oder doch noch lebt, werden wir sicher bald wissen.
Als riesen Michael Myers bzw Halloween Fan muss ich sagen das der Film einfach nur perfekt funktioniert hat und man was hatte ich für eine Gänsehaut. Ich bin einfach nur froh das man alle Teile hier ignoriert, aber trotzdem die ganzen easter eggs der anderen Teile mit eingebaut hat.
Der Original Halloween gehört zu den besten Slasher Filmen aller Zeiten, dementsprechend sind hier die Fußstapfen, mega groß. Die Original Fortsetzungen und auch die Remakes werden komplett ignoriert, stattdessen setzt es Teil 1 sehr konsequent fort. Man versucht Myers nicht zu Vermenschlichen. Er ist und bleibt der Boogyman der einfach tötet weil er es kann. Jamie Lee Curtis spielt ihren Charakter klasse und ist auch mit sichtlich viel Spaß dabei. Eine tolle Mischung aus Gebrochen und Bad Ass. Judy Greer als Lauries Tochter ist dagegen etwas anstrengend. Hier hätte ich es besser gefunden wenn man Danielle Harris wenigstens eine Chance gegeben hätte. Andi Matichak als Enkelin macht ihre Sache dagegen richtig gut und erinnert mega Stark ans Jamie Lee von damals.
Die Story selbst braucht etwas um in Fahrt zu kommen aber die ganzen Charaktere werden ganz gut eingeführt. Nach ca. 40 Minuten geht es dann ab. Myers metzelt sich irre brutal durch die Gegend, die FSK muss mega gute Laune gehabt haben um den ab 16 freizugeben. Die Atmosphäre ist nicht ganz so mega spannend wie im Original, liegt aber auch daran dass man zu vieles hier bereits schon mal gesehen hat, sprich vieles wiederholt sich aus dem ersten Teil, bietet aber dafür eine sehr gute Hommage mit guten Insidern. Aber trotzdem ist die Spannung ganz ordentlich und Myers kommt klasse brachial und böse rüber. Absolutes Highlight ist dann das Finale wo sich Jamie Lee Curtis und Myers einen mega Kampf der Giganten liefern. Atmosphäre und Action pur. Ich saß da halb jubelnd auf der Couch so ging es da ab.
Das Ende ist gut Abgeschlossen dass es eigentlich keine Fortsetzung mehr braucht, bin aber trotzdem neugierig wie man darauf aufbauen will.
8/10 Punkte
Zuletzt geändert von Sawasdee1983; 04.03.2019, 08:23.
Ich war "damals" im Kino und fand den Film ganz ok - mehr aber nicht (bin auch ein großer Fan vom Original). Teil 2 und H20 hätte man meinetwegen gerne beibehalten können - aber es ist wohl im Mode gekommen Fortsetzungen zu ignorieren^^
LG OLED65C8 • Sony VPL-VW270 • Denon AVR-X4400H • Pioneer UDP-LX500 • Apple TV 4K • Intel NUC @Kodi • PlayStation 4 pro • Dreambox DM800 • Canton Vento + 2x Arendal 1723 Subwoofer 1 (7.2.2)
Kommentar