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  • Hab die 2k Restaurierte Version vom Sammo Hung Klassiker Eastern Condors getestet. Sehr geiler Film. Review ist auf der Hauptseite
    Am 19. August 2021 kam „Operation Eastern Condors - Uncut" auf Blu-ray und auf DVD in den Handel und wir haben das Review dazu:

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    • Es gab jetzt zum 2. Mal die "Detective Dee"-Trilogie bei mir!

      Näheres inklusive Trailer zu jedem Film hier: https://www.filme.eu/node/1232?p=315181#post315181



      7464f2623911c029962b5f4917527c6038f63c8e3ab1ed86c81dcd51e7038df3._SX780_SY600_.jpg90c3ee18e74a1e85a79040e3d68fda5d.jpeg.jpgjAO1SGdeiRsL44R73Fjp0BOmAtG.jpg
      "Es sind 106 Meilen bis Chicago, wir haben genug Benzin im Tank, ein halbes Päckchen Zigaretten, es ist dunkel und wir tragen Sonnenbrillen!"

      Schulnotenbewertung: 1 sehr gut (= top!), 2 gut (= empfehlenswert), 3 befriedigend (= in Ordnung),
      4 ausreichend (= geht so), 5 ungenügend (= schlecht), 6 mangelhaft (= sehr schlecht!)


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      • Für mich gab es gestern den chinesischen Historienfilm Shadow von Zhang Yimou. Der junge König Pei Liang übt eine instabile, aber zumindest friedliche Herrschaft über das Königreich Pei aus. In dieser Situation kommt es ganz und gar nicht gelegen, dass sein General Ziyu sich mit Yang Cang, dem Oberhaupt der Familie Yang, zu einem Zweikampf verabredet. Ziyu möchte so seinen Fehler wiedergutmachen, die Stadt Jingzhou vor einigen Jahren an eben jene Familie verloren zu haben. Pei Liang setzt alles daran, durch Diplomatie und ein gegen den Willen seiner Schwester angedachtes Heiratsbündnis den Ausbruch eines Krieges gegen die Yangs zu verhindern. Was er nicht weiß: Bei dem Mann, den er eigentlich für seinen General Ziyu hält, handelt es sich um einen Doppelgänger desselben. Der echte Ziyu lebt seit seiner Verwundung durch Yang Cang zurückgezogen und plant, mit Hilfe seines Doppelgängers die Stadt zurückzugewinnen.

        Der Regisseur Zhang Yimou ist vor allem durch seine Klassiker "Hero" und "House of Flying Daggers" bekannt. Zumindest erstgenannten habe ich vor etlichen Jahren einmal gesehen und habe ihn positiv in Erinnerung. Nach dem völlig missratenen Hollywood-Crossover "The Great Wall" von 2016 fand der Regisseur mit "Shadow" zwei Jahre später zu alter Stärke zurück. Der Film nimmt sich viel Zeit und Ruhe, seine Charaktere zu etablieren und die oben nur knapp umrissene Hintergrundsituation vorzustellen. Teilweise wähnt man sich dabei ein wenig wie in einer chinesischen Version von "Game of Thrones". Die Zahl an Figuren in tragenden Rollen ist für einen knapp zweistündigen Film recht groß und sie alle bewegen sich in einem dichten Netz aus Intrigen, Verrat und Gewalt. Jeder Charakter scheint von sich selbst anzunehmen, die Kontrolle zu haben und selbst etwas bewirken zu können, nur um dann festzustellen, dass er sich wiederum anderen Charakteren beugen muss, die mehr Macht und Kontrolle haben. Doch auch die Machtbasis dieser Charaktere beginnt wiederum zu bröckeln, und so setzt sich das immer fort bis zum Ende des Films, das Spielraum zur Interpretation lässt und, das merkte ich direkt nach dem Film und tue es auch heute noch, nachhaltig beschäftigt. Dazwischen gibt es, man möchte es kaum glauben, auch noch Platz für persönliche und emotionale, nicht machtgetriebene Ziele. Doch wenn dieser Faktor, der in einer so feindseligen und gefährlichen Umgebung Halt gibt, plötzlich wegfällt, was bleibt dann? Setzt die Macht dann nicht doch wieder ein, um den betreffenden Menschen zu korrumpieren, indem er ihn nun nach ihr streben lässt, mit all den Konsequenzen, die das mit sich bringt? Auch hiervon erzählt dieser Film.

        "Shadow" ist nicht nur ein tiefsinniges und trotz des eher düsteren Weltbildes sehr philosophisches, sondern auch ein ästhetisches Stück Kino. Die reduzierte, aber passende Farbgebung, das Gegenüberstellen von Gegensätzen (Stichwort: Yin und Yang), interessante Einfälle wie ein Wall aus mit Klingen bestückten Regenschirmen, all das sind visuelle Elemente, die im Gedächtnis des Zuschauers bleiben. Alles in allem bietet der Film so ziemlich alles, was man sich vom gepflegten asiatischen Kino wünschen kann und ist ein sehr sehenswerter Beitrag.

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        • Sonny
          Sonny kommentierte
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          Toller Beitrag von Dir!

          Ich habe ihn im April des Jahres gesehen.

          Meine Einschätzung dazu hier: https://www.filme.eu/node/133724?p=291615#post291615 (wen(n) es interessiert!)

        • Black Mamba
          Black Mamba kommentierte
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          Sonny Danke - von dir aber auch! Auch wenn ich den Film in Punkten doch positiver bewertet hätte. Mir gefiel tatsächlich gerade der Umstand, dass es, zumindest in der ersten Hälfte, ein sehr ruhiger Film ist, der sich Zeit nimmt. Ich wollte oben in meiner Einschätzung auch noch erwähnen, dass der Film teilweise, gerade in den längeren Dialogpassagen (ich muss dazu sagen, dass ich ihn auf Mandarin mit deutschen Untertiteln gesehen habe, sehr schön klingende Sprache), teilweise eher wie ein Bühnenstück als wie ein Spielfilm wirkt. Dazu tragen auch die Inszenierung, die Sets etc. bei. Ich mochte diesen Stil sehr.

      • "I'm a Cyborg and that's o.k." (Blu-Ray)

        Näheres dazu hier: https://www.filme.eu/node/1232?p=315947#post315947
        "Es sind 106 Meilen bis Chicago, wir haben genug Benzin im Tank, ein halbes Päckchen Zigaretten, es ist dunkel und wir tragen Sonnenbrillen!"

        Schulnotenbewertung: 1 sehr gut (= top!), 2 gut (= empfehlenswert), 3 befriedigend (= in Ordnung),
        4 ausreichend (= geht so), 5 ungenügend (= schlecht), 6 mangelhaft (= sehr schlecht!)


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        • Black Mamba
          Black Mamba kommentierte
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          Sonny Danke für den Hinweis, aber: "Review" kann Maskulinum, Femininum und Neutrum sein ;) Quod erat demonstrandum: https://www.duden.de/rechtschreibung...ik_Besprechung

          Ansonsten danke für das Lob, freut mich, dass dir die Rev... die Rezension gefällt ^^ Und so wie ich das sehe, haben wir da eine ziemlich ähnliche Sicht auf den Film, auch wenn ich ihm gegenüber doch etwas positiver eingestellt bin.

        • Sonny
          Sonny kommentierte
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          Black Mamba Ja, das stimmt wohl!

          Nur, um Missverständnissen vorzubeugen: mein ! hinter "gut formuliertes" bezog sich wirklich nur darauf, daß ich die Art der Formulierung sehr gelungen fand, es ging nicht darum,, ob es männlich, weiblich oder neutral geschrieben ist (also keine Kritik!) - auf solch eine Idee würde ich gar nicht kommen.

          Übrigens: Dein Link funktioniert nicht! Das liegt glaube ich aber an den Vorgaben dieser Seite...

        • Black Mamba
          Black Mamba kommentierte
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          Sonny Alles gut! Da habe ich dich wirklich falsch verstanden, ich dachte, du wolltest damit auf "Das Review" hinaus. Hätte ich aber auch nicht schlimm gefunden, ich bin gerade in der Hinsicht sehr selbstkritisch :)

      • Lady Vengeance

        Gestern gab es für mich die Zweitsichtung des dritten "Vengeance"-Films von Park Chan-wook. Der Film geht, insbesondere zum Ende hin, ordentlich an die Nieren - das fiel mir gestern noch stärker auf als bei der Erstsichtung. Wie für den Regisseur üblich, handelt es sich nicht nur um einen künstlerisch ansprechenden Film mit toller Bildsprache und viel Symbolik, sondern auch um einen sehr psychologischen. Der Film blickt, aufbauend auf dem Hauptthema Rache, aber damit verbunden auch Schuld und Buße, tief in menschliche, hier sehr finstere Abgründe. Wer auch immer den Film als gewaltverherrlichend oder als Statement für Selbstjustiz begreift (und das habe ich tatsächlich schon dazu gelesen), sollte vielleicht bei Filmen bleiben, welche die Aufmerksamkeitsspanne weniger herausfordern. Mir fällt spontan kaum ein Abschnitt aus irgendeinem Film ein, der beklemmender und düsterer wäre als ca. die letzte halbe Stunde in "Lady Vengeance", in welcher der Racheplot eben seine Klimax erreicht - hier ist an der Rache und der Selbstjustiz dann aber nichts Befreiendes oder Erlösendes festzustellen, wie dies bei anderen Filmen, die das Thema oberflächlich behandeln, der Fall ist. Die erhoffte Katharsis bleibt aus, und obwohl dies an einer Stelle sogar explizit gesagt wird, vermittelt der Film dies ohne schwülstige, moralisch aufgeladene Dialoge.

        Ein hervorragender Film, bei dem alles stimmt - die Geschichte, der Inhalt, die äußere Form. Auch das Schauspiel ist grandios, insbesondere Lee Yeong-ae in der Hauptrolle ist eine Macht - sie dürfte gut und gerne öfter in südkoreanischen Filmen zu sehen sein. Für mich bleibt es bei dem, was ich mir nach der Erstsichtung schon dachte: "Lady Vengeance" ist der beste Teil der "Vengeance"-Trilogie, auch wenn der ebenfalls sehr starke "Oldboy" den Klassiker- und Kultstatus innehat.

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        • modleo
          modleo kommentierte
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          In welcher Reihenfolge sollte man die Vengeance Trilogy schauen?

        • Sonny
          Sonny kommentierte
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          modleo Ist eigentlich egal, da jeder für sich steht. Und alle 3 sind großartig!

          Die VÖ-Rehenfolge: Lady Vengeance 05/2008, Oldboy 07/2008, Mr. Vengeance 2012

        • modleo
          modleo kommentierte
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          Danke. Dann werde ich mich mal an diese Reihenfolge halten. Jetzt muss noch Zeit her ..

          Sonny

      • Parasite

        Gestern sah ich zum zweiten Mal denjenigen Film, der erst vor ca. einem halben Jahr mein Interesse und dann auf lange Sicht meine Leidenschaft für südkoreanische Filme erweckt hat. Es hat schon seinen Grund, dass dieser Film von Bong Joon-ho ein riesiger Erfolg wurde. "Parasite" ist wohl eines der besten Gesellschaftsdramen, die sich so finden lassen. Der Film thematisiert durchgehend die Gegensätze zwischen arm und reich hinsichtlich der Lebensrealität, den sozialen Umständen und des Habitus beider Familien, die im Mittelpunkt stehen. Er geht dabei aber weitaus differenzierter vor als man dies erwarten könnte und operiert weit abseits des Schemas "gute Arme vs. böse Reiche". Ich denke, dass der Titel "Parasite" dahingehend sehr treffend gewählt ist, dass er in mehrere Richtungen funktioniert. Der Film zeigt auf beiden Seiten vielschichtige Figuren - sympathisch ist die aus ärmlichen Verhältnissen kommende Familie Kim ja nicht unbedingt, und ihr Vorgehen, sich bei der reichen Familie Park einzunisten, ist moralisch äußerst fragwürdig. Daran lässt der Film auch keinen Zweifel, dennoch schafft er es, den Zuschauer zu den Kims halten zu lassen - jedenfalls noch anfänglich, doch je weiter der Film fortschreitet und je mehr sich die arme Familie letztlich auch den Habitus des eigentlichen Feindbildes der "Reichen" aneignet, erodiert dieser Eindruck.

        Trotz der schweren und ernsten Thematik des Films, über dessen Inhalt sich vermutlich seitenlange philosophische Diskussionen führen ließen, ist er überaus unterhaltsam. So unmoralisch der Plan der Kims auch ist, nach und nach bei den Parks unterzukommen, seine Umsetzung ist ganz großes Kino und auch wenn man den Film bereits kennt, macht es Spaß, dem Geschehen zu folgen. Auch das wäre im Übrigen eine weitere Lesart des Titels - vielleicht sind ja auch wir Zuschauer die Parasiten, die aus sicherer Entfernung als Unbeteiligte ihren voyeuristischen Blick auf den Daseinskampf zwischen zwei Klassen legen. Im Mittelteil wird der Film durch unvorhersehbare Wendungen dann zu einem waschechten Thriller, der in einem tarantinoesken Finale kulminiert. Der Schluss ist auch ohne Gefühlsduselei auf aufrichtige Art und Weise einer der ergreifendsten, die ich kenne.

        Man muss nicht jedem Hype glauben, aber der Hype, den "Parasite" generierte, gehört zu denen, die gerechtfertigt sind. Es will etwas heißen, dass der Film mich nach der Erstsichtung dazu animiert hatte, mich weiter mit südkoreanischen Filmen zu befassen. Ich kenne von Bong Joon-ho auch die Filme "The Host" (über diesen hatte ich hier nach der Sichtung sogar geschrieben) und "Mother", beide reichen nicht an "Parasite" heran, sind aber ebenfalls sehr stark, insbesondere Letztgenannter. Vielleicht wird der Regisseur besser, je älter er wird In diesem Sinne bleibt zu hoffen, dass er uns mit seinem nächsten Streich nicht mehr zu lange warten lässt.

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        • Slate - Here she Comes to save the World:

          Bin ohne Erwartungen an den Film rangegangen und habe mich gut unterhalten gefühlt was auch an der bezaubernden Hauptdarstellerin liegt. Der Film ist ein guter Genremix aus Fantasy, Drama, Comedy und Action, wobei sich die Action zum Großteil im letzten drittel befindet. Die Schwertkämpfe machen Laune. Die Bewegungen sind schnell und wild und optisch ganz ordentlich. Die Charaktere sind skurril aber der Humor driftet nie ins Alberne ab. Der Film ist schwer zu beschreiben weil er wirklich ein großer Mix ist. Aber auch nicht komplex. Mir hats gefallen.

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          • Burning

            Der junge Jong-su lebt auf dem Umland der Stadt Paju auf einem Bauernhof. Bei einem Aufenthalt in der Stadt trifft er auf Hae-mi, eine frühere Klassenkameradin. Diese steht kurz vor einer Reise nach Afrika, doch zuvor kommen sie und Jong-su sich nahe. Bei ihrer Rückkehr ist Hae-mi in Begleitung des reichen Ben aus Seoul, den sie am Flughafen in Kenia kennengelernt hat. Obwohl Jong-su dies missfällt, unternehmen sie zu dritt einige Dinge. Dann aber verschwindet Hae-mi plötzlich spurlos.

            Der sechste Spielfilm des südkoreanischen Regisseurs Lee Chang-dong ist erst drei Jahre alt, darf aber, aufgrund der äußerst positiven Rezeption, vielleicht schon jetzt zu den Klassikern aus Südkorea gezählt werden. Es handelt sich um einen dieser Filme, die relativ schwer fassbar sind. Genau das macht ihn, neben unter anderem dem tollen Schauspiel und den großartigen Bildern, umso sehenswerter.

            Würde man die Story einmal nüchtern herunterbrechen und anhand der wesentlichen Punkte nacherzählen, wäre festzustellen, dass in diesen zweieinhalb Stunden genau genommen gar nicht viel passiert. Dennoch ist "Burning" niemals langweilig, obwohl die erzählerische Tonalität eine sehr ruhige ist. Auch das eigentliche Spannungsmomentum, das Verschwinden Hae-mis, setzt erst recht spät im Film ein. Bis zu diesem Punkt nimmt sich "Burning" viel Zeit, die Charaktere vorzustellen und vor allem die Wechselwirkungen zwischen ihnen zu analysieren. Hierüber zu sprechen ist schwierig, ohne viel vorweg zu nehmen. Dies gilt ebenso für die Frage, worum sich die Geschichte eigentlich dreht - getrost verraten werden kann aber, dass es da ganz verschiedene Lesarten gibt, die Handlung zu deuten. Genau hierzu fordert "Burning" das Publikum auf. Der Film stellt viele große Mysterien in den Raum und es ist keineswegs zu erwarten, dass sich alles am Ende schon irgendwie aufklären wird. Es erschließen sich während und auch nach dem Film mehrere Varianten, das Gesehene zu erklären. Der Geist des Zuschauers wird herausgefordert, auch noch lange, nachdem der Abspann gelaufen ist. So gesehen findet sich der Zuschauer mit den gleichen Fragen konfrontiert wie Protagonist Jong-su. Damit ergeht es uns hoffentlich besser als eben diesem, ist er doch von seiner Begierde und seinem Verlangen, ja seiner Obsession derart vereinnahmt (definitiv ein Grundthema des Films), dass es für ihn nur eine Möglichkeit zur Interpretation der Geschehnisse gibt.

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            • Kaneda
              Kaneda kommentierte
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              Klasse zusammengefasst, trotz weniger Information im Film, kann man dennoch viel sagen, aber nur Spoilern.

            • Sonny
              Sonny kommentierte
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              Bin ein großer Fan des asiatischen Films, aber dieser hier hat für mich überhaupt nicht funktioniert. Ich mag Filme ruhigerer Machart sehr, jedoch empfand ich diesen hier entgegen Deiner Einschätzung eher als langweilig. Die Handlungen des Hauptdarstellers sind schon klar herausgearbeitet und nachvollziehbar für mich gewesen, aber die Darstellung der Charaktere und deren Verhalten war mir dann doch etwas zu trocken und dadurch zu uninteressant. Es bleibt bei dieser einmaligen Sichtung.

            • Black Mamba
              Black Mamba kommentierte
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              Kaneda Danke, es freut mich, dass unsere Eindrücke da im Gleichklang sind. Das habe ich ja anhand deiner Review, die du geschrieben hast, schon nachvollziehen können :)


              Sonny Klar, das empfindet jeder anders. Es ist nun auch ein Film, der es dem Zuschauer nicht leicht macht und auch nicht leicht machen will und den man schnell als langweilig empfinden kann. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass dies Lee Chang-dong durchaus bewusst war und es möglicherweise sogar so beabsichtigt ist.

              Das ist wohl auch so ein bisschen das Steckenpferd des Regisseurs. Kennst du mehr von ihm? Ich habe mir gestern noch den Film "Secret Sunshine" von ihm angesehen. Auch dieser hat mir grundsätzlich gefallen, doch hier trifft deine Einschätzung zu "Burning", jedenfalls aus meiner Sicht, eher zu. Ein bisschen langatmig war er schon, obwohl er eigentlich sogar ereignisreicher ist als "Burning". Die Auseinandersetzung mit dem Thema Religion und, damit auch zusammenhängend, vor allem der Fremdbestimmung, ist aber interessant und gut gelungen. Vielleicht schreibe ich nachher noch ein wenig mehr zu dem Film. Ich glaube, dass aber auch die sehr schlechte Bildqualität hier den Eindruck schmälert. Ich habe eine DVD-Version gesehen (gibt es glaube ich auch tatsächlich nicht anders, den Film) und das Bild war wirklich unterirdischstes Niveau.

              Insgesamt jedenfalls durchaus ein sehr interessanter Regisseur bisher. Ich habe ja das Mediabook zu "Burning", da liegt der ältere Film "Peppermint Candy" als Bonus-Disc bei, der damit auch erstmals in Deutschland veröffentlicht wurde (was auch immer das über die deutsche Veröffentlichungspolitik aussagt....). Der ist heute Abend dran :) Mal sehen, die Beschreibung spricht mich schon mal sehr an.

          • Peppermint Candy

            Yong-ho besucht eine Party ehemaliger Klassenkameraden am Flussufer. Plötzlich stellt er sich auf die nahe gelegenen Gleise, offenbar in der Absicht, sich von einem Zug überfahren zu lassen, der dann auch kommt und ihn erfasst. Nun springt der Film mehrere Male in die Vergangenheit, zunächst ein paar Tage, dann auch immer wieder mehrere Jahre, und schildert verschiedene Stationen und einschneidende Ereignisse aus Yong-hos Leben.

            "Peppermint Candy" von Lee Chang-dong erschien bereits 2000, erfuhr in Deutschland seine Erstveröffentlichung aber erst 2019 als Beilage im Mediabook zu "Burning". Das Grundprinzip der rückwärts erzählten Geschichte (einen virtuellen Daumen nach oben bekommt, wer an Christopher Nolans "Memento" denkt) ist es, zu erzählen, wie es zu diesem dramatischen Moment, zu dieser drastischen Entscheidung Yong-hos zum Suizid kam. Der Film zeigt, was für ein Mensch Yong-ho im Laufe seines Lebens war - und es nicht übertrieben zu sagen, dass es sich um ein ziemliches Ekelpaket mit ernstzunehmenden psychischen Problemen handelte - und arbeitet sich bis dorthin vor, als er noch anders war. Das ist durchaus spannend mitzuverfolgen und bietet auch die eine oder andere Überraschung. Einfach macht es "Peppermint Candy" dem Zuschauer nicht - gerade in der ersten Hälfte fragt man sich doch das eine oder andere Mal, was genau der Film nun eigentlich mitteilen möchte. Man braucht einiges an Geduld, diese zahlt sich aber aus. Gerade im letzten Drittel, als die Erzählung schon fast 20 Jahre vor dem eigentlichen Einstieg angelangt ist, wird einiges deutlicher, und dann kommt der Moment, durch den man schlussendlich beginnt, das Gesamtbild zu verstehen.

            Würde man den Film genau andersherum - also chronologisch richtig - ansehen, erhielte man die Geschichte eines Mannes, der durch verschiedene prägende und schwere Ereignisse seines Lebens sukzessive immer mehr verbittert und dem Wahnsinn anheim fällt. "Peppermint Candy" arbeitet sich aber von diesem Schlusspunkt aus zu anderen Zeiten in der Vergangenheit vor. Am Ende dieser Reise in die Vergangenheit lässt der Film sogar metaphysische Überlegungen zu: Musste alles im Leben des Protagonisten, was wir als Zuschauer gesehen haben, so kommen? Oder hätte es von der letzten Szene aus, die der Film uns zeigt und die 20 Jahre vom eigentlichen Startpunkt aus zurückliegt, mehrere Variationen dieses Lebenswegs gegeben? Das ist eine Frage, die der Film in den Raum stellt, die der Zuschauer aber für sich selbst beantworten kann und muss.

            "Peppermint Candy" ist kein besonders vergnüglicher Film. Es dauert eine Weile, sich in den Film hineinzufinden, die gezeigten Lebensabschnitte Yong-hos sind erwartungsgemäß größtenteils sehr ernst und so manche Szene, gerade dann, wenn er seiner mächtig angeknacksten Psyche freien Lauf lässt, ist durchaus verstörend. Umso interessanter gestaltet es sich aber, diesem Geisteszustand auf den Grund zu gehen und nach und nach mehr herauszufinden. Gesehen haben sollte man den Film in jedem Fall, wenn man sich für Filme aus Südkorea interessiert und Lee Chang-dongs sehr eigener Machart etwas abgewinnen kann. Es ist ein Film, der sich nicht schnell erschließt, wohl aber nachwirkt. Man kann hier wohl getrost von einem Geheimtipp aus Südkorea sprechen.

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            • Black Mamba
              Black Mamba kommentierte
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              Kaneda Dankeschön :) Und ja, mir geht es auch oft so, dass sich mir Filme erst im Nachgang der Sichtung (oder auch nach mehreren) erschließen. Das mag ich auch, aus diesem Grund bevorzuge ich Filme, die noch nachhaltig beschäftigen und mir als Zuschauer etwas zum Reflektieren geben. In diesen Bereich lassen sich sowohl "Burning" als auch "Peppermint Candy" zweifelsohne einordnen.

              Oder auch zum Beispiel "Only God Forgives" von Nicolas Winding Refn, den ich mittlerweile sogar zu meinen Lieblingsfilmen zählen würde. Nach der Erstsichtung war ich geplättet, ich fand die Bilder und die Machart des Films richtig stark, aber mir drängte sich auch die Frage auf: "Okay... was genau war das jetzt eigentlich?" ^^ Am nächsten Tag habe ich gemerkt, dass ich permanent über den Film nachdenken musste. Er ließ mich nicht mehr los und dann habe ich auch begonnen, einzelne Szenen und Elemente, die direkt bei der Sichtung und unmittelbar danach noch rätselhaft waren, zu verstehen zu interpretieren. In so einem Fall weiß man, dass man einen wirklich wertvollen Film gesehen hat :)

            • Sonny
              Sonny kommentierte
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              Klingt für mich total interessant!

              Ich mag auch Deinen Schreib-/Analyse-Stil sehr! Man merkt sofort, daß Du Dich mit dem jeweils beschriebenen Film stark beschäftigt und Dir viele Gedanken gemacht hast. Das hilft dem Leser sehr, eine gute Entscheidung zu treffen, ob der Film was für ihn ist oder nicht. In diesem Fall ist es für mich eine ganz klare Sache: der Filmmkommt auf meine Liste! Ich mag sowas! Werde ihn aber wohl alleine gucken müssen, denn meine Frau mag diese Art Filme nicht so...

            • Black Mamba
              Black Mamba kommentierte
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              Sonny Eine etwas späte Antwort, aber vielen Dank noch für deinen Kommentar. Ich freue mich sehr darüber, dass man das merkt. Das ist eben genau das, worauf es mir bei Filmen ankommt und worauf ich selbst beim Ansehen von Filmen Wert lege, dieser analytische Blick. Ich nehme Filme nicht einfach nur als Beschäftigung oder Unterhaltung wahr, sondern achte darauf, was sie vermitteln und welche Themen sie behandeln. Wenn das dann etwas ist, das mich selbst interessiert, lädt der Film dazu ein, interpretiert und analysiert zu werden. Genau deshalb ziehe ich gehaltvolle, tiefsinnige und intelligente Filme vor. Und deshalb wiederum sind südkoreanische Filme (generell vielleicht asiatische, aber die meisten asiatischen Filme, die ich mir ansehe, sind wiederum südkoreanische ^^) mittlerweile so ein großes Steckenpferd meinerseits, da sie oft eben sehr gedankenvoll und philosophisch sind. Vor allem, wenn es um Regisseure wie Park Chan-wook, Bong Joon-ho, auch Kim Je-woon oder wie hier eben Lee Chang-dong geht.

          • Ran - (4K UHD)

            Das letzte Anschauen des Films liegt sehr lange zurück. Ich wollte jetzt aufgrund der 4K Veröffentlichung des Films ihn wieder schauen und mir bestimmte Szenen in bestehendem 4K (Werbespruch auf der Verpackung) genießen. Leider wurde daraus nichts.

            Der einst gefürchtete und nun greise Fürst Hidetora verteilt seine Güter unter seinen drei Söhnen. Der älteste Sohn soll sein direkter Nachfolger werden, doch er treibt ein hinterlistiges Spiel. Er bringt die Geschwister um ihr rechtmäßiges Erbe und beschwört einen erbarmungslosen Krieg herauf. Akira Kurosawas epochales Alterswerk variiert Shakespeares Tragödie „König Lear“. Mit visionärer Bildkraft, imposanter Musik und virtuosem Schnitt erzählt der Film eine Parabel über den unbändigen und zerstörerischen Machtwillen ganzen Dynastie.

            In jungen Jahren, war das schon kein Film für mich und jetzt im gereiften Alter und einer anderen Sicht auf das asiatische Kino, konnte er mich wiederum nicht überzeugen. Ja, das stimmt, es werden imposante und visionäre Bilder geschaffen, die Musik Untermalung ist mal was anderes. Aber der Schnitt und das inhaltliche haben mich nicht überzeugt. Tragödie und Werke von Shakespeare und deren Interpretationen sind wohl nichts für mich. Das scheint was persönliches zu sein.

            Ich kann auch die Umsetzung in 4K nicht empfehlen. Das Bildmaterial scheint zu schlecht zu sein um hier das bestechenden UHD Bild zu genießen. Das war bisher das schlechteste was ich bisher von älteren Filmen in 4K sehen konnte. Eine remastered Blu-ray sollte ausreichen.

            Ich gebe Ran eine 6,5 von 10 Punkten für imposante Bilder und Schlachten und den Aufwand den man betrieben hat. Inhaltlich ist das nix für mich gewesen. Drama schaue ich mir schon gerne an, aber Tragödie wohl eher nicht. Für die 4K Umsetzung vergebe ich keine Punkte und keine Empfehlung die zu kaufen.

            Vielleicht muss ich dem Film noch einmal in den kommenden Wochen noch einsam anschauen und es besser auf mich wirken zulassen. Dann werde ich noch einmal berichten.

            Kommentar


            • Sawasdee1983
              Sawasdee1983 kommentierte
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              Joa Ran ist schon eine Sache für sich und im Vergleich zu Kurosawas ganz großen Titeln schon etwas speziell.

          • Review zu Wang Yu - Der Karatebomber auf der Hauptseite
            Am 13. August 2021 kam „Wang Yu – Der Karatebomber“ auf Blu-ray in den Handel und wir haben das Review dazu: Filme.de

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            • Summer Sway - Ein heißer Sommer in Bangkok

              Ich habe gestern den zweiten Spielfilm der unbekannten südkoreanischen Regisseurin Song Eun-ju gesehen. Beschrieben wird das Ganze seitens Busch Media als Erotikdrama. Sollte sich jemand wundern: Ich habe mich des Films natürlich nur deshalb angenommen, weil die übrige Redaktion von filme.de mich dazu gezwungen hat

              Aber Spaß beiseite. Er ist weder Fisch, noch Fleisch, der Film. Die Erotik steht nicht im Mittelpunkt, sie ist eigentlich nur spärlich vorhanden. Darüber ist man dann auch ganz dankbar, weil die entsprechenden Szenen kaum etwas Sinnliches haben, sondern eher Fremdscham hervorrufen. Ansonsten kann man an dem Film durchaus eine gut gemeinte, letztlich lebensbejahende Aussageabsicht erkennen. Die Geschichte weiß jedoch nicht so ganz, was sie eigentlich will und springt recht unvermittelt von einem Plotelement zum nächsten, sodass am Ende vieles angesprochen, aber kaum etwas sinnvoll ausgearbeitet wird. Dabei lasse ich es an dieser Stelle bewenden, mehr dazu gibt es in der kommenden, ausführlichen Review.

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              • Raging Fire:

                Der letzte FIlm von Benny Chan vor seinem Tod und alter Schwede was für ein Film. Donny Yen und Nicolas Tse liefern sich hier ein wirklich klasse Kampf der Giganten in klassischer HK Action Manier. Die Action ist aber recht wohldosiert in diesem über 2h Film aber wenn dann geht es richtig am mit erster Linie jeder Menge Geballer ohne Rücksicht auf Verluste. Schnell, hart und spektakulär aufgenommen, sodass diese Ballerszenen z.B. mit der von Heat mithalten kann. Einzig ein paar CGI Explosionen sehen mies aus. Es gibt auch ein paar echt gute Auto Verfolgungsjagden. Nicolas Tse spielt einen klasse Bösewicht und damit meine ich auch richtig Böse, sehr krass wie brutal er agiert. Martial Arts Fans können sich natürlich auch auf das Finale freuen wenn es Donny Yen vs. Nicolas Tse gibt. Alter Schwede was für ein brachialer Kampf mit Waffen. Hammer aufgenommen und toll in Szene gesetzt. Da erkennt man natürlich dass vor und hinter der Kamera absolute Meister ihres Fachs sind. Hervorragender Film des leider viel zu früh verstorbenen Benny Chan.

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                • Ich habe kürzlich zum ersten Mal den originalen "Godzilla" von 1954 gesehen. Der Film geht ordentlich an die Substanz, vor allem, wenn man den Hintergrund bedenkt. Nur neun Jahre zuvor, im August des Jahres 1945, hatten die USA zwei Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki abgeworfen. Die Folgen waren Verwüstung, Tod und Leid, was noch viele Jahre nachwirkte. All das bringt der Film gekonnt auf den Punkt, welcher als eine Allegorie auf die amerikanischen Atombombenabwürfe und deren Auswirkungen zu verstehen ist und eine beklemmende Einsicht in das Erleben und Verarbeiten dieses Traumas in Japan gewährt. Mehr dazu in der Review auf der Hauptseite:

                  https://www.filme.de/godzilla-das-or...me-15-11-2021/

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                  • Shin Godzilla:

                    Das Remake des Original Godzillas. Als ich damals Shin Godzilla beim Release zum ersten mal sah fand ich ihn eher enttäuschend. Nun hab ich das Original besser im Kopf und somit gab ich dem Film eine zweite Chance und fand den Film merklich besser wenn auch immer noch mit Schwächen. Man kehrt gut zu den Wurzeln zurück. Der Film hat wenig Action und auch wenig Godzilla. Der Hauptaugenmerk liegt auf den Menschen, in dem Fall Politiker und Wissenschaftler. Hier wird gut das Unvermögen der Politik gezeigt im Bezug auf Entscheidungen. Auch geht es hier nicht um Atombomben sondern um die Sünden der Kernenergie. Entsprechend hat man die Geschichte gut in die aktuelle Zeit übertragen. Aber die über 2h Laufzeit sind schon sehr lang geraten. Hier wäre weniger mehr gewesen. Wer auf viel Godzilla hofft ist hier falsch, aber wenn er auftaucht dann richtig. Er bewegt sich zwar wenig und wenn eher langsam, aber dafür geht wirklich einiges zu Bruch und es kommt sehr gut rüber wie mächtig und unzerstörbar Godzilla ist. Das Design ist hier auch schön klassisch geraten. Einzig was ich sehr vermisst hab war der Godzilla Theme. Insgesamt ein ordentliches Remake, das Original gefällt mir aber deutlich besser. Und naja so einige andere Godzilla Filme mag ich auch deutlich lieber als diesen

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                    • Black Mamba
                      Black Mamba kommentierte
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                      Muss ich mir definitiv noch ansehen, klingt interessant. Ich glaube, das Problem des Films war auch, dass er zeitlich sehr nahe zum US-Reboot herauskam. Dieses konnte dann doch um einiges mehr Aufmerksamkeit generieren - welche auch verdient ist, meiner Meinung nach. Aber es ist natürlich schade, dass der japanische Neustart abgesehen von Godzilla-Fans von kaum jemandem bemerkt wurde, wenn man bedenkt, dass die Reihe eigentlich aus Japan kommt. Wäre "Shin Godzilla" der erste Godzilla-Film seit zehn Jahren gewesen und nicht der US-Godzilla von 2014, wäre der Hype vermutlich größer gewesen.

                    • Sawasdee1983
                      Sawasdee1983 kommentierte
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                      Black Mamba wobei Shin Godzilla war der erfolgreichste Japan Godzilla ever
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