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Dogville

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    Story:

    Die junge Frau Grace flüchtet vor Gangstern und findet Zuflucht in dem kleinen Ort Dogville. Die aufrechten und vertrauenswürdigen Bürger nehmen sie anfänglich wohlwollend auf. Bieten ihr an, in dem Ort tatkräftig mitzuhelfen, doch das entwickelt sich zunehmend mehr zur Ausbeutung für Grace. Als die Bewohner mitbekommen, dass nach Grace gefahndet wird, nimmt die Arbeit für sie enorm zu, ein hoher Preis für ihre Sicherheit. Das idyllische Dogville entwickelt sich für Grace immer mehr zu einem Ort der Erniedrigung und mündet darin, dass sie mehrmals vergewaltigt wird. Grace beschließt zu fliehen, doch der Versuch scheitert, stattdessen wird sie jetzt von den Bewohnern angekettet.




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    Eindruck:

    Filme von Lars von Trier werden sehr kontrovers aufgenommen, nicht nur, weil sie provozieren, sondern weil auch der Regisseur dieses häufig in der Öffentlichkeit tut. So feiern und hassen Kritiker seine Filme, die zwar enorm vielfältig sind, aber nie zurückhaltend inszeniert werden. Mit seinen Werken wie „Dancer in the Dark“, „Antichrist“, „Melancholia“, „Nymphomaniac“ und „The House That Jack Built“ schockte und begeisterte er die Filmwelt zugleich.

    Nun „Dogville“ wirkt hier fast geerdet, zwar nicht weniger provozierend wie seine anderen Filme, dennoch ist die Inszenierung zurückhaltender. Die Herangehensweise ähnelt hier stark an eine Theateraufführung, die auf minimalistischen Raum dargestellt wird, welche den Eindruck vermittelt, man betrachte den kleinen Ort, wie durch eine Lupe. Die karge Ausstattung auf dem Hallenboden, der Dogville darstellt, wird mit Kreide skizziert. Nur die nötigsten Requisiten stehen auf der Bühne und bieten so einen übersichtlichen Blick auf den gesamten Ort.




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    Es gibt einen Prolog und der Film ist in neun Kapitel aufgeteilt, dadurch entsteht neben der ungewohnten Aufführung ein verfremdeter filmischer Look. Das ist sicherlich gewöhnungsbedürftig, bietet aber eine eindrucksvolle Perspektive, Lars von Trier kopiert quasi seinen Film auf eine Theaterbühne. Dazu gibt es aus dem Off nötige Informationen und Gedanken, wodurch die Handlung passend erläutert wird. Häufig auch mit philosophischem Unterton, werden die Geschehnisse in Dogville dadurch gedeutet.

    Nicole Kidman liefert in „Dogville“ eine grandiose Leistung als Grace ab, neben ihr wirken unter anderem Paul Bettany, Stellan Skarsgard, James Caan, Patricia Clarkson und Jeremy Davies mit. Überhaupt spielt das gesamte Ensemble sehr überzeugend auf und trägt dieses einzigartige Stück.





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    Fazit:

    Mit rund drei Stunden Laufzeit und der theaterhaften Aufführung, inklusive der spärlichen Kulissen, kein einfacher Film, der inhaltlich dafür sehr überzeugend ist. Die Geschichte bindet viele Themen, es geht um Gnade, Rache, Moral, Glaube und Vergebung, klingt viel, wird aber einzigartig von Lars von Trier in „Dogville“ verpackt. Dieser Film wurde sowohl von Kritikern wie Fans als Meisterwerk gefeiert, zu Recht wie ich finde. Hier zeigt Lars von Trier eindeutig, dass er visuelle Provokationen, wie pornografische und explizite Gewaltdarstellungen, in seinen Filmen keineswegs benötigt. Allerdings bietet „Dogville“ vom filmischen Ansatz her wenig Boden für eine derartige Darstellung. Von seinen üblichen Regiearbeiten weicht dieses Werk hier deutlich ab. Dogville“ ist eine Erfahrung, auch für Leute, die bisher nichts mit Lars von Triers Filmen anfangen konnten. Schaut euch den Film völlig unvoreingenommen an und ihr werdet sicherlich positiv überrascht werden. Ich habe den Film ewig nicht gesehen, doch nach erneuter Sichtung wurde ich schlichtweg begeistert. Anfang des Jahres bekam er in der Lars von Trier Collection seine Blu-ray Premiere und ist nun auch einzeln erhältlich.




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    Bild:

    Eine bräunliche Farbgebung durchzieht den ganzen Film, sowohl in hellen wie dunklen Szenen. Dazwischen mischen sich bisweilen fahle, kühle und rötlich gehaltene Szenen. Trotz solider Schärfe in den Close up‘s, ist das Bild überwiegend weich gehalten. Ein solider Kontrast, mit leichten Schwächen, der Schwarzwert dagegen überzeugt.


    Ton:

    Ein Film der fast nur Dialoge bietet, hat zwei deutsche Tonspuren an Bord. Eine DD 2.0 sowie die DTS-HD MA 5.1, wobei erstere völlig ausreichend ist. Die 5.1 Spur bietet kaum Räumlichkeit, diese ist aber auch fast nie gegeben im Film. Sie klingt lediglich dynamischer abgemischt, daher sollte man sie der Stereospur schon vorziehen.



    Extras:

    • Trailer
    • Programmtipps
    • Audiokommentar mit Lars von Trier


    ©Bilder Concord Filmverleih – Alle Rechte vorbehalten!





    Gruß Harry
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