Nun habe ich mir die erste Staffel auch einmal angesehen und kann sowohl das positive als auch das negative Feedback nachvollziehen . . .
Was für die Serie spricht ist schon einmal grundsätzlich der gigantische Aufwand, mit dem man die Pilz-Apokalypse nahezu perfekt vom Game in die Serie übertragen hat. Von der Quarantäne-Zone bis hin den zerstörten Städten ist das schon mal Atmosphäre pur und soll hier extra lobend hervorgehoben werden. Was allerdings in den Spielen marginal besser ist, waren die klareren Verhältnisse zwischen den Fireflys, den einfachen Zivilisten und der Junta. Passend dazu gibt es fabelhafte Make-up- und Spezialeffekte, wo es mitunter auch wieder hart zur Sache geht. Dabei ist Action hier eher Nebensache und man setzt eher auf Storytelling und Suspense - so, wie es sich bei Last Of Us gehört! Noch dazu hat man wohl nur ganz ganz selten ein derart hervorragendes Casting bekommen, was bis auf wenige Ausnahmen perfekt zum Spiel passt. Auch nicht zu vergessen sind die Cameos der Original-Stimmen aus dem Spiel, Gastauftritte von John Hannah und Christopher Heyerdahl oder gar Merle Dandrige, die ihre Rolle aus den Spielen wiederbelebt.
Auch inhaltlich hat man wohl keine andere Videospielverfilmung gesehen, die so dermaßen dicht am Original dran war. Nicht nur die Basis, sondern auch im erweiterten Storytelling hat man rein gar Nichts verändert, sondern viel mehr Facetten zu der Story aus den Spielen hinzugefügt und gleich mal noch mehr Tiefe reingebracht. Die Verhältnisse zwischen den Figuren bekommen nun viel mehr Feinschliff; inbesondere zwischen Joel und Tommy. Man spürt die Depression, den Zwist, den Zynismus von Joel, aber auch den frechen Humor von Ellie, wobei man etliche Szenen faktisch 1:1 direkt übernommen hat. Lobenswert ist außerdem der Blick über den Tellerrand, wo man die Ursache und den Ursprung der Seuche näher betrachtet. Davon kriegt man in den Spielen tatsächlich kaum etwas mit. Als Gamer zweifelsohne eine wahre Wohltat im Gegensatz zu dem Rotz, den man sonst vor die Augen bekommt.
Allerdings gab es im Verlauf der ersten Staffel auch negative Stimmen, während die Ratings kontinuierlich sanken, was auch seine Gründe hat. Unter anderem beim Casting, wo speziell zwei Figuren mir ziemlich negativ ins Auge gestochen sind, obwohl das Casting sonst ironischerweise perfekt ist. Und ist gleich einmal Hauptdarstellin Bella Ramsey. Sie gibt sich zwar Mühe und spielt solide, aber sie ist optisch einfach viel zu weit weg von der Ellie in den Spielen. Ich hatte wirklich Mühe mich mit ihr in der Serie zu arrangieren, was die Atmo für mich immer wieder gestört hat. Es will mir auch nicht in den Kopf, dass man unter all den Jungschauspielerinnen in den USA oder GB keine bessere Wahl hätte finden können. Wahrscheinlich bekam sie die Rolle nur deswegen, weil sie sich ganz im polit-pervertierten Sinne als "non-binär" bezeichnet und ihr Casting vermutlich rein politisch motiviert ist anstatt sich auf die Vorlage zu konzentieren. Außerdem hat man Tommys Frau nun ebenfalls verändert. Aus der weißen Maria hat man nun selbstverständlich auch eine schwarze Maria machen müssen, womit die Grenze zur politischen Korrektheit überschritten ist, nachdem Spiel bereits ausgeglichen genug war. Dass sie schwarz ist, stört mich nicht einmal per se, sondern dass sie mit den Dreadlocks und dem Auftreten ganz arg und ganz penetrant an Michonne aus The Walking Dead erinnert; als hätte man die Rolle krampfhaft kopieren müssen um etwas mehr "divers" zu sein. Diese beiden Fehlgriffe fallen gleich doppelt so schlimm auf, nachdem das Casting sonst perfekt ist.
Dazu passt, dass man auch zwei Episoden hat, die vom soliden Storytelling ausbrechen und gleich in doppelter Hinsicht nerven. Nämlich die beiden Sonderfolgen um Bill und Frank sowie um Ellie und Riley, die eigentlich nur den Sinn krampfhaft Homosexuellen-Propaganda zu betrieben. Dabei ist der Zeitpunkt von dergleichen Identitätspolitik schon längst überschritten - was man derzeit sehr schön an Bud Light oder Disney bewundern kann - und andererseits haben diese beiden Episoden Überlänge, gehen uns mit Gesülze auf den Sack, während inhaltlich kaum bis gar Nichts passiert. Klar, jeder Figur in dieser Welt ist auf seine Weise gebrochen, was wir aber sonst nur von Joel kennenlernen dürfen. Als bestünde die Apokalypse nur aus homosexuellen Pärchen; Letzte Gender-Ration 2.0. Das war sogar als Lückenfüller übertrieben unangenehm. Um der gesamten Wokeness aber zur Genüge zu gereichen gibt es immer mal wieder kurze Sätze, wie beispielsweise am Anfang, wo vor Pilzen gewarnt wird. "Wenn es nur ein paar Grad wärmer wäre . . . " . . . dann hätten wir immer noch lange nicht die Temperaturen aus den Warmperioden in der Antike oder dem Hoch-Mittelalter!
Für die extrem penetrante Schwulheit ziehen wir gleich einmal 1,5 Punkte ab, dann noch einmal 1,5 Punkte wegen der totalen Fehlbesetzung von Ellie, dann haben wir extakt 7 von 10 Punkten bei der ersten Staffel, weil die Staffel neben diesen deutlichen Schwächen sehr viel auch sehr richtig macht. Interessant wird es aber jetzt erst mit der zweiten Staffel, die - im Gegensatz zum zweiten Spiel - direkt an die erste anschließen soll.
"Kommt Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken . . . und entweiht mich!" - MacBeth
Die eine Folge mit dem Homosexuellen Pärchen fand ich gar nicht mal so schlecht. Klar erzählt sie nichts Neues dazu aber sie passt schon irgendwie in die Welt. Zumal sie sich ja auch zu verteidigen wussten. Das passt schon.
Mein Problem mit der Serie ist, dass sie schlicht und ergreifend viel zu überhyped ist, für das was sie letztendlich abliefert. Mir gefielen eigentlich nur die ersten beiden und die letze Folge richtig gut- der Rest war, nach so vielen Staffeln The Walking Dead intus, nur noch generisch.
Die Dreharbeiten zur zweiten Staffel sollen im Januar anrollen. Allerdings sollte man sich drauf einstellen, dass die Episoden erst im übernächsten Jahr zu sehen sein werden.
Kaitlyn Dever ist nun offiziell als Abby gecastet worden, die andere große und auch noch ziemlich kontroverse Hauptfigur hinter Ellie in Last Of Us II. Also ein sehr wichtiges Casting. Die Dame sagt mir persönlich rein gar Nichts, sieht jedoch viel weiblicher und sympathischer aus als die Vorlage im Videospiel.
Die zweite Staffel soll jedoch auch merklich anders werden als im Spiel. Beispielsweise gab es zwischen den Titeln einen Zeitsprung von fünf Jahren, den es hier nicht geben soll. Sondern diese Staffel soll direkt ans Ende der ersten Staffel anknüpfen und die narrativen Lücken füllen, die Last Of Us II außer Acht gelassen hat. Weil bei Ellie und Joel jedoch in dieser Zeit kaum etwas passiert ist, wird wohl nun sehr arg Abby in den Mittelpunkt rücken, da ihre Vergangenheit an dieser Position viel mehr Substanz bietet. Es sei denn, die Showrunner gehen mit der Serie nun wirklich eigene Wege schreiben eine neue Story abseits des Videospiels.
Kaitlyn Dever ist einer der Shootingstars in Hollywood. Viel im TV und Indie Bereich zu sehen. Sie kann was.
Aber da ich Season 1 sehr langweilig fand bin ich raus
Die neue Staffel soll lediglich sieben Episoden erhalten. Grund sei die erzählerische Lücke bis zum zweiten Spiel, was man in einer dritten Staffel angreifen will. Das bedeutet, dass man entweder eine sehr große dritte Staffel macht, oder eventuell noch eine vierte Staffel, wo es ebenfalls mehrere Blickwinkel geben wird. Auf jeden Fall will man nicht über die Handlung der Spiele hinausgehen. Allerdings ist das an dieser Stelle nicht so schlimm, denn bei dem Tempo würde ein drittes Spiel ohnehin erst bei der dritten Staffel der Serie erscheinen. XD
Ab Minute 1:16 die ersten bewegten Bilder zur zweiten Staffel. Der Fokus liegt hier klar auf Action und Suspense. Etwas, was in der ersten Staffel schon merklich gefehlt hat.
"Kommt Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken . . . und entweiht mich!" - MacBeth
Wie schon bei der ersten Staffel: Szenerie fast 1:1 übernommen und ich finde es gut, dass man auch einige Gimmicks aus den Spielen übernommen hat. Die Gitarre ist besonders im zweiten Teil wichtig. Daneben - also von diesem ganzen krampfhaften Homo-Kram einmal abgesehen - macht vor allem die zweite Hälfte des Trailers richtig Laune. Ich hoffe doch sehr, dass es dieses Mal keine Filler-Folgen mehr geben wird und stattdessen weit mehr Action und Suspense. Die neue Abby gefällt mir jetzt schon Lichtjahre besser als im Spiel.
"Kommt Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken . . . und entweiht mich!" - MacBeth
Ich fand die erste Staffel immer noch viel zu gehetzt und abgefrühstückt, als wolle man da schnell durch, um dann die neue Staffel inklusive "der wichtigen Themen" schön lange auserzählen zu können. Den Trailer hab ich mir nicht angesehen.
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