Da ich ja in letzter Zeit immer mehr zurück in der Filmgeschichte gehe und nun sogar bei den Stummfilmen angekommen bin, wollte ich hierzu generell mal ein Thema öffnen und fragen...naja, eigentlich ob ich der einzige hier bin der so was schaut?
Bis vor einigen Monaten hätte ich selbst nie gedacht dass ich mal Stummfilme schaue, war mir alles einfach stets viel zu veraltet und fremd. Keine Dialoge, schwarz-weiss Bild, teils sogar erhöhte Abspielgeschwindigkeit, es wirkt auf den ersten Blick einfach erst mal sehr seltsam und fast schon abschreckend wenn man heutige Filme gewohnt ist. "Dank" Corona hab ich mich ja dann seit letztem Jahr verstärkt älteren Film gewidmet, zumal ich da ordentlich Nachholbedarf hatte da ich bis dahin selten über die 70er hinaus was älteres schaute.
Nach anfänglichen Hürden wie schwarz-weiss Filmen die mir auch noch ziemlich fremd und einfach irgendwo unangenehm waren ("wie viel schöner das doch in Farbe aussehen würde" dachte ich anfangs immer^^), fand ich immer mehr Freude und Gefallen an alten Filmen und suchte immer weiter was es noch alles gab. Inzwischen sind schwarz-weiss Filme für mich genauso Standard wie heute aktuelle Filme, ich find sie oft sogar sehr schön, gerade wenn viel mit Licht experimentiert wird oder sie die Atmosphäre verstärken. Dank der alten Filme entdeckte ich auch meine Lieblings-Schauspielerin Audrey Hepburn, deren Filme ich heute absolut nicht mehr missen möchte. Das Western-Genre war mir bislang auch kaum bekannt, dutzende Eastwood-, Wayne- und sonstige Klassiker später steht davon nun aber auch einiges im Regal. Mit den Stummfilmen bin ich gerade erst am Anfang und weiss auch nicht wie viel ich mich davon noch interessiert.
Ehrlich gesagt war der Grund warum ich Stummfilme überhaupt in Betracht zog jener, dass auf amazon beim stöbern mal die Charlie Chaplin Blu-rays in den Vorschlägen auftauchten und ich die Covers ganz schick fand.^^ Also beschloss ich zumindest mal einen der Filme zu versuchen und somit war "Lichter der Großstadt" der erste Stummfilm den ich je gesehen hab. Und ja, anfangs war's wirklich seltsam solch einen Film zu schauen, aber irgendwie war ich doch fasziniert einen "Blick" ins Jahr 1931 zu bekommen und dann war da natürlich Chaplin...so geläufig der Name und der klassische Look seines Tramp-Charakters ist, wirklich "gesehen" (in Filmform) hatte ich ihn bislang nie und war wirklich erstaunt was für eine tolle Kunstfigur er mit dem Tramp erschaffen hatte. Ich musste mich anfangs fast schon regelrecht konzentrieren stets genau hinzusehen da eben alles mittels Gesten, Mimik und Hintergrundgeschehen erzählt wird, die paar wenigen Title Cards für Dialoge mal außen vor. Gerade da war es aber auch faszinierend zu sehen mit welch einfachen Mitteln doch so viel gesagt werden konnte...gerade wenn man heute das Gegenteil in vielen Filmen gewohnt ist - das offensichtlichste wird 3x gesagt, da man offenbar das Publikum für immer dümmer hält.
"Lichter der Großstadt" war einfach eine schöne und herzliche Geschichte mit viel Humor, sehr unterhaltsam und abwechslungsreich, sogar zu einem richtigen Boxkampf kommt es. Ich wollte irgendwo doch mehr sehen und so fing ich nach und nach an alle bekannteren Chaplin-Filme aus der Zeit zu sehen...da er ja sehr lange und perfektionistisch an seinen Filmen arbeitete und sowohl Hauptdarsteller, Drehbuchautor, Produzent als auch Regisseur bei fast jedem der FIlme war, gibt es gar nicht mal so viele aus der Zeit da er jahrelang an jedem arbeitete. Der Aufwand zahlte sich aber aus - wenn Filme auch fast 100 Jahre später noch so gut unterhalten und faszinieren können, hat man was richtig gemacht.
Inzwischen hab ich tatsächlich alle Langfilme von Chaplin gesehen, ich bin gerade sogar dabei mir die frühen Kurzfilme von 1914 bis zu den 20ern auf Blu-ray zu besorgen was ich bis vor ein paar Wochen noch überhaupt nicht in Betracht zog...irgendwie hab ich aber einfach weiterhin Lust auf mehr. Chaplin macht in jedem Film was anderes, kommt immer mit neuen Ideen daher und zudem erstaunen mich seine akrobatischen Fähigkeiten immer mehr - es gibt Sachen die kenn ich so 1:1 aus Jackie Chan Filmen, ungelogen! Muss immer wieder mal zurückspulen und das nochmal anschauen, denn es ist einfach unglaublich wie beweglich und fit Chaplin war - gerade von solch einem Tramp-Charakter erwartet man ja auch nicht solche Stunts zu sehen.
Abseits Chaplin hab ich nun auch mal angefangen Filme von Buster Keaton und Harold Lloyd zu schauen, die mich bislang auch durchaus beeindrucken. Man bekommt hier tatsächlich auch Sachen zu sehen die man heute nicht oder nur selten zu sehen bekommt. Das fasziniert mich generell an vielen älteren Filmen - man denkt heutzutage ist dank Computereffekte ohnehin ALLES möglich und man hat schon alles gesehen was man sich vorstellen kann. Nö! Ich werd tatsächlich immer wieder in diesen alten Filmen von Ideen und waghasligen Stunts überrascht, dass es einfach nur Spaß macht so viel neues noch nach jahrelangen Schauen unzähliger Filme zu entdecken.
Ansonsten hab ich z.b. auch "Metropolis" gesehen, den großen alten deutschen Klassiker von 1927. Beim ersten mal konnt ich abgesehen der grandiosen Effekte nicht wirklich viel mit dem Film anfangen...zu theatralisch waren mir die Schauspieler, zu übertrieben einfach viele Szenen. Hab dem Film aber inzwischen eine zweite Chance gegeben und diesmal gefiel er mir um einiges besser. Die Musik macht generell bei Filmen ja sehr viel aus, aber gerade bei Stummfilmen vielleicht sogar noch mehr. Auch ein Grund warum ich Chaplin Filme mag - er hat die meisten seiner bekannten Filme Jahrzehnte später auch noch mit einem eigens komponierten Soundtrack versehen und ich muss sagen, Chaplin war auch ein toller Komponist. Seine Soundtracks gehen schnell ins Ohr und bleiben da auch oft noch tagelang nachdem man den Film gesehen hat.
So, lange geschrieben, keine Ahnung ob das jemand überhaupt ganz liest, aber ich wollte einen Teil meiner "cineastischen Reise" der letzten Monate hier mal schildern. Abschließend die Frage - schaut jemand von euch hin und wieder einen Stummfilm oder kennt sich ein bisschen mit der Ära aus? Falls ja, sind Kommentare und Empfehlungen natürlich immer willkommen.
Bis vor einigen Monaten hätte ich selbst nie gedacht dass ich mal Stummfilme schaue, war mir alles einfach stets viel zu veraltet und fremd. Keine Dialoge, schwarz-weiss Bild, teils sogar erhöhte Abspielgeschwindigkeit, es wirkt auf den ersten Blick einfach erst mal sehr seltsam und fast schon abschreckend wenn man heutige Filme gewohnt ist. "Dank" Corona hab ich mich ja dann seit letztem Jahr verstärkt älteren Film gewidmet, zumal ich da ordentlich Nachholbedarf hatte da ich bis dahin selten über die 70er hinaus was älteres schaute.
Nach anfänglichen Hürden wie schwarz-weiss Filmen die mir auch noch ziemlich fremd und einfach irgendwo unangenehm waren ("wie viel schöner das doch in Farbe aussehen würde" dachte ich anfangs immer^^), fand ich immer mehr Freude und Gefallen an alten Filmen und suchte immer weiter was es noch alles gab. Inzwischen sind schwarz-weiss Filme für mich genauso Standard wie heute aktuelle Filme, ich find sie oft sogar sehr schön, gerade wenn viel mit Licht experimentiert wird oder sie die Atmosphäre verstärken. Dank der alten Filme entdeckte ich auch meine Lieblings-Schauspielerin Audrey Hepburn, deren Filme ich heute absolut nicht mehr missen möchte. Das Western-Genre war mir bislang auch kaum bekannt, dutzende Eastwood-, Wayne- und sonstige Klassiker später steht davon nun aber auch einiges im Regal. Mit den Stummfilmen bin ich gerade erst am Anfang und weiss auch nicht wie viel ich mich davon noch interessiert.
Ehrlich gesagt war der Grund warum ich Stummfilme überhaupt in Betracht zog jener, dass auf amazon beim stöbern mal die Charlie Chaplin Blu-rays in den Vorschlägen auftauchten und ich die Covers ganz schick fand.^^ Also beschloss ich zumindest mal einen der Filme zu versuchen und somit war "Lichter der Großstadt" der erste Stummfilm den ich je gesehen hab. Und ja, anfangs war's wirklich seltsam solch einen Film zu schauen, aber irgendwie war ich doch fasziniert einen "Blick" ins Jahr 1931 zu bekommen und dann war da natürlich Chaplin...so geläufig der Name und der klassische Look seines Tramp-Charakters ist, wirklich "gesehen" (in Filmform) hatte ich ihn bislang nie und war wirklich erstaunt was für eine tolle Kunstfigur er mit dem Tramp erschaffen hatte. Ich musste mich anfangs fast schon regelrecht konzentrieren stets genau hinzusehen da eben alles mittels Gesten, Mimik und Hintergrundgeschehen erzählt wird, die paar wenigen Title Cards für Dialoge mal außen vor. Gerade da war es aber auch faszinierend zu sehen mit welch einfachen Mitteln doch so viel gesagt werden konnte...gerade wenn man heute das Gegenteil in vielen Filmen gewohnt ist - das offensichtlichste wird 3x gesagt, da man offenbar das Publikum für immer dümmer hält.
"Lichter der Großstadt" war einfach eine schöne und herzliche Geschichte mit viel Humor, sehr unterhaltsam und abwechslungsreich, sogar zu einem richtigen Boxkampf kommt es. Ich wollte irgendwo doch mehr sehen und so fing ich nach und nach an alle bekannteren Chaplin-Filme aus der Zeit zu sehen...da er ja sehr lange und perfektionistisch an seinen Filmen arbeitete und sowohl Hauptdarsteller, Drehbuchautor, Produzent als auch Regisseur bei fast jedem der FIlme war, gibt es gar nicht mal so viele aus der Zeit da er jahrelang an jedem arbeitete. Der Aufwand zahlte sich aber aus - wenn Filme auch fast 100 Jahre später noch so gut unterhalten und faszinieren können, hat man was richtig gemacht.
Inzwischen hab ich tatsächlich alle Langfilme von Chaplin gesehen, ich bin gerade sogar dabei mir die frühen Kurzfilme von 1914 bis zu den 20ern auf Blu-ray zu besorgen was ich bis vor ein paar Wochen noch überhaupt nicht in Betracht zog...irgendwie hab ich aber einfach weiterhin Lust auf mehr. Chaplin macht in jedem Film was anderes, kommt immer mit neuen Ideen daher und zudem erstaunen mich seine akrobatischen Fähigkeiten immer mehr - es gibt Sachen die kenn ich so 1:1 aus Jackie Chan Filmen, ungelogen! Muss immer wieder mal zurückspulen und das nochmal anschauen, denn es ist einfach unglaublich wie beweglich und fit Chaplin war - gerade von solch einem Tramp-Charakter erwartet man ja auch nicht solche Stunts zu sehen.
Abseits Chaplin hab ich nun auch mal angefangen Filme von Buster Keaton und Harold Lloyd zu schauen, die mich bislang auch durchaus beeindrucken. Man bekommt hier tatsächlich auch Sachen zu sehen die man heute nicht oder nur selten zu sehen bekommt. Das fasziniert mich generell an vielen älteren Filmen - man denkt heutzutage ist dank Computereffekte ohnehin ALLES möglich und man hat schon alles gesehen was man sich vorstellen kann. Nö! Ich werd tatsächlich immer wieder in diesen alten Filmen von Ideen und waghasligen Stunts überrascht, dass es einfach nur Spaß macht so viel neues noch nach jahrelangen Schauen unzähliger Filme zu entdecken.
Ansonsten hab ich z.b. auch "Metropolis" gesehen, den großen alten deutschen Klassiker von 1927. Beim ersten mal konnt ich abgesehen der grandiosen Effekte nicht wirklich viel mit dem Film anfangen...zu theatralisch waren mir die Schauspieler, zu übertrieben einfach viele Szenen. Hab dem Film aber inzwischen eine zweite Chance gegeben und diesmal gefiel er mir um einiges besser. Die Musik macht generell bei Filmen ja sehr viel aus, aber gerade bei Stummfilmen vielleicht sogar noch mehr. Auch ein Grund warum ich Chaplin Filme mag - er hat die meisten seiner bekannten Filme Jahrzehnte später auch noch mit einem eigens komponierten Soundtrack versehen und ich muss sagen, Chaplin war auch ein toller Komponist. Seine Soundtracks gehen schnell ins Ohr und bleiben da auch oft noch tagelang nachdem man den Film gesehen hat.
So, lange geschrieben, keine Ahnung ob das jemand überhaupt ganz liest, aber ich wollte einen Teil meiner "cineastischen Reise" der letzten Monate hier mal schildern. Abschließend die Frage - schaut jemand von euch hin und wieder einen Stummfilm oder kennt sich ein bisschen mit der Ära aus? Falls ja, sind Kommentare und Empfehlungen natürlich immer willkommen.
Kommentar