Euer zuletzt gesehener asiatischer Film

27F721D2-5A29-43EE-96FC-F2D54DB0E8CA.jpegDangan Runner 4/5
Regiedebüt von Sabu aus dem Jahr 1996 und der Film macht auch heute noch Spaß. Ein, zwei Logiklöcher oder fragwürdige Szenen, aber sonst sehr unterhaltsam. Die Blu-ray von Third Window Films kann auch mit deutschen UT geschaut werden, ein Intro vom deutschen Rapid Eye Movies Label kommt, die haben den Film aber nicht auf BD hier veröffentlicht.

Believer 4/5
Believer ist das koreanische Remake von Johnnie To‘s Drug War und muss sich nicht vor dem Original verstecken. Believer ist richtig gut geworden, übernimmt gewisse, essentielle Parts vom Original, aber hat auch seine eigene Ideen und Details, die den Film somit auch sehenswert und spannend für diejenigen macht, die Drug War bereits kennen. Das Ende ist beispielsweise ganz anders.
Believer wirkt zudem hochwertig, auf Hochglanz getrimmt und ist einfach schön gefilmt. Der Soundtrack hat mir besser gefallen. Die Charaktere sind teils noch irrer und unberechenbarer. Die Schauspieler sind auch sehr gut.
Von der Story her find ich Remake und Original gut, wobei ich das Original vielleicht einen Ticken spannender und zugänglicher fand. Sehenswert sind beide.
Geschaut habe ich die koreanische Blu-ray.

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Shoplifters 4/5
Tolles, ruhiges Drama zum Thema was eine Familie ausmacht, auch wenn sie eher zusammengewürfelt ist.
Geschaut habe ich die deutsche Blu-ray.

SPL: Killzone 4,5/5
Ist ja schon fast ein moderner Klassiker, die beiden Endfights stellen ganz großes Martial Arts-Können dar. Zuvor ist der Film ein kurzweiliger und spannender Cop-Thriller.
Die koreanische Blu-ray-Version ist codefree und kommt mit schönem Coverartwork und Schuber.

"Bleach" (Netflix / 2018)

Ichigo, der nach dem Tod seiner geliebten Mutter mit seinem überforderten Vater und seinen beiden kleinen Schwestern zusammen lebt, hat die Fähigkeit, Geister zu sehen. Eines Tages trifft er auf die Seelenfängerin Ruaki, die, verletzt im Kampf mit einem Dämonwesen, einem "Hollow", ihre Kraft auf ihn überträgt. Von nun an sind die geiden verbunden und Ruaki versucht, Ichigo zu einem Seelenfänger auszubilden, damit sie die Möglichkeit erhält, in die Soul Society zurückzukehren. Dabei bekommen sie natürlich Schwierigkeiten mit den Dämonen, aber auch aus den eigenen Reihen...

Das Finale entschädigt ein wenig für einen Film, der recht träge und z. T. auch ein wenig zäh daherkommt. Der Trailer versprach mehr! Nicht wirklich schlecht, aber auch kein großer Wurf. Ich würde sagen 5,5 von 10 Schlafkojen im Schrank - in Schulnoten ausgedrückt also "ausreichend "!

The Witch: Subversion

Huiii, der ist mal Klasse!! Gelungene Einführung ohne langweilig zu wirken. Sicherlich von der Idee her nicht unbedingt neu, dafür aber wirklich fantastisch umgesetzt. Das macht nicht nur Spaß, sondern neugierig auf die Fortsetzungen.
Auch weil die Darsteller ehrlich und nicht, wie so üblich albern bzw. von ihrer Darstellung agieren.
Dazu packend inszeniert und bildlich mehr als gelungen eingefangen.

Von mir..

8/10

Legendary Assassin 2,5/5
Für einen Martial Arts-Film mit nur drei Fights etwas wenig Action und auch da hat man von Wu Jing schon besseres gesehen. Manche Charaktere sind mit Ihrer Art oder Blödelszenen zudem unpassend.
Der große Kampf am Ende, einer gegen alle, nachts im Regen ist aber schön anzusehen.

Ashes Of Time Redux 3/5
Wong Kar-wais erster Martial Arts-Film, ursprünglich aus 1994, ist mehr eine verworrenere Liebesstory, anders und oftmals schön gefilmt, tolle Darsteller, aber insbesondere die Kämpfe sind aufgrund von Schnitt und Bildführung schwer zu verfolgen. Zudem ist der Film sehr körnig, was ihn noch älter wirken lässt, als er eh schon ist.

Snowpiercer 4,5/5
2031, die Welt ist vor 17 Jahren eingefroren und hat alles Leben ausgelöscht. Nur ein großer Zug fährt unermüdlich mit den letzten Überlebenden um die Welt. Doch die Menschen der hintersten Klasse wollen nicht länger von den Vorderen schlecht behandelt werden und so kommt es zur Revolte. Und obwohl der gesamte Film im Zug spielt, wird er nie langweilig. Jeder Wagon sieht von innen anders aus und echt abstruse Ideen werden hier präsentiert. Die Action kommt auch nicht zu kurz. Wieder ein klasse Film von Bong Joon-ho, u.a. mit seinem koreanischen Stammschauspieler Song Kang-ho, aber auch Chris Evans in der Hauptrolle und mit Tilda Swinton, John Hurt und Ed Harris.

"Shadowless Sword" (Blu-Ray)

Die Geschichte ist recht einfach und so oder so ähnlich auch schon öfter verfilmt worden:

Die Bösen - hier die Kitan - überfallen ein Reich - hier das der Balhae - und unterdrücken die Bevölkerung. Dabei töten sie nach und nach alle legitimen Nachfolger des Königs, die ihnen ihre Macht streitig machen können. Zum Schutz des letzten verbliebenen Prinzen, der seit vielen Jahren zurück gezogen unter falschem Namen im Exil lebt, wird die junge Schwertkämpferin So Ha entsandt. Ihre Aufgabe ist es, den rechtmäßigen König zurück nach Balhae zu bringen. Hindern soll sie daran der gnadenlose Feldherr Gun mit seiner gefürchteten Geliebten, der Schwertkämpferin Mae...

Siedelt sich der Film, der immer wieder gute Fly by Wire Kämpfe innehat, zuerst bei ca. 6,5 Punkten an, gewinnt er in der Folge an Qualität, so das am Ende sehr gute 8 von 10 Unterwasser-Kämpfe (!) zu Buche stehen.

Getragen wird der Film zum größten Teil von den beiden bildschönen Hauptdarstellerinnen Yoon Soy und Lee Ki Yong, die mir bis dato völlig unbekannt waren und die ich hoffentlich noch öfter sehen werde!

Gonjiam: Haunted Asylum 4,5/5

... gehört zu den „Found-Footage“-Horrorfilmen und ist nach meinen Informationen bis dato nach A Tale Of Two Sisters der erfolgreichste Horrorfilm an den Kinokassen in Südkorea gewesen. Nicht ganz verwunderlich, denn die Nervenheilanstalt Gonjiam gibt es tatsächlich und zählt, wie im Film erwähnt, von CNN zu den sieben gruseligsten Orten der Welt. Da bietet es sich doch auch an, darüber einen Horrorfilm zu drehen. Und die Art, hier einen Film im Film zu bekommen, hat was.
Regisseur Jeong Beom-sik hat zuvor den sehr gelobten Horrorfilm Epitaph gedreht und zeigt auch in Gonjiam sein gutes Auge und Gefühl für tolle, düstere Sets, packende Atmosphäre und innovative Bildkompositionen und Kameraführung.
Zugegeben, manche Dinge mögen ziemlich exemplarisch und generisch für (asiatische Horror-)Filme sein, wie bspw. eine Perücke von schwarzem langen Haar, gruselige langhaarige Frau in weißem Gewand, obligatorisches Nudelsuppenschlürfen und relativ austauschbare Charaktere. Dennoch macht der Film das meiste richtig. Mir gefiel zudem der lockere Einstieg, wie man als Zuschauer in die Story eingeführt wird, aber auch die Charaktere sich selbst und das Equipment, bestehend aus diversen Kameras, GoPros, Dronen usw., kennenlernen. Zu Story selbst will ich gar nicht großartig etwas sagen, zu hoch ist die Spoilergefahr. Nur so viel: Nach knapp 25 min. geht es dann los im unheimlichen Asylum und die Atmosphäre verdichtet sich zunehmend, u.a. nach ca. 45 und 65 Minuten und schließlich im krassen Finale. An ein, zwei Stellen hab ich mich richtig gegruselt, obwohl ich schon diverse Found-Footage- und Jump-Scare-Horrorfilme gesehen habe. Dabei gibt es gar nicht so viele Schreckmomente und er erfindet das Genre auch nicht neu. Der Film spielt sogar sehr lange mit den Erwartungen des Zuschauers, dass da doch irgendwo was sein bzw nun kommen muss und wenn es soweit ist, passen die Momente auch richtig. Der Regisseur kann es einfach, eine enorm dichte Atmosphäre aufzubauen und für sich arbeiten zu lassen, ohne ständig irgendwelche Jump-Scares einbauen zu müssen. Ich mag zudem einfach das Setting und den Kniff, wie man hier die Story recht authentisch präsentiert. Der gesamte Look wirkt hochwertig und nicht billig.
Mir hat Gonjam: Haunted Asylum enorm gut gefallen und war für mich seit langem einer der besten Horrorfilme, die ich gesehen habe. Ich kann mir auch vorstellen, den sogar in nicht allzu ferner Zeit nochmal anzusehen.
Ach ja, Antworten über die ursprünglichen Geschehnisse in der Anstalt gibt es nicht, aber das hält auch irgendwie das Mysteriöse um diesen Ort aufrecht.

Die Korea Blu-ray ist zwar auf der Hülle mit Code A angegeben, lief aber auch auf meinem Code B Sony UBP-X700.

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Schaut gut aus, nur ist mir etwas zu viel Fantasie. Aber die Aufmachung ist genial

A Taxi Driver 5/5
Ein unglaublicher, wunderschöner, lustiger, trauriger, emotionaler, dramatischer, spannender, berührender, menschlicher, wichtiger Film. Song Kang-ho spielt grandios den verwitweten Taxi-Fahrer, der viel zu selten für seine kleine Tochter da ist und in akuter Geldnot ist. Er gabelt den deutschen Reporter Jürgen Hinzpeter auf, den er für 100.000 Won nach Gwangju und zurück nach Seoul bringen soll. Dumm nur, dass die Stadt wegen eines Aufstandes vom Militär abgeriegelt ist. Doch durch einen Bluff schaffen sie es doch hinein und dann wird es erst richtig gefährlich.
Der Film beruht auf wahren Begebenheiten und es ist mir absolut unverständlich, warum es den in Deutschland bislang weder auf Blu-ray, DVD noch als Stream gibt, zumal der deutsche ARD-Reporter, gespielt von Thomas Kretschmann, eine so bedeutende Rolle für Korea hatte. Ich habe diesen so sehenswerten Film auf Blu-ray von Well Go USA gesehen. Die Disc ist codefree, d.h. abspielbar auf deutschen Playern.

Dark Figure Of Crime 3,5/5
Interessanter, eher ruhig erzählter Crime-Thriller aus Korea, der etwas anders verläuft, als man es sonst so kennt. Der Film kommt weitestgehend ohne arge Gewaltspitzen aus, hat aber dennoch eine drastische Thematik. Beruht auf wahren Begebenheiten, was den Film auch zusätzlich sehenswert und interessant macht. Die koreanische Blu-ray ist mit Code A angegeben, lief aber auch auf meinem Code B-Player.

The Grandmaster 3,5/5
Wong Kar-wai's Film zum legendären Ip Man ist optisch natürlich beeindruckend gefilmt. Vor allem die Anfangskampfszene in der dunklen Gasse bei Regen ist ein echter Hingucker. Aber auch sonst sieht alles sehr opulent und stylisch, hochwertig aus. Die Story ist gut, aber recht langsam erzählt und kann von der Laufzeit her nur einen Teil der Lebensgeschichte abdecken.

Burning 4/5
Ein echter Slow-Burner bei dem die Genres auch ineinander verschmelzen. Liebesdrama, Komödie, Krimi, Thriller, Mystery... irgendwie von allem ein bisschen. Absolut toll gefilmt, ruhig erzählt, aber dabei zunehmend spannend bis auf den letzten Drücker dann doch noch ein Ende gefunden wird. Ich hätte es noch eine Spur krasser enden lassen und somit noch eine essentielle Frage geklärt, aber es war wohl Absicht von Regisseur Lee Chang-dong, dass die Wahrheit nicht immer eindeutig ist und alle Fragen beantwortet werden können. Klasse Figuren und Darsteller.

Three 3/5
Der Film von Johnnie To spielt in einem Krankenhaus, in das ein angeschossener Krimineller, begleitet von Polizisten, eingeliefert wird. Er bleibt die ganze Zeit beobachtet und befragt, doch spielt komplett auf Zeit und verweigert auch die notwendige OP, da er hofft, durch seine Gangmitglieder gerettet zu werden. Diese tauchen schließlich auch auf und nach knapp 70 Minuten eskaliert der bis dahin sehr dialoglastige Film dann (endlich) in einem musikalisch untermalten, To-typischen Shoot-out.

Memoir Of A Murderer 4,5/5
Memoir Of A Murderer ist ein grandios inszenierter Krimithriller von Won Shin-yeon, der schon den exzellenten Seven Days (2007) vollbracht hat. Nicht zu verwechseln mit Memories of Murder oder dem japanischen Remake. Der Film lässt den Zuschauer lange auch miträtseln, wer denn nun wirklich die letzten Morde begannen hat: Der ehemalige Serienkiller Kim Byeong-soo, dessen letzter Mord nach eigener Erinnerung 17 Jahre zurück liegt und inzwischen an Demenz erkrankt ist, sich wegen den neuen Mordberichten aber sehr um seine Tochter Kim Eun-hee sorgt, oder der junge Polizist Tae-joo, der nach einem Auffahrunfall von Byeong-soo als klarer Täter verdächtigt, aber zugleich der neue Freund seiner Tochter wird. Der Film bietet top Darsteller, sehr schöne Kameraführung und einen passenden, nicht aufdringlichern, aber stimmungsvollen Soundtrack. Das Drehbuch ist clever und der Film hat ein sehr gutes Pacing. Die Kinofassung geht ca. 118 Minuten, der Film bleibt aber durchweg interessant und spannend, auch wenn er nicht sonderlich viel Action bietet.
Ich habe diesen Film heute direkt zweimal gesehen. Erst die sehr gute Kinofassung und dann der mit 129 min. etwas längere Director‘s Cut, der nicht zu Unrecht den Untertitel „Another Memory“ trägt. Neben einer zusätzlichen Mordszene mit Min Tae-joo ist ein Hauptunterschied, dass der DC am Anfang und immer wieder zwischendurch kurze Szenen mit Kim und dem Prosecutor zeigt. Davon zeigt die Kinofassung nur den Anfang dieses Gesprächs am Ende des Films. Der Hauptunterschied ist aber das alternative Ende, das hier viel deutlicher, deprimierender und böser ausfällt. Die Kinofassung lässt hier doch noch etwas Interpretationsraum und hat mir einen Tick besser gefallen. Ich empfehle aber jedem Interessierten beide Enden zu schauen. Die koreanische Blu-ray enthält beide Filmfassungen auf einer eigenen Discs, die zwar mit Regioncode A angegeben sind, aber auch auf meinem Code B Player liefen.