Review ist online
Ankündigung
Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
Tenet
Einklappen
X
-
Stichworte: aaron taylor-johnson, aktuell, andrew howard, christopher nolan, cinema, clémence poésy, dimple kapadia, elizabeth debicki, filme.de, fiona dourif, himesh patel, john david washington, kenneth branagh, kino, kritik, ludwig göransson, martin donovan, michael caine, neu, neuerscheinung, neustart, review, rezension, robert pattinson, tenet, warner bros.
- 8 Likes
-
Hallo Deniso,
danke für deinen Artikel. Tenet ist tatsächlich ein audiovisuell hervorragender Film, der handwerkliche Top-Action bietet. Meine Meinung hierzu:
Ich bin nicht sicher, ob es bereits einen Film gab, der auf entgegengesetzten Zeitlinien die gleichen Ereignisse behandelt und beeinflusst.
Normalerweise ist der gängige Ablauf in einem Zeitreisefilm der, dass klassisch nach dem Ursache-Wirkung-Prinzip etwas in der Zukunft oder Vergangenheit abläuft und der Gang der Dinge durch Zeitreisen verändert werden muss. Dieses Prinzip ist bei Tennet nicht wirksam und ich denke, dass hierauf auch der Kommentar "Nicht denken, fühlen!" abzielt.
Es geht nicht darum, den Film rein emotional zu erfassen, sondern eher das klassische Denkmuster "Ursache und Wirkung" in dieser Geschichte beiseite zu legen, das in unserem Alltag gegenwärtig ist. Der Protagonist erlernt und erfährt das Fühlen neu wie bei dem invertierten Fallenlassen eines Gegenstandes. Wer denkt noch darüber nach, wie man einen Gegenstand fallen lässt? Es passiert einfach, wenn wir die Hand öffnen, in der wir ihn halten. Mit denselben Mechanismen funktioniert der Vorgang in diesem Film invertiert. Ich stimme Dir zu, dass diese Aussage im Film jedoch nicht nur in der speziellen Szene Bedeutung hat sondern für den ganzen Film gilt.
Memento lief für den Zuschauer rückwärts, doch die Handlung an sich war zeitlich nachvollziehbar. In Inception gab es keine unterschiedlichen Zeitebenen. Vielmehr wurde eine Zeitperiode
durch die verschiedenen Bewusstseinsebenen, in die die Protagonisten eintauchten, immer weiter verlängert, doch zum Schluss ging hier trotzdem die Zeit aus.
In Interstellar kann sich die Hauptfigur durch unterschiedliche Zeit- umd Raumebenen bewegen und so den drohenden Untergang verhindern.
Die Handlung in Tenet verläuft vor- und rückwärts und kann sowohl die Zukunft als auch die Vergangenheit
beeinflussen. Ursache und Wirkung können intervertiert werden. Daneben spielen die Themen Informationen und der Mangel an Informationen, Vertrauen, Liebe (ohne sentimental zu werden) sowie Grundsätze eine wichtige Rolle in diesem Film, wie auch in vorherigen Nolan-Werken.
Die Erzählweise ist tatsächlich etwas ganz besonderes und es wäre wahrscheinlich gut für das Verständnis des Films gewesen, der von rasanter Action geprägt ist, dem Zuschauer etwas mehr an diese Erzählweise zu "gewöhnen". Nolan mutet uns einiges zu.
Es ist ein Film, den man gerne ein zweites Mal sehen würde.
- 4 Likes
Kommentar
Kommentar