Caligula: Aufstieg und Fall eines Tyrannen (1979) (Mediabook)

Habe das Mediabook gerade im Müller in der Hand gehabt. Würde mich ja an für sich reizen, aber ich bin mir wegen des Films noch unschlüssig. Ich kenne Caligula, hatte ihn auch als VHS Kopie und fand ihn eigentlich ganz okay. Ist aber auch schon ewig her, seit ich ihn gesehen habe.

Wie sind eure Erfahrungen mit diesem Skandalfilm ? I Ist der noch anschaubar und lohneswert, das man 30 Mücken in das Medibook investiert ?

Im übrigen ist das Medibook auf 2000 Stück limitiert und entsprechend nummeriert.

Habe ich mir auch gegönnt als ich in Hamburg war, für 22,99€!
Allerdings noch nicht geschaut, auch zwecks der Laufzeit.
Habe den vor Ewigkeiten mal gesehen, keine Ahnung ob er mir heute noch gefällt. Ich werde aber berichten, falls nicht, da findet sich bestimmt ein Abnehmer, das MB sieht definitiv gut aus.

Na, das stimmt. Wennn der Film nix taugt, findet sich schon ein Abnehmer für das Teil. Da ist ja auch umfangreiches Bounsmaterial dabei...

Wo hast du den denn für 22,90 bekommen ? Amazon will sogar 49,95 dafür....

Bei Release gab es das MB überall für den Preis.

Wie hoch ist eigentlich noch der Anteil an Porno-Szenen in dem Film ? Nach Kundenrezensionen bei Amazon soll ja eswohl ziemlich explitzte Darstellungen geben-ich kann mich da gra nicht mehr daran erinnern.....

Logisch kannst du nicht, weil die in den alten Fassungen immer geschnitten waren :p.

Soweit ich weiß ist der Anteil nicht so groß. Ist eher ne Art Kammerspiel mit einigen Pimper-Szenen.

Bezogen auf die Rezension bei Amazon, gibts wohl eien spansiche fasusng, die diese Szenen enthält:

Diese Rezension bezieht sich auf die spanische Ausgabe, die ungekürzt alle pornographischen Elemente der europäischen Kinofassung enthält.
Helen Mirren fasste das Filmwerk in einem Interview während der Dreharbeiten am besten zusammen: „Es ist eine unwiderstehliche Mischung aus Kunst und Genitalien.“ Andere Interviewpartner sprechen von einem Versuch, „das antike Rom historisch korrekt darzustellen“, was dem Film so wenig gelungen ist, dass dies wohl nie beabsichtigt war.
Weder gab es das Konzept des „Prinzen“, noch waren Caligula oder auch sein Onkel Claudius in der Weise verrückt, wie es hier dargestellt wird. Nach den historischen Zeugnissen über Caligula, die ich gelesen habe, war er eher ein zwar gemeiner, aber intelligenter Satiriker. Und zu Claudius gibt es die Studien und den Roman von Robert Ranke-Graves.
In vielen Bereichen im antiken Rom war Nacktheit alltäglich, und so dient die historische Kulisse als Ausrede dafür, möglichst viel Nacktheit zu zeigen. Dabei Hetero-Porno, schwuler Porno, lesbischer Porno, mehrere Nahaufnahmen von Samenergüssen. Und Blut, viel Blut, viel Grausamkeit und Willkür.
Die Sets sind groß, opulent, beeindruckend, wie die Kostüme der Darsteller, die welche tragen, was etwas mehr als die Hälfte der Darsteller betrifft. Die Großaufnahmen der Sets finde ich sehr beeindruckend.
Immerhin zeigt nicht nur Teresa Ann Savoy ihren Biber aus allen Perspektiven, auch Malcolm McDowell hält seinen Spatz full-frontal für eine Weile in die Kamera, und Dame Helen Mirren (damals noch ohne Titel) zeigt kurz ihren Busch. Natürlich keine Nacktheit von Peter O’Toole und John Gielgud. Britische Klassengesellschaft.
Ich erinnere mich, dass ich den Film mit etwa 18 gesehen hatte, eine deutsche Fassung, die damals auch alle Sexszenen enthielt. Damals konnte ich dem Ganzen nichts abgewinnen, außer einem lahmen Interesse an der Pornographie, die dann durch die Gewaltszenen wieder konterkariert wurde. Damals war mein Eindruck, da hat jemand viel Geld für Popanz ausgegeben, um eine Ausrede zu haben, einen teuren, schlechten, vor allem schlecht ausgeleuchteten und gefilmten Porno zu drehen.
Die Ausleuchtung könnte sogar ich besser, und das ist ein vernichtendes Urteil. Wenn schöne Mädchen sich gegenseitig Freude bereiten, will ich das auch gut sehen.
Nun habe ich das ganze Werk erneut goutiert. Zweieinhalb Stunden. Ich war überrascht, wie gut einige der schauspielerischen Leistungen sind, besonders im ersten Drittel. Malcolm McDowell gibt wie gewohnt den Gestörten, kompromisslos und ohne Zurückhaltung, in jungen Jahren mit dem Element des ungezogenen frechen Bengels. Ich hatte erwartet, er würde einfach einen zweiten, dünneren Aufguss von Alex aus Clockwork Orange liefern, aber er spielt Caligula auf ganz andere Weise. Profunder gestört, gemeiner, heftiger.
John Gielguds Charakter Nerva zieht sich recht früh aus der Filmaffäre zurück durch Selbstmord. Ich wäre nicht überrascht, wenn dies ein Vorschlag von John Gielgud selbst gewesen wäre, nachdem er das Drehbuch gelesen hatte.
Peter O’Toole ist brillant als Tiberius. Leider hat er keinen charakterlichen Bogen, um sich zu entwickeln, er ist einfach ein gemeiner, kranker alter Mann. Aber mit einer Fiesheit und auch mit einem Gesicht, die mich sehr an Imperator Palpatine erinnern.
Helen Mirren kommt erst später ins Spiel. Sie ist gewohnt charismatisch und brillant, bekommt aber nicht viel Material, mit dem sie etwas anfangen könnte. Das Konzept ihrer Rolle ist interessant, aber im Skript blöd und flach durchgeführt, und es erscheint mir in einigen Szenen sehr offensichtlich, dass sie nicht versucht, ihre Frustration darüber zu überspielen.
Die Story, wenn man sie als solche bezeichnen will? Caligula wird Kaiser, dreht dann immer mehr durch und tut immer krassere Dinge. Irgendwann haben die Römer genug und ermorden ihn.
Und der Porno-Aspekt? Größtenteils lahm, uninteressant, schlecht ausgeleuchtet, schlecht gefilmt, unmotiviert. Viele Halb-Erektionen, was eine Reflektion der Energie in diesen Szenen ist. Jenna Jameson hat Pornos mit guten Sexszenen und interessanter Handlung gedreht, wirklich intelligente Filme mit Voll-Erektionen.
Den Film als Ganzes finde ich faszinierend. Wie ein anderer Rezensent schrieb, der ganze Wahnsinn dieses Mammutprojektes ist dann schon wieder beeindruckend.
Für generell Filminteressierte wie mich eine tolle Ergänzung der Sammlung, zum Aufgeilen nicht geeignet. Als Entertainment auch nicht geeignet.
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Sehen muß ich das nicht-habe nur mal aus Interesse gefragt.