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Aquaman (DCU) (2018)

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  • #46
    Zitat von Count Dooku Beitrag anzeigen

    Wer hat hier eigentlich behauptet, dass er in den Film aufgrund der Kritiken nicht mehr rein will?
    Gute Frage. Ich wollte eh nicht rein. Nachdem Aquaman aber teils schon als Must See von Vielen gepriesen wurde, musste ich mal etwas Erdung in die Diskussion bringen :zwinker::zunge:

    ich halte Kritiken schon für einen wichtigen Indikator. Wenn ein Film von vielen Seiten die oft meine Meinung teilen oder dies gut begründen verreißen spare ich mir das teure Vergnügen Kino dann mittlerweile doch öfter... aber da setzt aber jeder andere Maßstäbe.

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    • #47
      Habe die Rezension zwar auch schon in einem anderen Forum gepostet, in dem ich auch aktiv bin, möchte es aber nicht versäumen dies hier auch noch zu tun:

      Rettet „Aquaman“ das DCEU? Nein, denn es muss nicht gerettet werden aber „Aquaman“ mausert sich zu einer weiteren tragenden Säule dieses phantastischen Comic-Universums. Und nein, es ist nicht das kunterbunte, lustige MCU mit ihren knalligen, plakativen Helden, die bis auf Thanos wohl wenige Dinge wirklich ernst nehmen. Es sind Helden, die ein Produkt ihrer Erziehung sind, nicht eines ihrer Umstände. Es sind Helden, die sich ernst nehmen und ihre Welt und das tut dem Genre wirklich gut, wie ich finde.

      Kal-El landet in MoS auf der Erde, wird von einem konservativen, bodenständigen Farmer-Ehepaar aufgezogen und hadert mit seiner Andersartigkeit. Gezwungenermaßen tritt er aus der selbst gewählten Isolation ins Licht und wird zu Superman, während die Welt um ihn herum vielfältig auf den ersten Alien reagiert. Dabei bleibt er aber immer das geerdete Produkt seiner konservativen Erziehung, wo Werte und Gerechtigkeitsempfinden noch etwas gelten und man dem Vater gehorcht, auch wenn er sehenden Auges in seinen Tod rennt.

      Diana wird von der modernen Welt isoliert mit vielen Idealen erzogen, die auf die moderne Welt antiquiert wirken. Sie tritt bewusst in diese andere, für sie fremde Welt und trägt ihren Idealismus wie eine Fackel vor sich her um den Irrsinn Krieg zu beenden. Was wie Naivität wirkt ist purer Idealismus, der sie so durchdringt, dass ihr der Zynismus der ach so aufgeklärten Welt wenig anhaben kann und ihr einen Charme verleiht, dem wenige widerstehen können.

      Arthur Curry dagegen steht zwischen allen Stühlen, fühlt sich keiner der beiden Welten wirklich zugehörig, die in seinem Blut fließen. Er ist ein Außenseiter und diese Isolation trägt er inzwischen wie ein Panzer vor sich her, immer einen flotten Spruch auf den Lippen, um seine Traurigkeit und Verletzlichkeit nicht zu zeigen. Er hat früh Verlust erfahren, sein Vater hängt der Vergangenheit nach und die Erziehung durch seinen von seiner Mutter gesandten atlantischen Lehrer zeigt ihm die andere Seite die er zwar in sich trägt, aber nie haben wird, ja auch nicht haben möchte, denn sie hat ihm seine Mutter genommen.

      So beginnt der Film „Aquaman“ und zeigt für meine Begriffe eine stimmige Mischung aus „Black Panther“, „Indiana Jones“, „Die Mumie“ und jeder Menge lebendig gewordener Mythen, Legenden, Parawissenschaften und Verschwörungstheorien der letzten Jahrhunderte. Man meint, die Welten der Autoren des goldenen phantastischen 19. Jahrhunderts zu erleben. gepaart mit den klassischen, griechischen Heldensagen rund um Odysseus und Herakles.

      Gut ist, dass sich der Film ernst nimmt. Er ist nicht einfach ein lustiges Spektakel, er ist eine klassische Heldenreise und Momoa der perfekte Held dafür. Klar ist er kein großer Schauspieler, aber das muss er nicht sein, denn sein Arthur Curry zeigt nicht was er fühlt. Er trägt sein Pokerface vor sich her und übertüncht seine Gefühle mit witzigen Sprüchen. Aber, und das hat mich wirklich sehr positiv überrascht, er kann auch verletzlich. Wenn bei einigen Szenen dieses klassischen Abenteuerfilmes innegehalten wird, die Protagonisten jenseits ihrer Queste substantielles bereden lässt er seine innere Zerbrechlichkeit durchblitzen. Wenn sich seine und Meras Hände wie zufällig berühren und beide fast erschrocken dreinblicken, ob der ungeahnten Gefühle, die langsam hochkommen. Das sind die Augenblicke, die ich mir sehr sehr oft für das MCU gewünscht hätte.

      Und Mera? Sie schaut sehr hübsch aus und darf die starke Frau sein, die nach einigem poltern Arthur ergänzt. Die Chemie stimmt bei beiden, obwohl auch sie nicht die große Schauspielerin ist und so entfaltet der Film für mich das, was auch schon Gal Gadot ihren „Wonder Woman“-Film hat tragen lassen: Charme!

      Dafür haben wir endlich mal zwei wirklich gelungene Antagonisten. Ich meine damit nicht Dolph Lundgren, der nicht wirklich aufgefallen ist (ebenso wie Willem Dafoe), sondern Yahya Abdul-Mateen II und besonders Patrick Wilson. Wenn schon der Antagonist bei „Black Panther“ so positiv abgefeiert wurde, müsste man das hier mit beiden mindestens ebenso tun. Ihre Motive sind absolut nachvollziehbar und in ihren Augen tun sie auch genau das richtige, insbesondere Orm kann man sehr gut verstehen. Auf diese Weise kommt auch, ganz nebenher und ohne Zeigefinger, ein wenig Sozialkritik in den Film. Dankenswerter Weise wird das aber nicht zu plakativ ausgewalzt, sondern bietet Projektionsfläche für die Motive des Ocean Masters, der fast schon shakespearesk rüberkommt.

      Insgesamt ist „Aquaman“ sich jedoch jederzeit bewusst, dass er kein „Opus Magnum“ ist, sondern einfach nur ein „Originfilm“ mit einer einfachen Queste und einer Heldenreise. Klar, CGI ist reichlich vorhanden, aber sie wird mMn sehr gut eingesetzt um diese phantastische neue Welt zu erschaffen, die auch wirklich genau das ist und sich für mich auch jederzeit so angefühlt hat. Als sei sie aus einem Jules Verne Buch entsprungen! Man hat sogar solche kleinen Dinge wie das Sprechen unter Wasser akustisch sehr gut gelöst oder auch die Erklärung warum der Held von Black Manta so bescheuert aussehen muss.

      „Aquaman“ war für mich nicht einfach nur eine unterhaltsame Achterbahnfahrt mit viel Spaß dabei, wie die MCU-Filme. Er war seit ewigen Zeiten mal wieder ein Abenteuerfilm, der mich mitgerissen hat, in dem ich buchstäblich eintauchen konnte und bei dem ich bei der einen oder anderen Szene auch mal ein kleines Tränchen verdrückt habe.
      Die Musik war OK, aber nicht wirklich überragend. Da war mir zu viel 80er-Synthesizer drin und einiges ist etwas zu plakativ ausgewalzt. Ich habe mir den Soundtrack trotzdem gegönnt und höre ihn trotzdem auch ganz gerne im Augenblick. Er macht für mich den Totalausfall von Danny Elfmans „Justice League“ vergessen und ganz so plakativ wie der doch sehr genereische OST von „Suicide Squad“ ist er dann auch wieder nicht. Rupert Gregson-Williams war bei „Wonder Woman“ aber schon mal besser. Sein Aquaman-Ost hört sich qualitativ fast etwas wie ein Serien-Soundtrack an, was seltsam ist.

      Trotz der unvermeidlichen (aber relativ kurzen) Endschacht und der Unterwasserwelt empfand ich den Film auch nicht als den CGI-Overkill wie das Ende von „Wonder Woman“. Der Anteil von Abenteuer-Queste, Rückblicke in die Kindheit und Action ist für meine Begriffe auch ziemlich ausgewogen und zumindest drei der Hauptfiguren bekommen einiges an Charaktertiefe spendiert, die sie für die Mitwirkung eines weiteren „Aquaman“-Filmes qualifizieren würde. Dann bekommt hoffentlich auch Mera etwas mehr Backstory ab, die mir aber trotzdem sehr gut gefallen hat da sie Arthur sehr gut ergänzt.

      Fazit: Das DCEU lebt und trotz aller Fehler, Ecken und Kanten, kann man auf MoS, BvS, WW und Aquaman sehr gut weiter aufbauen. Filme wie „Birds of Prey“, „Suicide Squad“ usw. sind dann lediglich Ergänzungen, welche die Welt verbreitern. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf Shazam und wie es mit den übrigen Helden weitergeht und ja, ich hoffe immer noch inständig, dass es mit Ezra Miller, Cavill und Affleck weitergeht, egal ob Reeves Geschichten eines jüngeren Batman erzählt oder nicht (die sicher ihren Platz in dieser Welt haben).
      Ich habe mich heute in dem Film sehr wohlgefühlt, er ist nicht MCU und da ich dieses Jahr nur sehr wenig im Kino war, ist er für mich bisher der beste Film, den ich auf der großen Leinwand sehen durfte. Er ist natürlich kein intelligenter Arthouse-Film, sondern ein Blockbuster und eine Comicverfilmung, aber er bringt nach vielen vielen Jahren endlich mal wieder das Abenteuergenre und die klassischen Heldensagen zurück ins Kino. Für so etwas ist Kino gemacht!

      Ich gebe 8,5 von 10 Dreizacke!
      Liebe Grüße
      Arieve

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      • jackoneill
        jackoneill kommentierte
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        Immer her mit den Deinen Rezensionen, dann kann ich die hier auch lesen. :zwinker:

    • #48
      Danke fürs Review. So viel würde mir im Leben nicht zu einem Film einfallen... ;) :)

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      • #49
        Das Review trifft ziemlich genau meine Vorstellung von dem was ich bisher Aquaman gesehen und gelesen hab. Somit wird der Titel definitiv ein Kauf Kandidat, für die heimische Sammlung.
        Serienjunkie durch und durch...

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        • bifi
          bifi kommentierte
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          Ich gehe heute Mittag mit meinem Neffen und Kino.
          Ich bleibe gespannt und schaue mir das Teil vorbehaltlos an... :)

        • jackoneill
          jackoneill kommentierte
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          Eigentlich kann er nur gut sein, wenn das Wörtchen eigentlich nicht wäre... :zunge:

      • #50
        So ich war gestern auch drin und wurde super unterhalten.


        Nachdem ich Suicide Squad ziemlich lahm fand und Justice League nach dem ganzen Hick-Hack noch überhaupt nicht gesehen hatte war ich ziemlich hyped auf Aquaman.
        Nicht zuletzt auch wegen Jason Mamoa. Und was soll ich sagen. Ich wurde nicht enttäuscht.

        Das ganze CGI Atlantis/Unterwasser Setting war Klasse umgesetzt und das CGI wirkte mit kleinen Ausnahmen überhaupt nicht störend oder "too much"

        Ansonsten hat Arieve eigentlich schon alles in seiner tollen Rezi gesagt. (by the way. Schön deine Rezensionen auch hier zu lesen.)

        Von mir 8/10



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        • #51
          Kann schon jemand was zum 3D sagen?

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          • Arieve
            Arieve kommentierte
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            Hat für mich jetzt wenig Mehrwert geboten. Die Tiefenwirkung war gut, aber Popouts usw. sind mir jetzt nicht groß aufgefallen.

          • Deniso
            Deniso kommentierte
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            Wie so oft bei 3D im Kino :zwinker:
            Infinity War und Venom war im Kino in 3D auch sehr lahm und bot keinen nennenswerten Mehrwert

        • #52
          Ach sorry,
          hätte ich vielleicht dazu schreiben sollen. Hab ihn in 2D geguckt.

          Ausnahmsweise hat mein Stammkino nen Film in der Vorpremiere mal in 2D gezeigt - was ich nur begrüßen kann.

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          • #53
            Komme gerade aus dem Kino.
            mit hat der Film sehr gut gefallen.
            gebe 8,5/10.

            Nachkonvertiertes 3D mal wieder für'n A....

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            • Sonny
              Sonny kommentierte
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              Danke für die Wertung! Wir gucken dann in 2D (war auch so geplant).

          • #54
            Finds lustig, die Kritiken unter den gängigen Kritiker ist durchwachsen, der eine 3 der ander 6 manche auch 7, bzw. von 3 bis 7 ist alles dabei.

            Ich les oder hör mir die Dinger eigentlich nur an um für mich evtl. interessante Infos raus zu hören oder zu lesen. Dies beeinflußt meine Entscheidung aber nicht, ob ich einen Film nun anschaue oder verschmähe, es geht mehr so in die Richtung ob ich den zur VÖ kaufe oder irgendwann später wenn er billiger wird.

            In dem Fall von Aquaman sind mir die schlechten Kritiken aber sowas von wurscht, der Trailer hat mich geflasht, sprich ich will den Film zur BD VÖ unbedingt haben.
            Serienjunkie durch und durch...

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            • #55
              Morgen gehts ins Kino, freue mich!



              Möge die Macht mit euch sein!

              gezeichnet
              Grand Admiral Thrawn

              [Marktplatzleitung]

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              • #56
                Worüber ich mir gestern während Kinobesuchs am meisten Gedanken gemacht habe ist übrigens Amber Heard. War mir auch zwei Stunden nach dem Film nicht sicher ob die mit roten Haaren und grünem Anzug nun gut aussieht oder nicht... , bzw. ob die optisch überhaupt gut ausschaut.
                Mit solchen Problemen habe ich zu kämpfen..:zwinker:

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                • chris.p.bacon
                  chris.p.bacon kommentierte
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                  Die Antwort ist: "Ja"

              • #57
                Zitat von jackoneill Beitrag anzeigen
                Finds lustig, die Kritiken unter den gängigen Kritiker ist durchwachsen, der eine 3 der ander 6 manche auch 7, bzw. von 3 bis 7 ist alles dabei.

                Ich les oder hör mir die Dinger eigentlich nur an um für mich evtl. interessante Infos raus zu hören oder zu lesen. Dies beeinflußt meine Entscheidung aber nicht, ob ich einen Film nun anschaue oder verschmähe, es geht mehr so in die Richtung ob ich den zur VÖ kaufe oder irgendwann später wenn er billiger wird.

                In dem Fall von Aquaman sind mir die schlechten Kritiken aber sowas von wurscht, der Trailer hat mich geflasht, sprich ich will den Film zur BD VÖ unbedingt haben.
                Gehst du aber nach den Zuschauern in den USA und China bei denen es schon läuft geht es meist in Richtung 8 Punkte

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                • #58
                  @jackoneill: einfach anschauen und berieseln lassen. Aquaman ist seichte Unterhaltung, die Unterwasserwelt ist toll gemacht und Action ist auch reichlich vorhanden. Storytechnisch nichts was man nicht schon mal gesehen hätte und Momoa kommt auch sympathisch rüber.
                  Alles in Allem wird man 2 Stunden gut unterhalten meiner Meinung nach und das zählt ja schlussendlich
                  ​​​​​

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                  • #59
                    jackoneill sucht wieder das Haar in der Suppe



                    Möge die Macht mit euch sein!

                    gezeichnet
                    Grand Admiral Thrawn

                    [Marktplatzleitung]

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                    • #60
                      Zitat von Admiral Thrawn Beitrag anzeigen
                      jackoneill sucht wieder das Haar in der Suppe
                      HALLO.... wo such ich denn das Haar in der Suppe.

                      Ich hab geschrieben, das mir die Kritiken wurscht sind, bin vom Trailer geflasht und will den Film so oder so sehen.


                      Ich war nur von den Kritiken belustigt da diese diesmal von mies - bis gut reichen. Normalerweise ist mein Indiz: sind die Kritiken schlecht, wird mir der Film gefallen. Dieses mal ist es so durchwachsen, also könnte sofern ich wollte, mein Kriterium eh nicht anwenden. :zunge:


                      @Pierre

                      ausländische Kritiken interessieren mich nicht, andere Länder andere Sitten. Die Amis haben auch Trump gewählt, da kannst eh auf nix mehr gehn und die Chinesen haben auch nen ganz anderen Geschmack. Also von dem her... Amis, Chinese... who cares. :zwinker:
                      Serienjunkie durch und durch...

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