Nightflyers (SyFy)

Habe sie jetzt auch durch und fand es recht okay. Hatte aufjedenfall ein kleinen touch von Event Horizon.

Einen kleinen touch von Event Horizon könnte schon reichen um mich zu interessieren

und nach Season 1 direkt wieder abgesetzt:

https://tvshowscancelled.com/nightfl...y-no-season-2/

Tja war mir irgendwie klar nach dem Ende bzw habe ich es schon geahnt.

Hab ich auch erwartet wurde aber trotzdem gut unterhalten.

Die Absetzung hatte ich nach der Sichtung von Staffel 1 und den sonstigen Ratings ja direkt prognostiziert. Macht aber nix, Expanse abgesetzt und aufs falsche Pferd gesetzt.

Quelle: https://www.blairwitch.de/news/night...gesetzt-87955/

Also ich hab die Show noch nicht gesehen, ging aber von Anfang an nur von einer Staffel aus. Von daher sehe ich die Absetzung nicht einmal tragisch. Erstens ist Nightflyers für mich weit mehr eine Netflix-Serie und zweitens nehmen viele Fans SyFy die Absetzung von The Expanse wohl noch recht übel.

An sich war die Serie ja okay aber wenn man den Vergleich zu z.B. Expanse zieht, dann ist das dann doch eine Welt von Unterschied.

George R.R. Martin und Netflix sind ja schon von sich aus zwei große Namen, die sowohl starke als auch spannende Unterhaltung implementieren. Sollte man zumindest meinen, bis man Nightflyers einmal gesehen hat.

In der Serie geht es im Hintergrund um zwei wesentliche Fakten. Einerseits ist die Erde dermaßen im Arsch, dass die Menschheit auf ein Wunder hofft, und andererseits naht dieses Wunder in Form einer vermuteten außerirdischen Intelligenz, die am Rande der Galaxis vorbeizieht. Genauer gesagt weiß man gar nicht, ob es sich um eine Intelligenz handelt, sondern man hofft es einfach. Also machen sich ein paar mutige Wissenschaftler und ein sehr begabter Telepath auf die lange Reise, um den ersten Kontakt herzustellen, mit dem man vielleicht die Erde retten kann.

Wir sehen und fühlen also schon in den ersten Minuten, dass hier zwei Dinge überhaupt nicht zusammenpassen wollen. Die Erde ist total am Ende und trotzdem kratzt man solche wertvollen Ressourcen zusammen, um irgendwo eine ziemlich gewagte These zu bestätigen in der ganz leisen Hoffnung, dass diese Aliens die Erde retten könnten?????? Yepp, klingt für mich ziemlich dämlich. Ich kenne zwar den Roman nicht, bin mir aber sehr sicher, dass genau dieses Problem bei Martin nicht auftaucht, da er selbst mit viel Sachverstand arbeitet. Und diese Idee, diese Relation ist de facto einfach selten dämlich. Also noch keine 10 Minuten rum und schon hab ich den ersten Facepalm vor mir. Da dachte ich mir noch, dass kann ja heiter werden, aber so lustig war es dann leider nicht. Überhaupt nicht!
Bevor ich mich nämlich auf die Story einlassen konnte, musste ich mich erst einmal zurechtfinden. Hier wird ganz wenig gesagt, was eigentlich Sache ist und Wer auf welche Weise mit der Sache zusammenhängt. Das empfand ich schon einmal anstrengend, zumal die Szenerie durch einige Flashbacks weiteren Strapazen aufgezwängt werden.Von irgendwo her taucht dann auch noch ein superheftiger Telepath auf, der die Leute mit Alpträumen umbringen kann, dann geschehen auch noch unheimliche Morde an Bord und plötzlich war es nicht der Telepath – der ist vom Bösewicht zum Kumpel degradiert worden – sondern der böse Bordcomputer, der in Wahrheit der Geist der Mama des Kapitäns ist. WTF? Irgendwo zwischendrin ist da eine harte zarte Kriegerin, die genetisch für`s Weltall konzipiert worden ist, ein erstes Holodeck, eine Lesbierin, die sich Kabel in den Arm steckt und in die virtuelle Welt abtauchen kann (Ghost In The Shell lässt schön grüßen) und dazwischen noch ein paar so kaputte Wissenschaftler-Figuren, die mich extrem genervt haben. Das Gefüge zwischen den Figuren hat mich an eine ganz erbärmliche Soap erinnert, als auf einmal überall Romanzen auftauchen mussten, die für mich entweder keinen Sinn ergeben oder mir am Arsch vorbeigehen. Dabei fiel mir dann erst auf, dass die Serie willkürlich immer wieder in Zukunft springt. Mal ein paar Stunden, dann wieder Wochen und gleich ganze Monate. Man wird quasi ständig mit einer neuen Situation konfrontiert, ohne dass diese Lücken auch nur ansatzweise narrativ gefüllt werden. Das fühlt sich so an, als ob man einen Rocksong bei Funkgewitter hört. Ständig fehlt etwas, ständig vermisst man etwas und man muss sich neu zurechtfinden, was zumindest mir schon recht schnell tierisch auf den Sack gegangen ist. Und dabei sind solche selten dämlichen Ideen wie Sonde aus Fleisch, das andere Schiff, die Bienenfrau und der überflüssige Klon im Glas noch gar nicht mit drin! Nightflyers steckt so dermaßen voll von saublöden Ideen, die weder witzig noch geistreich oder überraschend sind. Da ist eine Frau schwanger, jeder freut sich auf's Kind, aber trotzdem ist es illegal im Weltall schwanger zu sein?????? Was dann auch wieder mit dem Baby geschieht, ist abermals so plötzlich, so dermaßen aus dem Arsch gezogen und es stinkt auch genauso heftig nach Irrsinn. Hier ist wirklich rein gar Nichts, was ich inhaltlich mitnehmen kann.

Optisch ist die Serie nur leidlich besser. Insbesondere durch die visellen Effekte. Wenn das Schiff davonrast und der Baum gegen den Mast kracht, ist das noch recht gut gemacht. Die Kulissen allerdings sprechen schon eine ganz andere Sprache. Da sieht man regelrecht noch das Plastik und den Made In China Stempel, was die Kamera leider nur schwer verbergen kann. Zuletzt können mich noch nicht einmal die Schauspieler fangen, denn die fand ich durch die Bank mittelmäßig bis schlecht. Die drei Hauptdarsteller Gretchen Mol, Eoin Macken und Angus Sampson sind ja eigentlich verlässlich, doch hier hat Macken immer nur überdramatisiert und Mol sowie Sampson kamen sich total verloren vor; hatten sichtlich absolut keinen Bock auf die Serie. Bis auf David Ajala fand ich eigentlich alle Schauspieler schlecht und Maya Eshet auch noch dazu ziemlich hässlich, wenn ich das mal so geradeaus sagen darf.

Fassen wir also zusammen: Nightflyers hat zwar eine interessante Prämisse, ist aber schlecht geschrieben, anstrengend erzählt, mit miesen Kulissen billig inszeniert, konfus zuende gebracht und mittelmäßig gespielt. Also ein kompletter Fehlschlag! Für mich war Nightflyers ohnehin nur der Stoff für eine Staffel. Eine Fortsetzung war hier von Anfang an nicht gerechtfertigt und ich bin auch ganz froh, dass die Serie nach der ersten Staffel schon wieder ein Ende hatte. Bei einer Zweiten hätte ich sowieso nicht mehr eingeschalten. Maximal 2 von 10 Punkten wert; für die Vorlage und die visuellen Effekte. Alles andere ist übelster Scheiß. Vergeudete Zeit, verschwendetes Potential, verschleudertes Geld.