Review zu Il Cacciatore - The Hunter - Staffel 1 - jetzt online:
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Il Cacciatore - The Hunter - Staffel 1
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Nachdem es schon ein paar Wochen her ist, dass ich die erste Staffel der Serie Il Cacciatore / The Hunter beendet habe, auch mal ein paar Worte von mir dazu (ist das hier jetzt eigentlich richtig oder muss ich im BD/Serien-Bereich noch einen Thread aufmachen? So richtig kapiert habe ich die Forenstruktur immer noch nicht...).
Im Gegensatz zur ebenfalls italienischen und ebenfalls zeitgenössischen Mafia-Serie Gomorrha steht bei Il Cacciatore mehr die Arbeit der Staatsanwaltschaft im Fokus. Sie steht damit mehr in der Tradition von Serien wie Allein gegen die Mafia und weniger in der der Sopranos (in deren Richtung sich Gomorrha orientiert). Die Perspektive verschiedener Mafia-Familien wird aber auch gezeigt.
Diese Serie zeigt Ereignisse rund um die sizilianische Mafia der frühen 90er Jahre und beginnt zeitlich relativ kurz nach der Ermordung des berühmten Antimafia-Staatsanwaltes Falcone (dem bei Allein gegen die Mafia mindestens eine Staffel gewidmet war). Ähnlich wie bei Gomorrha (neapolitanische Mafia) baut auch Il Cacciatore auf wahren Ereignissen auf. Und genauso hat die Serie keinen 100% richtig dokumentarischen Charakter, da Name, Orte, Dialoge und auch einige Handlungselemente dramatisiert wurden. Das ist für mich nicht nachteilig, aber man sollte es wissen.
Zur Handlung: Ein ehrgeiziger junger und ziemlich furchtloser Staatsanwalt namens Saverio Barone wird in die Antimafia-Kommission berufen. Er versucht dort möglichst schnell möglichst viel zu bewegen und eckt öfter mal an. Wie so ziemlich jeder andere Charakter der Serie, ist Barone nicht gerade unkompliziert. Vorsichtig formuliert. Unvorsichtig formuliert könnte man ihn auch ein selbstgerechtes Arschloch nennen. Was auch wiederum auf so ziemlich jeden anderen Charakter der Serie zutrifft. Von daher sei gewarnt, wer auf der Suche nach Identifikationsfiguren ist. Ähnlich wie bei den Sopranos oder Gomorrha ist es auch hier nicht so einfach jemanden zu mögen. Trotz des Vorhandenseins der guten Seite.
Im Laufe der Serie wird der Kampf gegen die verschiedenen Mafia-Clans gezeigt, der Einsatz von cleveren (und manchmal schmutzigen) Tricks und eine Menge Gewalt.
Ins Handlungsdetail will ich hier nicht gehen, dafür müsst Ihr Euch das schon selbst ansehen...
Aber hier noch schnell was mir gefiel und was eher nicht: Die Handlung fand ich zweifellos interessant. Die ganze frühneunziger Atmosphäre kommt sehr authentisch rüber und die Fotografie ist an sich sehr schön. Die attraktiven Locations helfen natürlich auch.
Die Serie ist aber anstrengend zu schauen, da teilweise ein bisschen wirr erzählt und die (ausschließlich) egomanischen Charaktere machen es dem Zuschauer nicht immer ganz leicht. Was mich aber wirklich gestört hat, ist nur ein Punkt. Die Rückblenden. Die verdammten Rückblenden. Und die verfluchten Rückblenden. Ich habe selten, wenn überhaupt, eine Serie gesehen, in der der dieses erzählerische Stilmittel so inflationär missbräuchlich eingesetzt wurde wie das hier der Fall ist: In jeder verdammten Folge haben mehrere Charaktere Rückblenden und meistens auch noch mehrere davon. Das hat mich irgendwann doch ziemlich genervt. Freunde der gepflegten Rückblende dürfen diesen Kritikpunkt aber gerne ignorieren.
Mit einer Bewertung halte ich mich erstmal zurück, im Moment würde ich so 7,5/10 sagen, aber warten wir mal ab, was die zweite Staffel bringt.
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