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Story:
Alex Honnold begann schon mit elf Jahren zu klettern. Heute mit fast 34 Jahren ist nicht nur seine Leidenschaft ungebrochen, auch seine Messlatte steigt stetig an. Das gilt sowohl für die Schwierigkeit und Geschwindigkeit beim Freiklettern. Nach vielen Eindrucksvollen Begehungen erlangte Alex schnell Anerkennung unter Kollegen. Aber auch der Öffentlichkeit blieben seine Leistungen nicht verborgen. Doch Alex blieb trotz des steigenden Interesse an ihm sehr bodenständig und fast schüchtern. Diese Dokumentation zeigt neben den Vorbereitungen zum Aufstieg des El Capitan im Yosemite Nationalpark auch einiges aus seinem privaten Leben und natürlich den anfänglich angesprochenen Aufstieg selbst.
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Eindruck:
Ein Film oder besser eine Dokumentation eines Mannes wo ich mich frage warum macht er das? Das soll als Einstieg aber keineswegs abwertend gemeint sein. Zugegeben ich habe Höhenangst, die aber schleichend mit dem Alter Einzug hielt. In jungen Jahren war mir nichts zu hoch und ich war eher berauscht durch die Situation. Heute verursacht alles eher ein mulmiges Gefühl und weiche Beine obendrein. In einer der ersten Bilder in Free Solo sieht man Alex Honnold gleich an der Felswand. Und so schleicht sich bei mir beim Betrachten der Szenen wieder dieses unbehagliche Gefühl ein. Da kommt der Film gerade richtig, zeigt mir jemanden, der mutig vorangeht und das unter waghalsigen Voraussetzungen.
Das spricht natürlich für die eindrucksvollen Bilder in Free Solo, Dank auch dem mutigen Kamerateam, das ihn begleitete. Wodurch die Leistung von Alex perfekt und optisch atemberaubend eingefangen wurde. Kurz zu der Thematik, falls jemandem das Free Solo nicht bekannt ist. Hier wird ohne jegliche Ausrüstung und Hilfsmittel geklettert. Ich will und werde hierbei auch nicht auf Details wie Höhe oder Schwierigkeitsgrad eingehen, das wäre nicht annähernd angemessen.
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Free Solo ist eine eindrucksvolle Dokumentation. Wenn das Bild, welches auf meiner Leinwand projiziert wird, mir Höhenangst und zeitweise Unbehagen vermittelt, dann zeigt es mir nicht nur, wie unglaublich diese Bilder eingefangen sind, sondern lässt mich in Ehrfurcht erstarren, zu welchen Leistungen der Mensch doch fähig ist. In diesem Fall eben Alex Honnold.
Die Dokumentation zeigt aber auch deutlich, dahinter steht ein Mensch wie du und ich, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, seinen Sport in Perfektion zu betreiben. Daneben wird Alex Honnold nicht heroisiert oder unnötig glorifiziert. Man würdigt auch die Leistungen seiner Kletterkollegen, dadurch wirkt das Gezeigte noch sympathischer. Auch die Beleuchtung seines privaten Lebens von Kind an, wirkt nie deplatziert und bereichert das Gezeigte. Natürlich wirkt einiges Klischeehaft, seine wohltätigen Taten zum Beispiel. Doch sollte man das relativieren. Bei vielen dient dieses vielleicht als Mittel zum Zweck. Bei Alex Honnold kommt es sehr ehrlich und authentisch rüber und stört somit nicht. Zumal seine ruhige und bescheidene Art ebenso aufrichtig wirkt.
Nun der Focus in Free Solo beziehungsweise das Finale dieser Dokumentation ist natürlich der freie Aufstieg des El Capitan, ein überaus markanter Felsvorsprung im Yosemite Nationalpark. Zudem sollte der Zuschauer nicht vergessen, dass ein Kamerateam diese Klettertour filmte. Welche hätte tragisch enden können, tödlich für Alex und mit dieser Belastung hätte auch das Kamerateam leben müssen. Das ist schon eine Herausforderung, auch weil der Druck auf beiden Parteien lastet. Für wen mehr oder weniger mag ich nicht annähernd sagen.
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Die Dokumentation zu Free Solo ist sehr abwechslungsreich und zeigt Vieles vom Leben des Alex Honnold. Durch diese Herangehensweise wird man nicht nur ausführlich informiert, sondern auch bestens unterhalten. Natürlich sind die Kletterszenen das Highlight. Aber das Drumherum ist ebenfalls imposant. Die Leistung von Alex Honnold wird bestens wiedergegeben und das so greifbar wie möglich. Wer hier nicht innerlich mitzittert, hat entweder keine Höhenangst oder interessiert sich null für eine solche Hingabe zu diesem schwindelerregenden Sport.
Fazit, atemberaubende Bilder, einer außergewöhnlichen Leistung und eine Dokumentation die den Puls der Zuschauer nicht weniger beansprucht, wie spannende Thriller oder Horror Filme. Und ich bin weiß Gott kein Kletterer oder Fan dieses Sports. Doch schafft es Free Solo mich zu packen. Ich empfinde Hochachtung vor dieser Leistung der Menschen, die diesen Sport betreiben und sitze ehrfürchtig auf dem Sofa in sicherer Höhe und genieße diese eindrucksvolle Dokumentation.
Mir fällt leider sprachlich keine neue Superlative ein, die das Gezeigte gekonnt beschreiben würde, aber warum auch… Ich bin begeistert und das Schaffen nicht viele Dokumentationen. Free Solo klettert somit in meine Top Ten. Auch wenn ich zugegebenermaßen eher reiner Film Fan bin, aber Free Solo hat mich definitiv beeindruckt.
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Bild:
Das ist einer Dokumentation würdig, ich habe bei der Auswahl die Mitte gewählt, sprich die Blu-ray eingelegt. Die Bilder sind gelungen, egal welche Situation von Kletterern gezeigt wird. Einiges wirkt teilweise etwas weicher, vieles aber gestochen scharf. Was den unterschiedlich genutzten Kameras geschuldet ist. Letztlich sehr gehobene Qualität für eine Dokumentation dieser Art. Und ich jammere jetzt auf hohem Niveau, denn viele Szenen sind derart beeindruckend scharf, das gleicht einem Blick aus dem Fenster. Daher meine Höhenangst beim Zuschauen, woher sollte die sonst kommen…
Ton:
Dialoge und ein Score der nie zu aufdringlich wirkt, werden in der deutschen DTS-HD MA 5.1 Spur überwiegend unspektakulär präsentiert. Für das räumliche ist der Score zuständig, der wie gesagt häufig im Hintergrund spielt, aber dennoch präsent ist.
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Extras:
Bilder und Rechte: Das Medium wurde uns zur Verfügung gestellt von Capelight Pictures – Alle Rechte vorbehalten!
Story:
Alex Honnold begann schon mit elf Jahren zu klettern. Heute mit fast 34 Jahren ist nicht nur seine Leidenschaft ungebrochen, auch seine Messlatte steigt stetig an. Das gilt sowohl für die Schwierigkeit und Geschwindigkeit beim Freiklettern. Nach vielen Eindrucksvollen Begehungen erlangte Alex schnell Anerkennung unter Kollegen. Aber auch der Öffentlichkeit blieben seine Leistungen nicht verborgen. Doch Alex blieb trotz des steigenden Interesse an ihm sehr bodenständig und fast schüchtern. Diese Dokumentation zeigt neben den Vorbereitungen zum Aufstieg des El Capitan im Yosemite Nationalpark auch einiges aus seinem privaten Leben und natürlich den anfänglich angesprochenen Aufstieg selbst.
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Eindruck:
Ein Film oder besser eine Dokumentation eines Mannes wo ich mich frage warum macht er das? Das soll als Einstieg aber keineswegs abwertend gemeint sein. Zugegeben ich habe Höhenangst, die aber schleichend mit dem Alter Einzug hielt. In jungen Jahren war mir nichts zu hoch und ich war eher berauscht durch die Situation. Heute verursacht alles eher ein mulmiges Gefühl und weiche Beine obendrein. In einer der ersten Bilder in Free Solo sieht man Alex Honnold gleich an der Felswand. Und so schleicht sich bei mir beim Betrachten der Szenen wieder dieses unbehagliche Gefühl ein. Da kommt der Film gerade richtig, zeigt mir jemanden, der mutig vorangeht und das unter waghalsigen Voraussetzungen.
Das spricht natürlich für die eindrucksvollen Bilder in Free Solo, Dank auch dem mutigen Kamerateam, das ihn begleitete. Wodurch die Leistung von Alex perfekt und optisch atemberaubend eingefangen wurde. Kurz zu der Thematik, falls jemandem das Free Solo nicht bekannt ist. Hier wird ohne jegliche Ausrüstung und Hilfsmittel geklettert. Ich will und werde hierbei auch nicht auf Details wie Höhe oder Schwierigkeitsgrad eingehen, das wäre nicht annähernd angemessen.
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Free Solo ist eine eindrucksvolle Dokumentation. Wenn das Bild, welches auf meiner Leinwand projiziert wird, mir Höhenangst und zeitweise Unbehagen vermittelt, dann zeigt es mir nicht nur, wie unglaublich diese Bilder eingefangen sind, sondern lässt mich in Ehrfurcht erstarren, zu welchen Leistungen der Mensch doch fähig ist. In diesem Fall eben Alex Honnold.
Die Dokumentation zeigt aber auch deutlich, dahinter steht ein Mensch wie du und ich, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, seinen Sport in Perfektion zu betreiben. Daneben wird Alex Honnold nicht heroisiert oder unnötig glorifiziert. Man würdigt auch die Leistungen seiner Kletterkollegen, dadurch wirkt das Gezeigte noch sympathischer. Auch die Beleuchtung seines privaten Lebens von Kind an, wirkt nie deplatziert und bereichert das Gezeigte. Natürlich wirkt einiges Klischeehaft, seine wohltätigen Taten zum Beispiel. Doch sollte man das relativieren. Bei vielen dient dieses vielleicht als Mittel zum Zweck. Bei Alex Honnold kommt es sehr ehrlich und authentisch rüber und stört somit nicht. Zumal seine ruhige und bescheidene Art ebenso aufrichtig wirkt.
Nun der Focus in Free Solo beziehungsweise das Finale dieser Dokumentation ist natürlich der freie Aufstieg des El Capitan, ein überaus markanter Felsvorsprung im Yosemite Nationalpark. Zudem sollte der Zuschauer nicht vergessen, dass ein Kamerateam diese Klettertour filmte. Welche hätte tragisch enden können, tödlich für Alex und mit dieser Belastung hätte auch das Kamerateam leben müssen. Das ist schon eine Herausforderung, auch weil der Druck auf beiden Parteien lastet. Für wen mehr oder weniger mag ich nicht annähernd sagen.
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Die Dokumentation zu Free Solo ist sehr abwechslungsreich und zeigt Vieles vom Leben des Alex Honnold. Durch diese Herangehensweise wird man nicht nur ausführlich informiert, sondern auch bestens unterhalten. Natürlich sind die Kletterszenen das Highlight. Aber das Drumherum ist ebenfalls imposant. Die Leistung von Alex Honnold wird bestens wiedergegeben und das so greifbar wie möglich. Wer hier nicht innerlich mitzittert, hat entweder keine Höhenangst oder interessiert sich null für eine solche Hingabe zu diesem schwindelerregenden Sport.
Fazit, atemberaubende Bilder, einer außergewöhnlichen Leistung und eine Dokumentation die den Puls der Zuschauer nicht weniger beansprucht, wie spannende Thriller oder Horror Filme. Und ich bin weiß Gott kein Kletterer oder Fan dieses Sports. Doch schafft es Free Solo mich zu packen. Ich empfinde Hochachtung vor dieser Leistung der Menschen, die diesen Sport betreiben und sitze ehrfürchtig auf dem Sofa in sicherer Höhe und genieße diese eindrucksvolle Dokumentation.
Mir fällt leider sprachlich keine neue Superlative ein, die das Gezeigte gekonnt beschreiben würde, aber warum auch… Ich bin begeistert und das Schaffen nicht viele Dokumentationen. Free Solo klettert somit in meine Top Ten. Auch wenn ich zugegebenermaßen eher reiner Film Fan bin, aber Free Solo hat mich definitiv beeindruckt.
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Bild:
Das ist einer Dokumentation würdig, ich habe bei der Auswahl die Mitte gewählt, sprich die Blu-ray eingelegt. Die Bilder sind gelungen, egal welche Situation von Kletterern gezeigt wird. Einiges wirkt teilweise etwas weicher, vieles aber gestochen scharf. Was den unterschiedlich genutzten Kameras geschuldet ist. Letztlich sehr gehobene Qualität für eine Dokumentation dieser Art. Und ich jammere jetzt auf hohem Niveau, denn viele Szenen sind derart beeindruckend scharf, das gleicht einem Blick aus dem Fenster. Daher meine Höhenangst beim Zuschauen, woher sollte die sonst kommen…
Ton:
Dialoge und ein Score der nie zu aufdringlich wirkt, werden in der deutschen DTS-HD MA 5.1 Spur überwiegend unspektakulär präsentiert. Für das räumliche ist der Score zuständig, der wie gesagt häufig im Hintergrund spielt, aber dennoch präsent ist.
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Extras:
- Interview mit Alex Honnold
- Interview mit Jimmy Chin und Elizabeth Chai Vasarhelyi
- Featurette: „Was wenn er abstürzt?“
- Kinotrailer
Bilder und Rechte: Das Medium wurde uns zur Verfügung gestellt von Capelight Pictures – Alle Rechte vorbehalten!
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