Dario Argento ist zwar nun fast 80 Jahre alt und musste zuletzt ein paar ordentliche Flops einstecken. Giallo wurde größtenteils nicht beachtet und bei Dracula 3D war Fremdschämen die Untertreibung des Kinojahres! Tatsächlich ist er momentan viel eher wegen dem gefeierten Remake von Suspiria wieder in aller Munde. Diesen Umstand will der italienische Altmeister nun eventuell nutzen, um sein erstes Projekt seit sieben Jahren zu realisieren.
Wie etwa Craven, King und Carptenter zieht es den Maestro nun nämlich ins Fernsehen und plant die Horror- und Mysteryserie Longinus zu inszenieren. Es soll die erste wirklich Serie des Italieners sein, nachdem er im Jahr 2005 eine Folge der Showtime-Reihe Masters Of Horror inszenierte. Dabei ist derzeit noch sehr wenig über Longinus bekannt. Über den Produktionsstatus, Cast oder Release-Termin weiß man de facto Nichts. Sicher ist man dagegen nur, dass die Serie bei einer Streaming-Plattform landen wird.
Produziert werden wird Longinus jedenfalls von den beiden Studios BIM Productions und Publispei, beide in Italien ansässig, die aber auch gleich den internationalen Markt ansteuern. Wie es heißt, will man die obskure und furchteinflößende Vorstellungskraft Argentos erkunden; gefangen zwischen der echten Welt und dem Übernatürlichen.
Longinus soll sich mysteriöse Morde enthalten, esoterische Elemente und uralte Rätsel, die sich von Grenoble in den französischen Alpen bis in Siena in der italienischen Toskana ziehen sollen. Das brutale Pferderennen, der Palio di Siena, soll auch eines der Highlights der neuen Serie werden. Einen weiteren Hinweis gibt der Titel selbst, denn Longinus war der römische Legionär, der Jesus seine Lanze in den Leib bohrte, um zu sehen, ob er bei der Kreuzigung verstorben war. Das göttliche Blut traf ihm Gesicht und heilte seine fast blinden Augen. Er sammelte daraufhin das vergossene Blut Jesu ein und floh er nach Mantua in der heutigen Lombardei, um dort zu predigen. Die römischen Häscher verfolgten ihn bis die Caesarea in der heutigen Türkei, wo er gefoltert und hingerichtet wurde. Angeblich hat er das Blut Jesu noch aber in Mantua vergraben.
Man kann also nun davon ausgehen, dass Longinus weit mehr einen religiösen Hintergrund hat. Mich erinnert diese Prämisse gar ein wenig an die Langdon-Reihe von Dan Brown, die immerhin sehr unterhaltsam war. In den Büchern, nicht den Filmen! Außerdem halte ich Argento an sich für einen guten Regisseur, wenn er nicht selber am Drehbuch schreibt, denn das ist für mich seine größte Schwäche. Mit dieser Serie hat er zumindest die Chance seine angeknackste Karriere mit einem Hit zu beenden.