Zensur bei Streaming-Diensten? Hinnehmbar oder Betrug am Kunden?

Ich für meinen Teil würde den Anbieter wechseln, wenn diese Art der Zensur öfters vorkommen würde.

Zumal es ja eigentlich möglich sein sollte, dass dem Kunden eine ungeschnittene Fassung zur Verfügung steht. Dann eben erst nach FSK-18 Freischaltung oder nur in der Zeit von 22:00-6:00. Optional könnte man die geschnittene Szene zumindest als Extra anbieten.

Naja Amazon hat auch eine Folge von Pastewka komplett umändern müssen weil angeblich zu viel Schleichwerbung.

Simpsons hat die Michael Jackson Folge rausgenommen.

Krass finde ich Eher das Netflix meint Folgen einer Serie komplett rauszunehmen und damit meine ich ihrer Originals. Bei einer zugebener Massen "nur" Talkshow wurden mal eben 66 Folgen weg rationalisiert. Mit der Begründung, nun mit 10 Folgen ist es übersichtlicher. Die rausgeflogenen Folgen sind nicht mehr abrufbar

Die nummer mit Pastewka habe ich auch noch im Hinterkopf. Fand das auch affig. Aber da konnte Amazon mal nichts für. Ausserdem sind doch sowohl die Pastewka-Folge als auch die Simpsons-Folge soweit ich weiß in Originalfassung auf DVD verfügbar.

Zensur is generell nicht tolerabel und zeigt (speziell in dem Fall), wie hilflos man dem gegenüber steht. Das Ding gibts dann eben nicht mehr uncut .....

Zumindest steigt damit der Wert der bereits veröffentlichten DVD- und Blu-Ray-Fassungen.

Wer die Rechte hat, macht damit was er will. Und der Verbraucher zum Beispiel, hat das Recht den Streamingdienst zu verlassen.

Generell finde ich, dass der Begriff Zensur hier eher unangebracht ist. Zensur bezeichnet üblicherweise die Unterdrückung von Meinungsäußerung in Wort und/oder Bild durch staatliche Stellen.

Das was hier passiert, ist aber ganz was anderes: Private Anbieter reduzieren freiwillig ihr Sortiment, weil sie meinen, dadurch das kleinere Problem mit ihrem Geschäftsmodell zu bekommen. Ob sie damit Recht haben, lassen wir mal dahin gestellt. Dass ich diese permanente Angst vor der öffentlichen Meinung ziemlich lächerlich finde, stellen wir direkt daneben. Aber letztlich geht es hier nur um Kohle und sonst gar nichts.

Davon kann man halten was man will, aber mit Zensur (wie wir das Wort in dem Kontext anwenden) hat das nun wirklich nicht viel zu tun.

Ansonsten würde ich empfehlen, gewöhnt Euch dran. Die dauerempörte amerikanische Öffentlichkeit fängt gerade erst an, da reinzupfuschen. Schaut Euch die Fernsehschnitte an und die Radio Edits bei Musik, und man kann sich ungefähr vorstellen, was da noch so kommt.

Was mangels VÖ bei 13 Reasons why nicht greift.

Gibt es da nicht schon ne VÖ?

Ich glaub dvd in den usa

Ich kenne die Szene und sie gehört, um die Entscheidung des Mädchens, eben so zu handeln, wie sie es letztendlich getan hat (mit den Tapes), zur Vervollständigung der Handlung und eben eventuell auch zur Abschreckung unbedingt dazu.

Es gibt in den Nachrichten und im frei emfangbaren Nachtprogramm mehr Gewalt als in dieser ruhigen Szene!!

Eine Zensur dahingehend ist für mich absolut nicht nachvollziehbar und stellt des weiteren eine Entmündigung des Zuschauers dar. Traurig!

Ich finds witzig...

Die einen beschweren sich weil es eine Szene gibt die fragwürdig ist, die anderen das es diese Szene jetzt nicht mehr gibt. Egal wie Netflix jetzt entschieden hätte, einer hätte auf jedenfall aufgeschrien.

Wenn es ein sauberer Cut ist, der bei mir jetzt nicht das Gefühl auslöst, ich hätte jetzt was verpasst oder den Cut gemerkt, weil schlecht geschnitten. Ist es mir eigentlich wurscht, der wunsch der Öffentlichkeit nach expliziter Darstellung, bis zum letzten Moment, ist in den letzten Jahren so enorm gestiegen, das ich sagen muss, das ich es manchmal auch als zuviel des Guten finde. Liegt, aber wohl daran das ich zu der Generation gehöre, die nicht jede Szene bis ins letzte Detail gezeigt brauchte, damals haben Andeutungen gereicht, das man auch so wusste was Sache ist.

Was ich wiederum nicht mag, wenn ich einen Film in jener und dieser Länge kenne und plötzlich wurde irgendwas dilettantisch entfernt, das kann ich nicht ab. Sehe ich immer wieder wenn Endszenen fehlen, damits ins Programm passt.

Ansonsten schließe ich mich dem Hering an, gewöhnt euch dran. Mit aufkommen immer mehr Anti-Irgendwas-Bewegungen wird auch der Cutter bei Radio und TV wieder mehr arbeit bekommen.

Natürlich könnt ihr aus Protest kündigen und wechseln, aber wohin? Andere hätten unter diesem öffentlichen Druck wohl die gleiche Entscheidung getroffen. Wobei ich glaube, die wenigsten würden aus Überzeugung kündigen, die Bequemlichkeit und die "Gier" nach exklusiven Content, ist doch bei der Mehrheit viel zu hoch.

Und da sich soviele inzwischen für Streamingdienste entscheiden, wird es im Gegensatz zu früher, wohl auch keine ungeschnittene Medienauswertung geben. Was von Netflix sowieso nicht mehr zu erwarten sein wird, die müssen nach all den Conten abstrichen, ihr Zeug zusammenhalten, damits auch nur da zu sehen ist.

Ich möchte nur mal anmerken, das Disney damals zum Herby reboot, Lindsay Lohans Brüste digital verkleinert hat, da diese einer Familienfreundlichenbewegung zu groß und ungeeignet für einen Familienfilm waren. Da hat keiner gejohlt, da haben alle nur gelacht, aber selbst das war schon eine Art Zensur, deswegen meidet aber auch keiner von euch Disney.

Schon irgendwie lustig, früher gabs mal den Begriff des Papiertigers, an diesen muss ich denken, wenn ich diese empörten Rufe nach Kündigung hier höre.

Also ich habe damals sehr wohl aufgeschrien. Die Brüste von Lindsay Lohan sind ja wohl das Beste an ihr. :zunge:

Es gibt aber auch nen kleinen Unterschied. Die Brüste wurden verkleinert, bevor der Film in die Kinos kam. So wie auch Jassica Albas Bikini in Into the Blue mehr Stoff bekam. Wenn ein Film oder eine Serie in der Produktionsphase geändert wird, dann ist das halt so. Oder wenn bei Testvorführungen Probleme auftraten.

Wenn es aber nachträglich zu Schnitten kommt, weil sich Leute aufregen ist das Zensur. Klar kann Netflix in der Situation sich nur falsch entscheiden, sich aber einem "Mob" zu beugen zeugt nicht gerade von künstlerischer Freiheit.

@Kai und AlexTaylor

Klar ist "Zensur" nichts was man unterstützt. Aber wie sieht die Alternative aus... Total Boykott aller Zuschauer, komplett vereinigt gegen die Zensur? Um Geschlossenheit zu demonstrieren, kündigt somit jeder weltweit seine Streaming Abos, geht nicht mehr ins Kino und schaut auch kein TV mehr.

Echt jetzt? Das glaubt ihr doch selbst nicht, wenn ein paar Hansele ihr Abo kündigen juckt das Netflix nicht großartig, auch andere juckt das nicht. Das müsste dann schon mit der oben angemerkten Geschlossenheit passieren und das wurde noch nie gemacht. Weil keiner auf all das andere nicht verzichten will und nur Netflix abzustrafen reicht ja nicht, das muss schon alle Medien betreffen, da ihr nicht wisst, wer als nächstes zensiert. Somit müsste das schon eine entsprechende Masse sein, die das geschlossen und über einen längeren Zeitraum macht. Was aber auch nicht wirklich was bringen würde, da es bestimmt ebenso viele Befürworter gibt. Auf beiden Seiten gibts dann noch die typischen Mitläufer, die zwar pro oder contra meckern, sich daheim dann aber trotzdem am Abend wieder Netflix und Co einschalten.

Ich verfolge die Zensur Debatte schon seit den 80gern und ratet mal was sich bis dato getan hat?

Der Aufschrei der erklingt, verhallt ebenso schnell wieder, denn so wichtig ist das Thema nicht für jederman das es dauerhaft anhält, es flammt nur immer wieder mal auf, wenn es einen aktuellen Anlass gibt, ansonsten brodelt es so vor sich hin ohne wirklich Bestand zu haben.

Naja, noch ruft ja keiner zum Totalboykott auf. Und wenn es eine einmalige oder zumindest seltene Sache sein sollte, wird nach Verhallen der ersten "Wut" auch nichts weiter passieren.

Wenn ein Streaming-Dienst aber beginnen sollte einen Großteil seines Programms vor- oder nachträglich zu zensieren oder ganze Folgen / Staffeln / Filme aus fadenscheinigen Gründen zu "entsorgen", sollte man sich tatsächlich überlegen, zumindest diesem Dienst den Rücken zu kehren.