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Rambo V (2019)

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  • Zitat von movieguide Beitrag anzeigen

    Was mich etwas stört: er passt irgendwie vom Inhalt her nicht so sehr in die Reihe und könnte genauso gut ein eigenständiger Stallone-Actionfilm sein, nur würde man ihn so dann wohl schwerer an den Mann bekommen. Innerhalb der Rambo Saga der schwächste Teil, aber trotzdem unterhaltsam, Stallone-Fans sollten zufrieden mit dem Ergebnis sein.
    Das sagen bisher viele die in dem Film waren: Toller Sly Actionfilm, fühlt sich aber nicht wie Rambo an

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    • movieguide
      movieguide kommentierte
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      chris.p.bacon da ist was dran ;-)

    • Copper97
      Copper97 kommentierte
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      Denke auch liegt mit am Setting...keine Ahnung warum aber das fühlt sich für mich auch optisch nicht nach Rambo an. Obwohl der dritte Teil ja ähnlich optisch daher kam.

    • flash77
      flash77 kommentierte
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      Wahrscheinlich hat man ein ruhigeres Setting gesucht - dem betagten Rambo angepasst (wer fände es noch realistisch, wenn er wieder im Kriegsgebiet rumhüpfen würde?) Warum sollte sich der alte Rambo nicht mal in Taken-Manier auf einen Rachefeldzug aufmachen? Ich freu mich jedenfalls drauf.

  • Zitat von sektion-31 Beitrag anzeigen
    Finde an der Review nichts gelungen, denn man stört sich mal wieder an Schwarz-Weiß Zeichnungen, den Trump Metaphern und der Selbstzweck Brutalität, da fragt man sich, warum der Rezensent überhaupt ins Kino ist. Kannte er das nicht von den Vorgängern und der generellen Monotypie des Genres? Das Aufgreifen der immer gleichen Kritikpunkte ist mittlerweile langweiliger als das Schema F solcher Filme. Solche Schreiberlinge zücken diese Schablone doch schon vor der Sichtung und beschweren sich auch darüber, dass die Fertigpizza nicht wie beim Italiener schmeckt. Der Film wird rocken.
    Das mag er ja, je nach persönlicher Grundeinstellung, zweifellos - gleichwohl ist wohl aber, lässt man die Fanboy-Annäherung raus, alles andere als ein "guter" Film herausgekommen. Schließlich sprechen die Kritiken "durch die Bank" primär dieselbe Sprache:

    https://www.spiegel.de/kultur/kino/r...a-1287439.html

    https://www.fr.de/kultur/tv-kino/ram...-13015945.html

    http://www.filmstarts.de/kritiken/132040/kritik.html

    https://www.kino-zeit.de/film-kritik...ast-blood-2019

    https://www.cinema.de/film/rambo-las...d,9781167.html

    https://taz.de/Rambo-Last-Blood-im-Kino/!5624623/

    https://www.movie-infos.net/datenban...bo-Last-Blood/

    to name but a few …

    sicherlich finden sich auch durchaus einige positive Kritiken, dass will ich gar nicht in Zweifel ziehen - allerdings fragt sich, ob das "vorgefertigte Schablonendenken" nicht eher in den Fanboy-Kritiken liegt...
    Letztlich muss sich eh jeder eine eigene Meinung bilden - Filme "leben" doch von ihrer subjektiven Wirkung auf den Einzelnen.
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    • Schablonenkritiken findest du auf beiden Seiten, ohne Frage. Eine Kritik befasst sich aber auch mit den Bildern, Kameraperspektiven, Einstellungen etc. Es geht darum, alle Sinne einzusetzen, den Film möglichst genau zu beobachten, um ihn dann zu beschreiben. Wenn ich eine Kritik über einen Whisky lese, dann interessiert mich sicher nicht der Hinweis, dass man davon betrunken wird und er die Leber schädigt, das ist eine innewohnende Eigenschaft und so verhält es sich auch bei Rambo und Konsorten. Wer mit derartigen nichtssagenden Rezensionsfloskeln hausiert, der hat seinen Job nicht verstanden.
      mein Musik-Projekt

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      • Nur so nebenbei falls es einen interessiert. Bei Audience Score hat Last Blood bei Rotten Tomatoes 82%

        https://www.rottentomatoes.com/m/rambo_last_blood

        da sieht man schon ein bisschen wie Zuschauer und Kritiker desöfteren auseinanderliegen :zwinker:

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        • Ray
          Ray kommentierte
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          Alles nur russische Bots!! :zunge:

        • Admiral Thrawn
          Admiral Thrawn kommentierte
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          Ich geb nix auf Kritiker :P

      • :zwinker:

        Würden die nicht eher schlechte Wertungen geben?

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        • Hmm, hat den hier noch keiner geschaut?!




          Gruß Harry

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          • Fiend For Life
            Fiend For Life kommentierte
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            Doch, tippe gerade meine Meinung zum Film.

          • movieguide
            movieguide kommentierte
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            Hab doch oben ein Review geschrieben?

          • Kaneda
            Kaneda kommentierte
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            Habe ich natürlich gelesen, ich hatte nur mehr Eindrücke erhofft..

        • Theme by Brian Tyler
          https://youtu.be/KfpgXuFeVNI
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          • 19 mio zum US Start. Kann man wohl schon als Enttäuschung sehen oder

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            • sektion-31
              sektion-31 kommentierte
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              Teil 4 hat afair auch nicht mehr eingespielt. Der Streifen hat nur 50 Mio. $ gekostet, wird ein Nullsummenspiel werden wie beim Vorgänger.

            • Copper97
              Copper97 kommentierte
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              Na gut ich gebe klein bei :)

            • movieguide
              movieguide kommentierte
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              wie sektion-31 schon schtreibt, auch John Rambo hatte vor 10 Jahren sogar noch etwas weniger eingespielt. Der Film wird am Ende im Kino wieder nur leicht in die Gewinnzone kommen und sein Geld im Home Office machen.

          • Zitat von Cineast aka Filmnerd Beitrag anzeigen
            sicherlich finden sich auch durchaus einige positive Kritiken, dass will ich gar nicht in Zweifel ziehen - allerdings fragt sich, ob das "vorgefertigte Schablonendenken" nicht eher in den Fanboy-Kritiken liegt...
            Fanboys, die richtigen Fanboys, sind die schlimmsten aller Kritiker! :zwinker: Diese Arschlöcher in den Links sind allerdings absolut politisch und tragen ihre linken Ideologien extrem nach Außen und genau das ist auch der Grund, warum Last Blood bei ihnen ziemlich schlecht wegkommt. Es wird nicht der Film bewertet, sondern lediglich eine etwaige poltische Haltung des Films, die es nicht gibt, die sie aber in dem Streifen krampfhaft sehen wollen. Und das ist mies. Schlimmer noch: es ist so subjektiv wie es nur sein kann und darum sind diese "Kritiken" auch für den Arsch, weil sie mit dem Streifen an sich nichts zu tun haben! Ich hab hier in diesem Actionfilm keine politische Botschaft entdecken können, sondern eine persönliche Geschichte und gehe darum mit dem Publikum konform. Mir gefiel der Film ziemlich gut.

            Im jüngsten und (mutmaßlich) letzten Teil der Rambo-Reihe hat Vietnam-Veteran die Ranch seiner Eltern wieder etwas aufgewirtschaftet. Er lebt dort zusammen mit der Haushälterin seiner verstorbenen Schwester und seiner Nichte Gabrielle, die verzweifelt nach ihrem Vater sucht. Sie findet ihn in Mexiko und will ihn gegen Rambos Rat fragen, warum er die Familie verlassen hat. Doch dabei wird sie von einer Gang von Menschenhändlern entführt und zur Prostitution gezwungen. Rambo fackelt nicht lange und reist selbst nach Mexiko, um seine Nichte zu retten.

            Ich war von dem Ergebnis sehr angenehm überrascht, denn in seiner Atmosphäre geht der Film tatsächlich wieder zurück zum ersten Film First Blood. Dass heißt, es gibt weit weniger Actionszenen als noch in den Vorgängern, aber dafür wieder viel mehr Story, womit ich nicht so sehr gerechnet hatte. Ich finde das deswegen gut, weil First Blood eigentlich ein kritischer Film über den Charakter war, der von Menschen um ihn herum aufgeschlüsselt wurde, obwohl er hier endlich richtige Dialoge und Monologe bekommen hat. Und das Gleiche geschieht hier auch wieder! Rambo wird im Gegensatz zu den Vorgängern nicht wieder als reine Tötungsmaschine mit Stirnband dargestellt, sondern tatsächlich wieder als Mensch. Er interagiert viel mehr mit den Menschen in seiner Umgebung und auch das stufe ich als Pluspunkt ein, weil er sich hier endlich wirklich weiterentwickelt hat. Er hat einen festen Wohnsitz und stabile Beziehungen, er ist endlich wieder sesshaft geworden und genießt die ruhige Zeit mit der Familie, auch wenn er seiner Vergangenheit nicht entkommen kann.
            Er denkt immer noch an die Zeit in Vietnam zurück, spricht über seine Freunde, lebt nicht auf der Ranch sondern in einem verzweigten Tunnelsystem unter der Ranch, was weit mehr an einen Bunker erinnert. Er hat immer noch manche Anfälle, hört Stimmen und Schreie im Dunkeln und sieht manche Schlachten aus vergangenen Tagen immer noch vor seinem geistigen Auge aufblitzen. Er kämpft zumindest mit Pillen dagegen an, hält seine gewaltätige Seite unter Kontrolle, versucht zu helfen und zu anderen Menschen Beziehungen aufzubauen. Mir kam es so vor, als würde er immer noch etwas gut machen wollen, nachdem er nach dem Vietnam-Krieg verächtlich empfangen worden ist und angedeutet wird, dass dieses Ereignis Schuldgefühle in ihm geweckt hat. Er bemüht sich um sich selbst und andere Menschen, was man vorher nicht oder nur unzureichend gezeigt hat. Das war für mich die größte und auch beste Überraschung im Film und das hat mich auch gleich in den Bann gezogen, denn ich war neugierig, wie er nun mit einer neuen Gewaltsituation konfrontiert wird.

            Ging es im ersten Film noch ums nackte Überleben und eigentlich um die Vermeidung von Gewalt, da wurde von Rambo II bis Rambo IV grundsätzlich eine Rettungsaktion als Motiv verwendet, um die Brutalität zu rechtfertigen. Hier in Last Blood macht man endlich vollkommen reinen Tisch, denn hier geht schlicht es schlicht um Blutrache und der beabsichtigten Konfrontation mit den Antagonisten. Waren es im ersten Film die eigenen Behörden, so waren es in den letzten Teilen immer ziemlich undemokratische Regime und hier eben mexikanische Gangster, die sich auf die Entführung von jungen Mädchen und Zwangsprostitution spezialisiert haben. Ich habe an diesem Punkt ganz heftig die Vermutung, dass auch hier der Grund begraben liegt, warum Last Blood bei den Kritikern in den USA und Deutschland so schlecht wegkommt; weil diese Typen und Tussen hier viel zu sehr politisieren und glauben, Stallone würde mit diesem Film die Ängste vor mexikanischen Migranten schüren und die Standpunkte eines Donald Trump unterstützen, was ich und offenbar auch fast alle anderen Zuschauer überhaupt nicht feststellen konnten.

            Wie es sich für einen Actionfilm eben gehört, sind diese Typen absolute Dreckskerle, die sich nicht um Menschenleben scheren, sondern um Profit. Hugo sagt es Rambo sogar noch ins (zerdreschene) Gesicht, dass diese Mädchen in seinem Business nur eine Ware sind; Gebrauchsgegenstände die man wegwirft, sobald sie kein Geld mehr einbringen. Ihnen ist es auch egal, wo die Mädchen herkommen oder wie lange sie überleben. So weit, so gut. Die große Frage ist jedoch, ob Stallone hier politisch Stellung bezieht oder nicht - und das tut er absolut nicht! Last Blood bleibt auf jeder erdenklichen Ebene persönlich und nimmt das Schicksal von John Rambo ins Auge, der mit dieser Situation konfrontiert wird. Mit keiner einzigen Zeile suggeriert der Film eine politische Richtung, diskriminiert Mexikaner, ruft zum Mauerbau auf oder jodelt politische Parolen aus überhaupt irgendeinem Spektrum. Es gibt hier frauenverachtende Arschlöcher und die kommen nun einmal aus Mexiko, weil dort dieses Problem dort ziemlich schlimm ist. Basta! Im Film heißt es ausdrücklich nicht: diese verkackten Mexikaner sind alle böse, das sind nur Verbrecher, Weiße müssen sich selbst schützen und Trumps Mauer muss gebaut werden, aber genau DAS wollten diese Kritiker in diesem Film gesehen und genau deswegen kommt er bei der "Fachpresse" so schlecht weg!
            De Facto gibt es hier drei konkrete Wahrheiten . . . Erstens war Stallone in seinen Actionfilmen schon immer ein wenig kritisch und griff ein spezielles Thema kurz auf, wie etwa das Piratenproblem vor der afrikanischen Küste oder die Menschenrechtslage in Myanmar. Zweitens gibt es in Mexiko leider ein sehr reales und sehr ausuferndes Problem mit dem Menschenhandel und speziell mit der Zwangsprostitution, was der hiesigen Regierung und auch den US-Touristen offenbar am Arsch vorbeigeht. Und drittens ergreift Last Blood in keiner einzigen Szene und keinem einzigen Dialog Partei! Der Film schildert das Problem nüchtern, aber dramatisiert nicht. Was in sich in den Berichten wie etwa bei Amnesty International lesen lässt, ist drastisch genug, als dass Last Blood ausgerechnet in diesem Detail übertreiben müsste. Diese ganzen schlechtredenden Kritiken sind für mich ein Fall von politischer Meinungsmache, die mit dem Film an sich Nichts zu tun hat! Ich hatte gehofft, dass man zumindest bei einem Actionfilm um dieses leidige Thema herumkommt, doch dass man nicht einmal bei so einer banalen Sache wie einem Kinofilm mit dieser Meinungsdiktatur in Ruhe gelassen wird, macht mich wirklich wütend! Was soll also dieser Blödsinn? Ich gehe jede Wette ein, dass der Film noch vor sechs oder sieben Jahren wesentlich positivere Kritiken bekommen hätte. Denn damals gab es noch keine Flüchtlingskrise, noch keine "toxische Männlichkeit" und noch keinen Trump, der eine Mauer an der mexikanischen Grenze bauen wollte. Denn ursprünglich erwähnte Stallone schon vor acht oder neuen Jahren eine weiteren, fünften Rambo mit genau der Prämisse, dass er gegen ein mexikanisches Kartell kämpft - und damals gab es keinen Aufschrei!

            Hier haben wir in meinen Augen einen ganz hervorragenden Actionfilm vor uns, der den Charakter von John Rambo endlich weiterentwickelt, eine spannende Geschichte erzählt und trotzdem genau die Attribute bietet, die wir in einem Actionfilm und erst recht in einem Rambo-Film sehen wollen. Es gibt einen tragischen Helden mit einem persönlichen Trauma, hunderschaften Bad Guys und ultimativ bösartige Bosse, ein klassisches Rachemotiv und harte, klasse gefilmte Actionszenen. Von der Kameraführung, dem Licht, den Spezialeffekten und Soundtrack ist das bestes, feinstes Actionkino in seiner klassischen Form. Nur weniger Story und viel mehr Action und man hätte dieses Teil als astreine Old-School bezeichnen können! Natürlich gibt es da einige Szenen und Ereignisse, die fand ich etwas zu dramatisch, wie es in einem Unterhaltungsfilm eigentlich ganz legitim ist. Zu selbstzweckhaft waren aber für mich nur wenige Stellen, die man auch hätte besser erzählen können.

            Spoiler ->

            Dass Rambo von den Gangstern verdroschen wird, aber eben nicht gekillt wird, fand ich etwas irrational, denn es wäre die beste Gelegenheit gewesen ihn loszuwerden. Es wird zwar ganz zaghaft angedeutet, dass Hugo unnötiges Aufsehen und generell zu viel Blutvergießen verhindern will, aber für einen Gangsterboss in seiner Position ist das nicht gerade plausibel.
            Auch der Tod von Gabrielle ist für mich cineastisch schwer zu verdauen, denn er war mit ebenfalls zu unplausibel. Sie wird mit Drogen vollgestopft und in einem Bordell abgeladen, wo sie auch immer ordentlich mit Drogen gefügig gemacht wird. Aber ausgerechnet als Rambo sie herauszieht und mit ihr nach Hause fährt, stirbt sie an einer Überdosis. Zwar ist diese Szene wirklich wunderschön eingefangen und eindringlich gespielt, sowohl von Stallone als auch Ivette Montreal, aber ihr Tod war an diesem Punkt einfach viel zu übertrieben und war auch im Sinne der Story nicht notwenig. Er will ja letztendlich Rache nehmen und das hätte er für die Verbrechen an den Mädchen sowieso getan, ohne Gabrielles Tod ertragen müssen.
            Zuletzt fand ich Szene zwischen der Journalistin und Rambo etwas eigennützig. Rambo besucht sie, um sie um Hilfe zu bitten Victor zu finden; den Gangster der ihn und Gabrielle das Gesicht zerschnitten hat. Dabei wissen wir alle, dass Rambo die Journalistin nicht dazu bräuchte. Vielmehr ging es bei der Szene für mich darum, seine Motivation noch einmal offenzulegen. Und er sagt es auch in epischen Worten, dass es ihm um Rache geht. Schlichte, altmodische, blutigste Rache. Das wissen wir als Zuschauer aber schon und können seine Motivation zu 100%, als Rambo-Fans vielleicht sogar zu 150%, nachvollziehen. Ergo hätte es diese Szene ebenso wenig gebraucht. Ein innerer Monolog, wie es ihn am Anfang und am Ende gibt, hätte dafür vollkommen ausgereicht.


            Man sieht, Last Blood ist nicht perfekt, aber gestört haben mich diese Szenen auch nicht besonders. Denn wie gesagt: es ist ein Actionfilm, der in erster Linie auf Unterhaltung setzt für diese einfache Prämisse bietet dieser Streifen doch so viel mehr Story und Charaktertiefe. Und dabei ist es natürlich vor allem Stallone selbst, der den Film trägt. Er hat sich die Rolle auf den Leib geschrieben und verkörpert den Veteranen mit einer ungeheuren Präsenz, viel Charisma und einer irren Intensität. Er ist mittlerweile über 70 und wirkt immer noch extrem bedrohlich, wenn er seinen Ex-Schwager mit dem Tod bedroht oder mit eisigem Blick todesmutig den Gangstern gegenübertritt. Oder das Entsetzen, als er von den misshandelten Mädchen erfährt. Oder seine Hilflosigkeit, wenn er versucht Beziehungen mit anderen Menschen aufzubauen. Oder auch die Angst und die Trauer, wenn er an Vietnam zurückdenkt. Man sieht hier sehr deutlich, dass Sly diesen Film unbedingt drehen wollte und 100% hinter dem Projekt stand, was ich bei einigen seiner letzten Filme überhaupt nicht bemerkt hab. Ich muss aber festhalten, dass mich auch alle anderen Schauspieler/innen hier vollkommen überzeugt haben. Allen voran natürlich Yvette Montreal, aber auch die immer noch anziehende Paz Vega und die beiden Schurken Óscar Jaenada und Sergio Peris-Mencheta.

            Es gibt hier auch keinen richtigen Kampf zum Finale hin, der Rambo in irgendeiner Art und Weise einschränkt oder es brenzlig für ihn wird. Dazu ist er zu abgeklärt, zu erfahren und vor allem zu kampfeslustig. Er verwandelt sein Anwesen in eine einzige Todeszone und schlachtet rücksichtlos jeden anstürmenden Feind ab. Schnell, brutal, rücksichtslos. Er genießt es schon fast, wie sie in seine Fallen laufen, wie er die verletzten Männer schreien lässt, wie er sie verstümmelt und zerstückelt. Und Stallone hat offenbar aus dem Expendables-Debakel gelernt und zeigt wieder Bilder in hartem R-Rating, denn die Gewalt bei Last Blood ist wirklich ganz extrem und nochmals ein paar Stufen härter als bei John Rambo. Hier gibt es nicht nur eine außerordentliche Brutalität von zersprengen Köpfen und abgehackten Gliedmaßen, sondern auch noch eine gute Portion Sadismus oben drauf, die teils von den Gangstern ausgeht, aber auch von Rambo selbst. Für mich aber auch wieder ein Indiz, dass er das Vietnam-Trauma und die erlebte Gewalt nicht abschütteln kann. Das wird auch impliziert in der Szene, als Rambo seine Pillen wegwirft und erst daraufhin wieder gewalttätig wird. Blut und Körperteile spritzen jedenfalls reichlich und es reicht schon vollkommen aus, dass Rambo die meiste Zeit mit dem Messer mordet; und zwar auch noch in bester Slasher-Manier, dass der Zuschauer kalte Schauer von dieser Kaltblütigkeit bekommt, obwohl sie aus der Perspektive Rambos absolut gerechtfertigt ist. Den berühmten Bogen verwendet er aber nur ein einziges Mal und war eher sowas wie ein Easter Egg, viel eher konzentriert sich Last Blood auf die fiesen Fallen, womit der Film abermals Bezug zum ersten Teil nimmt. Negativ fielen mir da nur ein paar Sekundenbruchteile auf, wo man etwas CGI erkennen konnte. Viele der Gewaltszenen sind aber wieder klassisch gemacht und gerade der Schlussakt ist da sehr sehr derbe und typisch Rambo.

            Geschnittene Szenen gibt es auf jeden Fall. Die Kinoversion ist zwar für mich perfekt inszeniert, Gewalt- oder Handlungsschnitte sind absolut nicht zu bemerken, doch wir wissen ja von Setfotos, dass es auch Szenen mit Flashbacks geben muss, in denen wir in Form eines jüngeren Darstellers auf einen deutlich jüngeren Rambo treffen; vergleichsweise im Alter wie etwa bei Rambo II. Doch genau diese Szenen finden sich hier nicht, sondern man sieht hier den ganzen Film über ausschließlich Stallone in der Rolle. Im Film selbst gibt es keine Flashbacks, stattdessen lässt man die ganze Filmreihe im Abspann noch einmal Revüe passieren und zeigt ikonische Szenen aus allen Rambo-Filmen; inklusive Last Blood, damit man die Entwicklung des Charakter fast 40 Jahre lang noch einmal vor Augen hat. Montage ist zwar wirklich etwas klischeehaft, doch nach all der Zeit und den glücklichen Stunden im Kino, wirkte dieses Ende für mich gar etwas sentimental, melancholisch und war tatsächlich etwas ergriffen, wenn man den jungen Rambo nochmal sieht und wie er immer wieder ums überleben kämpfen musste.

            Spoiler ->

            Am Ende reitet Rambo dann noch ganz romantisch in den Sonnenuntergang, wo auch nochmal Arizona in seiner ganzen Pracht zeigt. Das ist für den einen oder anderen Zuschauer vielleicht etwas zu rührseelig, doch ich fand, dass er nach all der Tortur - inklusive den Geschichten aus allen Kinofilmen - doch ein ruhiges, friedliches und harmonisches Ende verdient hat


            Das hier muss auch nicht der letzte Rambo sein, denn der Titel Last Blood bezieht sich nicht auf die Reihe, sondern den Charakter. John Rambo ist nach dieser Episode der Letzte aus der Rambo-Familie; er trägt das letzte Blut in sich und er sagt auch gegen Ende noch, er würde weiterziehen und weiterkämpfen. Ob es also bei diesem letzten Rambo bleibt ist fraglich und das finde ich gar nicht mal so schlecht. Denn Last Blood stellt für mich das wesentlich bessere Ende der Saga dar, als John Rambo im Jahr 2008. Hier wird nämlich die Figur endlich wieder menschlich greifbar, was bei den anderen Teilen vorher nicht immer der Fall war. Und wenn es auf diesem Niveau weitergehen kann, dann bitte mehr davon! Ich vergebe meine 8,5 von 10 Punkten und bin glücklich damit. Last Blood würde ich in meinem persönlichen Ranking sogar gleich nach First Blood ansetzen, der bei mir immer noch an erster Stelle steht.

            Und jetzt hoffe ich auf einen anständigen Uncut-Release von John Rambo in 4k, damit ich mir dann bei Release dieses Films die gesamte Reihe nochmal reinziehen kann.
            "Kommt Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken . . . und entweiht mich!" - MacBeth

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            • movieguide
              movieguide kommentierte
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              Was die Trump-Ideologie angeht hat der Film einfach das Problem zur falschen Zeit dieses Thema anzuschneiden. Amerika ist extrem in zwei Lager gespalten und da ist natürlich klar das die liberale Presse daraus gleich dem Filme die Untersützung der Trump-Agenda unterstellt, ob von Stallone bewusst oder unbewusst so dargestellt. Wäre es wieder irgendwelche Asiaten gewesen, hätte es dort keine Sau interessiert.

              Ansonsten weiß ich gar nicht ob wir in punkto Gewalt unterschiedliche Filme gesehen haben, klar gibt es Gewaltspitzen mit ein ein paar Gore Bildern, aber heftiger als John Rambo? never.

            • flash77
              flash77 kommentierte
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              Danke für das ausführliche Review - ich bin definitiv heiß auf den Film. Leider läuft der hier im Umkreis nur zu blöden Zeiten als OV.

              @movieguide: Ich finde es total lächerlich, dass das linke Lager immer gleich eine Trump-Ideologie unterstellt. An solchen "Vorurteilen" sind doch unterm Strich die mexikanischen Kartelle, Menschenhändler und Drogenschmuggler verantwortlich. Das Thema wurde die letzten Jahre dutzendfach in Film und Fernsehen aufgegriffen. Was soll denn hier in der Darstellung anders sein?

            • Fiend For Life
              Fiend For Life kommentierte
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              Kaneda . . . Wie gesagt, ich hab ja nicht viel von dem Film erwartet, denn die letzten drei Vorgänger waren ja reine Kill `Em All Actionfilme. Hatte nicht im Leben erwartet, dass der Film doch viel charakter- und storylastiger wurde. Und mich hat diese Politisierung extrem aufgeregt, nachdem ich bis vor einigen Jahren selbst Kritiken schrieb und so eine armseelige Berichterstattung überhaupt nicht nachvollziehen kann.

              movieguide . . . John Rambo war schon derbe, das stimmt. Mir blieben davon aber speziell nur drei Szenen im Gedächtnis. Alle auch mehr oder weniger im Eifer des Gefechts. Der neue Film ist da für mich eine gute Spur grausamer, weil sich Rambo manchmal schon etwas Zeit lässt. Wie beim Zuhälter im Auto, den er heftig foltert. Oder das Finale in der Scheune.

          • Nicht alle Zuschauer sind glücklich mit Rambo 5: Last Blood, dem vielleicht letzten Kinoauftritt von Sylvester Stallone in seiner Paraderolle als Army-Veteran John Rambo. Doch während kritische Pressestimmen nichts Ungewöhnliches sind, weht Regisseur Adrian Grunberg die Kritik in diesem Fall aus einer anderen Richtung entgegen – nämlich von John Rambo-Schöpfer David Morrell, der mit seinen Romanen die Grundlage für den heutigen Action-Klassiker lieferte. Er zeigt sich von dem Gesehenen enttäuscht, bezeichnet den Film gar als „Desaster“ und zieht dafür eine aktuelle Review von USA Today heran, die er mit folgenden Worten kommentiert: „Ich stimme der Kritik von USA Today voll und ganz zu. Der Film ist das reinste Desaster und ich schäme mich, dass mein Name dafür herhalten muss.“ Besonders die Darstellung und Charakterzeichnung der mexikanischen Figuren, aber auch die plumpe Zurschaustellung von Gewalt stößt vielen Zuschauern, darunter auch Rambo-Schöpfer Morrell, sauer auf. Aber nicht nur diese beiden Punkte bringen ihn zur Weißglut:

            „Sie haben aus dem Charakter ein kryptisches Abziehbild gemacht und es wird vorausgesetzt, dass man mit ihm vertraut ist. Alle unter 40 schauen dumm aus der Wäsche und fragen sich, was hier vor sicht geht. Ebenso gut hätte Rambo den Namen John Smith trägen können“, resümiert Morrell auf nochmalige Nachfrage eines Twitter-Followers.
            Quelle: https://www.blairwitch.de/news/rambo...en-film-87985/
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            • Die Charakterzeichnung der Vietcong, Burmesen und der Russen war vielschichtiger? LOL
              mein Musik-Projekt

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              • Zitat von sektion-31 Beitrag anzeigen
                Die Charakterzeichnung der Vietcong, Burmesen und der Russen war vielschichtiger? LOL
                verstehe ich auch nicht. Eigentlich hätte man die gleichen Kritikpunkte auf alle Fortsetzungen ab Rambo 2 so anwenden können.
                Ich glaube da wollte sich einfach mal wieder Jemand etwas Aufmerksamkeit verschaffen.

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                • Zitat von David Morrell
                  Besonders die Darstellung und Charakterzeichnung der mexikanischen Figuren, . . .
                  Mehr muss man in diesem Falle nicht lesen, woher der Wind weht. Außerdem frage ich mich, warum Morell ausgerechnet jetzt über einen Rambo-Film motzen muss, hatten ihn die menschenverachtenden Klischee-Schleudern von Rambo II bis Rambo IV auch nicht interessiert. Mal abgesehen davon, dass er dank dem Film immer noch fleißig Bücher verkauft.
                  "Kommt Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken . . . und entweiht mich!" - MacBeth

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                  • Meine Meinung:
                    Besonders die Darstellung und Charakterzeichnung der mexikanischen Figuren stößt übel auf, lautet die einstimmige Sittenwächtermeinung. Hieße der Charakter indes Bryan Mills und wäre der mexikanische Mädchenhändlerring albanisch, hätte wohl niemand dem Film krampfhaft eine politische Haltung angedichtet, die so mancher Rezensionslegastheniker zu sehen glaubt. Zu dumm, dass Arizona halt an Mexico und nicht an Kanada grenzt. Selbst Rambo Schöpfer David Morrell meldete sich dazu zu Wort und zeigte sich über den trumpischen Fanboyfilm beschämt. Ach wie gut, dass ich noch weiß, dass die Charakterzeichnungen der Vietcong, Russen und Burmesen einst waren nicht minder himbeerreif.
                    Gebrochen und depressiv haust John Rambo mittlerweile in einem Tunnel unter seiner Ranch, Flashbacks an seine Vietnamzeit sind seine ständigen Begleiter. Schon in der Eröffnungssequenz wird klar wie sehr John Rambo leidet, denn als verbissene Rettungshilfe für Vermisste im Jetzt, versucht er stellvertretend nur die Kameraden zu retten, bei denen er es einst nicht vermochte. Wenn er seiner Ziehtochter erzählt, dass er sich nicht verändert hat, sondern seinen Drang nur unterdrückt, dann verwundert die Gewaltspirale nicht, als ihm die Lumpen sein Herz herausreißen. Für mich geht die Härte daher absolut in Ordnung, die zudem durch die dunklen Tunnelkulissen oft auch nur silhouettenhaft wahrgenommen wird. Kritik kann man indes an der Kürze der Action üben, gerade das Finale ist nach gefühlt fünf Minuten vorbei und fand so seinen Weg bereits in den Red Band Trailer. Überhaupt ärgerte mich eher das tumbe Verhalten der Lumpen und nicht deren Monotypie.
                    Spoiler ->
                    Nach der Überraschungsparty in der Rancheinfahrt scheint niemand zu raffen, dass hier lauter Fallen lauern. Selbst nachdem binnen Sekunden die halbe Mannschaft durch allerlei Raffinessen das Zeitliche segneten, gehts zielstrebig weiter ins Verderben.
                    Dennoch ist Last Blood ein guter Actionstreifen, denn Rache ist ein Gericht, dass man am besten in dunklen Tunnelschächten serviert. Von der Actionwucht reicht der Streifen für mich aber dennoch nicht an seinen direkten Vorgänger heran. 8/10
                    mein Musik-Projekt

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                    • 9/10 bei den Actionfreunden.
                      mein Musik-Projekt

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