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Ju-on: Origins (Netflix)

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  • Ju-on: Origins (Netflix)

    Siebzehn Jahre liegt die Geburtsstunde des japanischen Genre-Klassikers Ju-On: The Grudge nun schon zurück. Es entstanden diverse Fortsetzungen, ein Prequel und die erfolgreiche, von Sam Raimi und dessen Unternehmen Ghost House Pictures produzierte Remake-Reihe aus den USA. Und auch in Zukunft werden weder Kinoleinwände noch heimische Bildschirme vor dem Fluch verschont bleiben: Im Januar machten sich die Folgen des Horror-Fluchs einmal mehr in deutschen Kinosälen bemerkbar, kamen dabei mit der von Andrea Riseborough (Oblivion, Mandy) als Polizistin Muldoon und Co-Stars wie Demián Bichir oder Lin Shaye in Berührung. Und auch im Heimatland der Gruselsaga tut sich etwas, denn für den 03. Juli 2020 kündigen die Macher der Originalreihe den Start einer eigenen Ju-on-Horror-Serie an. Zur Handlung wollte Auftraggeber Netflix bis jetzt nur so viel bekanntgeben: „Das J-Horror-Franchise Ju-On basiert auf Begebenheiten, die sich über einen Zeitraum von vier Jahrzehnten zugetragen haben – doch die Wahrheit ist noch erschreckender…“ Der erste Trailer lässt uns jetzt schon etwas umfangreicher hinter die Kulissen blicken und spielt wie schon die Original mit erbosten Geistern, einem verfluchten Haus und ahnungslosen Opfern.

    Heute umfasst das Franchise, das auf dem japanischen Horrorfilm Ju-on basiert, zwölf Filme, diverse Videospiele, Bücher und Kurzfilme. Ihren ersten US-Auftritt hatten die Geister im mit Sarah Michelle Gellar besetzten Remake von 2004, das sich aus dem Stand an die Spitze die US-Kinocharts katapultierte und Raimis Ghost House Pictures Einnahmen von mehr als 190 Millionen Dollar bescherte. Ein gigantischer Erfolg! Im Januar folgte der US-Neustart, geschrieben von Midnight Meat Train-Drehbuchautor Jeff Buhler, der bewusst auf die bekannten Merkmale der Reihe verzichten will. Für Insidious-Star Lin Shaye steht fest: „Es ist der mit Abstand gruseligste Film, von dem ich jemals ein Teil sein durfte.“ Bei den Zuschauern kam The Grudge zwar weniger gut an, dennoch spielte der Film weltweit rund 50 Millionen US-Dollar ein.
    Quelle: https://www.blairwitch.de/news/ju-on...x-serie-76986/

    Trailer:



    Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=MJqH...ature=emb_logo
    Bild könnte enthalten: Text

  • #2
    Oh yeah! Der Trailer hat`s in sich! . . . Da merkt man schon etliche Querverweise an die Originalfilme und das Material wirkt sehr sehr gruselig.
    "Kommt Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken . . . und entweiht mich!" - MacBeth

    Kommentar


    • #3
      Aaaaaaalso ich habe die Serie nun durch und bin mir jetzt schon sicher, dass sich daran die Geister scheiden werden - wortwörtlich! Ha ha . . . aber der Reihe nach.

      Ju-On: Origins beginnt im Jahr 1988 mit dem selbsternannten Geisterjäger Yasuo, der versucht eine Antwort darauf zu finden, ob es ein Leben nach dem Tod gibt oder nicht. Eines Tages bekommt er von der Schauspielern Haruka ein Kassette, die ein unheimliches Stöhnen und geisterhafte Schritte enthält. Die Aufnahmen wurden von ihr und ihrem Verlobten in einem angeblich verfluchten Haus gemacht. Yasuo stellt die Geschichte im TV vor und will sie in sein neuestes Buch aufnehmen. Er will darum unbedingt mehr über das Haus und seine Bewohner herausfinden. Doch je mehr er herausfindet, desto unheimlicher wird die Geschichte, immer weitere finstere Kreise zieht. Wie es scheint, hat Yasuo selbst einmal dort gelebt, als seine Schwester und sein Vater verschwanden. Blutige Details von Flüchen, Morden, Selbstmorden, Vergewaltigungen, Folter und Bösartigkeit kommen ans Tageslicht, die ihn nur noch umso mehr anstacheln.

      Tjoar, wie soll ich sagen? . . . Auch wenn mir die Serie ganz gut gefiel, würde ich es für das Beste halten erst einmal klarzustellen, dass Ju-On: Origins für mich eben keine Horror- oder Gruselserie ist. Viel eher handelt es sich um eine Dramaserie, bei der die Geister des Hauses sich viel eher passiv verhalten und kaum in die Geschichte eingreifen.
      Diese Geschichte ist hier ziemlich komplex in mehreren Zeitebenen aufgeschlüsselt. Teilweise verschachtelt, jedoch Stück für Stück chronologisch präsentiert von 1988 bis 1997; mit einigen Flashbacks bis ins Jahr 1956 zurück. Das sieht dann so aus, dass eigentlich drei Geschichten erzählt werden, die jedoch lose miteinander zu tun haben. Diese werden fast schon parallel erzählt und schreiten dabei jeweils von 1988 in der ersten Episode bis ins Jahr 1997 in der letzten Folge der Staffel. Das klingt nun recht kompliziert, doch dem kann man beim Zuschauen recht einfach folgen. Außerdem erinnert diese Erzählweise ganz arg an die ersten beiden Ju-On-Filme, die in Japan lediglich als DTV erschienen sind und aus einzelnen Episoden bestanden, womit Ju-On: Origins ihrem Titel schon gerecht werden kann. Auch wenn es hier natürlich inhaltlich um Einiges umfangreich und komplexer zur Sache geht,
      Augenscheinlich geht es zunächst um Yasuo, der eigentlich nur mehr über das mysteriöse Haus herausfinden will, ohne zu ahnen, wie sehr die Geschichte mit seiner eigenen verknüpft ist. Viel präsenter geht es jedoch um Kiyomi, die 1988 neu in der Gegend ist. Ohne Vater, mit der Mutter zerstritten und ohne Freunde hat es sich eh schon nicht leicht, als sie Opfer einer hinterhältigen Falle von zwei Tussis und in Folge dessen auch vergewaltigt wird. Noch dazu macht sie gleich Bekanntschaft mit den Geistern des Hauses, wodurch sie innerlich zerbricht und ihr Leben von nun an selbst in die Hand nimmt. Zuerst verführt sie ihren Vergewaltiger, erpresst ihn schließlich und lässt ihre Mutter töten. Doch das Leben meint es weiterhin nicht gut mit ihr. Yasuo kommt auf ihre Spur und versucht sie zu finden, um über sie mehr über das Haus herauszufinden. Doch sie verwindet und alle Menschen in ihrem Umfeld sterben. Doch nachdem das Haus weitere Menschen auf dem Gewissen hat, dauert es nicht lange bis weitere Menschen sterben. Darunter auch Keiichi, der erfahren muss, dass das Kind seiner Frau nicht von ihm ist und sie ihn für einen Versager hält. Als sie in schließlich attackiert, wehrt sich Keiichi dermaßen grausam, dass er sie tötet. Durch dieses Gemetzel erfährt auch letztendlich Yasuo von seiner Vergangenheit.

      Wichtig dabei ist, dass die Geister bei diesen grausigen, teils sehr blutigen Ereignissen kaum eingreifen. Sie zeigen sich einmal kurz, sorgen für einen kurzen Schrecken, beeinflussen die Charaktere aber viel eher passiv. Dadurch entsteht der Eindruck, als wären die Geister am Unglück der Menschen unschuldig, die selbst für ihre Missetaten verantwortlich sind. Erst in den späteren Episoden, wenn es tatsächlich etwas horrorlastiger wird, spürt man, dass hier trotzdem eine gewisse Bösartigkeit herrscht, die besonders auf die mentale Verfassung der Opfer abzielt. Sie werden wahnsinnig und verlieren den Verstand. Dabei geht es durchaus deftig zur Sache mit ein paar ziemlich krassen Effekten.

      Spoiler ->

      Beispielsweise Schwangeren die Kinder aus dem Leib schneiden, im Bauch rumbohren, Kehlen durchschneiden und ausbluten lassen. . . . Ju-On: Origins ist kein Gore-Fest, aber die Serie scheut sich nicht vor hässlichen Bildern.


      Problematisch wurde es für mich, als man die Dimensionen von Zeit und Raum aufgebrochen hat, Yasuo als Kind Szenen gesehen hat, die sich erst Jahrzehnte später abspielen sollen. Das war für mich einfach viel zu viel und außerdem bleibt uns die Serie selbst etliche wichtige Antworten schuldig. Wer ist denn nun der Vater von Kiyomis Kind? Wo sind Yasuos Vater und Schwester hin? Was geschah wirklich in den 1950ern? Wer ist eigentlich der Geist der Frau und was hat es mit dem Baby auf sich? Wer ist der Slasher, der in der letzten Episode auftaucht? Wenn man sich ein paar Antworten für die zweite Staffel aufhebt, geht das ja in Ordnung. Hier waren es jedoch für mich zu viel. Auch hat es mich gestört, dass die erste Staffel schon ziemlich abrupt und quasi mitten in einer Szene endet, ohne dass man hier Irgendetwas geklärt und näher untersucht hätte.

      Die erste Staffel von Ju-On: Origins ist leider keine Horrorserie, sondern in erster Linie eine Dramaserie, bei der die Geister nur eine sekundäre Rolle spielen. Dass sie dennoch angenehm gruselig ist, spricht eindeutig für die Serie. Auch dass sie im erzählerischen und visuellen Stil den ersten Filmen nacheifert sowie ein paar schön derbe Momente liefern kann. Problematisch ist für mich die kurze Dauer der Serie von gerade einmal sechs Folgen, die jeweils nicht länger als 30 Minuten dauern. Außerdem bleiben mir viel zu viele Fragen offen und das Ende kommt viel zu abrupt. Ich vergebe 6,5 von 10 Punkten.
      "Kommt Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken . . . und entweiht mich!" - MacBeth

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