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Vetala (Betaal) (Netflix)

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  • Vetala (Betaal) (Netflix)

    Der Erfolg von Netflix‘ Kingdom-Serie zeigt: Zombie sind ein universell verständliches Thema, das über Landesgrenzen und Sprachen hinausgeht. Wenig überraschend kommt das nächste Netflix-Format dieser Richtung deshalb auch nicht aus Großbritannien oder den Vereinigten Staaten, sondern Indien, wo der Streamingdienst vor zwei Jahren schon mit der packenden Horror-Serie Ghul punkten konnte. Vom gleichen Team erwartet uns jetzt Vetala (Betaal), eine neue Horror-Geschichte angereichert mit örtlicher Folklore und Einfärbung und besetzt mit lokalen Stars wie Viineet Kumar, Aahana Kumra, Suchitra Pillai, Jitendra Joshi, Jatin Goswami, Manjiri Pupala und Syna Anand. In der von Patrick Graham (Ghul) erdachten und von Jason Blum produzierten Geschichte bricht in einem abgelegenen indischen Dorf die Hölle los, als der Geist eines 200 Jahre alten Armeeoffiziers mit seinem Bataillon aus Zombie-Rotröcken entfesselt wird. Während sich die örtliche Polizei dieser Armee der Untoten stellt, sind die Dorfbewohner im schlimmsten Alptraum ihres Lebens gefangen.

    Der offizielle Trailer erlaubt uns einen ersten Vorgeschmack und strotzt nur so vor unheimlicher Zombie-Action, erschaffen von den fähigen Köpfen bei Blumhouse Television (Get Out, Insidious oder Split). „Vetala ist eine spannende Horror-Serie, die sowohl verängstigen als auch Einblicke schaffen soll. Denn dank hoher Produktionsstandards, der schaurigen Performance von Viineet Kumar und dem tollen Skript von Patrick Graham ist eine Serie gelungen, die indische und globale Zuschauer gleichermaßen begeistern wird“, hofft Simran Sethi, Netflix International Originals. Die 4-teilige erste Staffel steht ab 24. Mai exklusiv für alle Netflix-Abonnenten zur Verfügung.
    Poster:



    Quelle zu allem Vorstehenden: https://www.blairwitch.de/news/vetal...umhouse-76986/

    Trailer:



    Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=YSEV...ature=emb_logo
    Bild könnte enthalten: Text

  • #2
    Also das Projekt hier finde ich mal richtig interessant. Die Prämisse ist schon arg trashig und erinnert mich an diesen alten Nazi-Zombie-Film aus den frühen 1980ern. Aber die Optik ist schon wieder fabelhaft, mit gefällt die Idee und mir gefällt auch, dass die Szenerie etwas an The Fog angelehnt ist. Wird bei mir somit natürlich gesichtet; danke für den Tipp.
    "Kommt Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken . . . und entweiht mich!" - MacBeth

    Kommentar


    • #3
      Sooooooo meine lieben Freunde. Zwar ist dieses Horrorprojekt von Netflix und Blumhouse nur im O-Ton verfügbar, aber mit vier Episoden zu je 40 Minuten nicht gerade umfangreich. Deswegen dachte ich mir, kann man die Serie ruhig zwischen reinschieben. Nach der Sichtung würde ich der Serie nun aber eine 50:50 einräumen.

      Vetala dreht sich um den Bau einer Autobahn im indischen Hinterland. Die Arbeiten waren von Anfang an nicht unumstritten, doch bei Bau eines Tunnels nahe einem alten kleinen Dorf, kommen die Arbeiten zum Erliegen. Die Bewohner wehren sich massiv gegen den Straßenbau und schrecken dabei auch vor Gewalt nicht zurück. Die Söldnergruppe um Vikram wird engagiert, um die Bauarbeiten zu schützen. Doch dort angekommen, werden er und seine Truppe auch gleich in einen Angriff verwickelt. Auf Drängen des zuständigen Unternehmers greifen sie letztendlich die Dorfbewohner an, töten etliche und sprengen eine Höhle auf, durch die die Autobahn führen soll. Doch dabei entfesseln sie leider ein seit Jahrhunderten begrabenes Übel. Als die Briten Indien verwüsteten, sperrten die damaligen Dorfbewohner den bösartigen Colonel Lynedoch mit seinem Regiment im Berg ein und belegten ihn mit einem Fluch: ewiges Leben und ewiger Hunger nach Menschenfleisch!

      Vetala ist natürlich ganz genau das, was sich schon im Trailer angedeutet hat: nämlich ein trashiger Mix aus Horror, etwas Humor, ein Hauch von Drama und etwas Suspense. Fast Alles, was wir hier zu sehen bekommen, hatten wir vorher schon mal hier oder da gesehen, wobei die Serie auch keinen Hehl aus ihren Vorbildern macht. Diese sind für mich hier dominant Tanz der Teufel und The Fog - Nebel des Grauens, die hier in einer eigenen Geschichte verarbeitet werden.
      Diese Geschichte ist natürlich über weite Strecken hin berechenbar und macht nicht allzu viele Fortschritte, was mich jedoch kaum gestört hat. Denn insgesamt kann man diese vier Folgen zusammenhängend als längeren Film betrachten, der sich für die Story, die hier präsentiert wird, genau die Zeit herausnimmt, die sie benötigt. Das macht Vetala recht angenehm anzuschauen. Unter anderem gibt es hier eigentlich nur zwei verschiedene Schauplätze. Da ist das Dorf und die Höhle und ein altes Kloster, wo sich fast die gesamte Serie abspielt. In der ersten Episode werden natürlich erst einmal die verschiedenen Figuren eingeführt und die Situation klargemacht. Dabei werden die wichtigen Konflikte schon gleich zu Beginn an deutlich. Schon in der zweiten Folge kommt es zur bestimmenden Ausgangslage, dass die Soldaten, die Dorfbewohner und die Unternehmer sich zusammen im Kloster verbarrikadieren müssen. Wie man sich denken kann, führt das zu einigen schweren Konflikten, von denen einige durchaus knisternd inszeniert sind, andere jedoch umso vorhersehbarer. Unnötig fand ich die gelegentlichen Flashbacks von Vikram, mit denen man seine Haltung zum Beruf und seinen Gehorsam untermauern will. Das war an sich eine nette Idee, allerdings stellen sie sein unterwürfiges Verhalten eher noch in Frage als zu entschuldigen.
      Viel mehr Spaß machen da schon die Zombies an sich. Fest steht nämlich, dass die Zombies draußen sind und unbedingt hereinkommen wollen, die Gefahren aber auch von Innen heraus drohen. Das gibt verschiedene Gefahrenherde und da bleibt auch die Suspense einigermaßen hoch. Die ganze Situation erinnert dabei sehr arg an Tanz der Teufel. Umso mehr, nachdem sich manche der Gebissenen ganz genauso verhalten, wie die US-Vorbilder. Die Augen sind weiß, schneiden Grimassen, Grinsen blöde und verwünschen ihre Opfer. Das fand ich deswegen nicht einmal schlecht, weil es sich weit mehr wie eine Persiflage als Kopie angefühlt hat. Auch in den Gewaltszenen, die es eigentlich nicht so häufig gab, ging es ordentlich zur Sache und die Zombies sowie Menschen werden regelrecht zerfetzt und in Stücke gerissen. Gerne umrahmt von dramatischen Momenten, einige Male jedoch auch mit einem geistreichen Oneliner.

      Spoiler ->

      Zeit für einen harten Brexit, Motherfuckers! . . .


      Mit solchen Momenten hatte ich richtig Spaß und hätte mir gewünscht sie öfters zu sehen. Vielleicht kommt das ja auch noch, denn das Ende der ersten Staffel kann man so stehen lassen, doch es gibt Optionen. Die Geschichte wirkt soweit abgeschlossen, könnte man aber in einem größeren Rahmen durchaus noch fortsetzen, weil man sich eine Türe offengehalten hat. So, wie es sich für eine solche Horrorgeschichte eben gehört. Die Zombies selbst haben mich ganz arg an The Fog erinnert, weil sie ähnlich vergammelt sind und diese rotglühenden Augen besitzen. Wegen der starken Qualität des Make-ups kommt dabei echt Laune auf und überhaupt ist diese Zombie-Armee wirklich sehr gut umgesetzt worden.

      Da es sich um eine US-Produktion handelt, wird hier im O-Ton natürlich rein Englisch gesprochen. Ich möchte an dieser Stelle trotzdem dazu raten den Untertitel einzuschalten, denn da fast der gesamte Cast mit Schauspielern aus der Region besetzt worden ist, hauen die hier einen Slang heraus, dass es nur so scheppert. Wir hatten/haben ja gerade diese bescheuerte Rassistensuche wo es keine gibt im Zuge dessen kündigte auch Hank Azaria seine Sprechrolle von Apu, weil er sich Kritik gefallen lassen musste, sein Dialekt wäre viel zu übertrieben dargestellt. Nach der Sichtung von Vetala sage ich euch hochoffiziell und ehrlich: Das war noch gar Nichts! Den Dialekt, den die Akteure euch hier um die Ohren hauen, ist um sehr vieles schlimmer und es wäre doch an dieser Stelle ausnahmsweise einmal richtig rassistisch & diskrimierend, wenn ich ihnen unterstellen würde ihre eigenen Sprachfähigkeiten in der Serie selbst zu persiflieren.

      Ich gebe meine 6 von 10 Punkten und somit ist Vetala bei mir leicht über den Durchschnitt. Man bekommt, was man erwartet. Die Serie bleibt ihrer trashigen Prämisse treu und liefert mir genau die Genreware ab, die ich als Fan sehen möchte. Ich hätte zwar gerne noch etwas mehr Suspense und ein paar coole Sprüche mehr gesehen, doch dank der gruseligen Zombies und des hohen Produktionsniveaus sehe ich da einmal drüber weg. Eine zweite Staffel kann von mir aus gerne kommen, sofern man auf solch einen Horrortrash steht.
      "Kommt Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken . . . und entweiht mich!" - MacBeth

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