His House - Haunted House-Horror

Haunted House-Horror hat weiter Hochkonjunktur, auch bei Netflix. Doch nicht immer ist der Spuk ausschließlich in herrschaftlichen Herrenhäusern oder Villen zu finden, wie es uns das Kino weismachen will. Der Netflix-Film His House, Teil der diesjährigen Netflix & Chills-Aktion, zeichnet ein realistischeres Bild, siedelt seinen Horror in einem völlig maroden Sozialbau an, wie man ihn in Deutschland oder Großbritannien, wo der Film spielt, zuhauf findet, und macht ihn für seine Bewohner zum Auslöser und Hort unbeschreiblichen Grauens. Nebenbei erlaubt uns der Film von Autor/Regisseur Remi Weekes aber auch ungewöhnliche, zum Teil sozialkritische Einblicke in das Leben einer jungen Immigranten-Familie, die auf der Suche nach Glück in ein fernes Land umsiedelt, dort aber mit ihren schlimmsten Albträumen konfrontiert wird – eben ganz so, wie es im wahren Leben auch oft der Fall zu sein scheint. Das hebt His House wohltuend von anderen aktuellen Vertretern des bekannten, inzwischen aber auch reichlich angestaubten Haunted House-Prinzips ab. Seine Premiere hatte der Film Anfang des Jahres beim renommierten Sundance Film Festival, was ebenfalls für Qualität und einen vielversprechenden Halloween-Kandidaten spricht.

Entsprechend schlägt His House dann auch passend zum keltischen Fest (30. Oktober 2020) im Programm von Netflix auf. Remi Weekes‘ Film ist mit Bradley Banton, Gamba Cole, Matt Smith (Doctor Who) oder Schreckensmeister Javier Botet (Mama, Stephen Kings ES) in den Hauptrollen besetzt und erzählt von einem jungen Paar, das nach ihrer beschwerlichen Flucht vor dem Krieg im Südsudan Schwierigkeiten hat, sich an das englische Kleinstadtleben hineinzufinden, wo etwas unaussprechlich Böses unter der Oberfläche lauert.