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Vor Game Of Thrones gab es Spartacus; und vor Spartacus gab es Rom! Tatsächlich gilt Rom aus den Jahren 2005 bis 2006 als einer der Meilensteine in der jüngsten TV-Geschichte, weil der Pay-TV-Sender HBO hier erstmals versuchte mit großem Budget eine Eventserie im vollem Umfang zu erzählen. Beinahe hätte es auch geklappt, denn die Einschaltquoten waren gut, die Kritikermeinungen überragend, doch gleichzeitig war die Produktion ziemlich teuer. Unter anderem deswegen, weil HBO die Serie soweit möglich an Originalschauplätzen drehen wollte. Eben in Italien und überwiegend im wirklichen Rom. Dort entstand ein üppiges Set mit tausenden Hektar Größe, was aber kurz vor Produktion der 3. Staffel teilweise abbrannte. Der Schaden war so groß, dass die Serie leider eingestampft wurde.
Dennoch war die Serie ein extrem wichtiger Schritt für die generelle Serienproduktion, denn es zeigte auch, dass es sehr wohl möglich ist umfassende und epische Geschichten mit großem Aufwand für`s Fernsehen zu produzieren. Und - viel wichtiger - auf welche finanziellen Tücken und Finessen man bei der Produktion achten muss. Davon profitierte auch ganz stark Game Of Thrones, weil HBO nun wussten, wie man mit solche Brocken organisatorisch und praktisch stemmen konnte. Letztendlich wurde die jüngere Show der große Kult, den man heute kennt, obwohl die Parallelen zu Rom unverkenntbar sind. Eine epische Geschichte über Krieg, Liebe, Leidenschaft und Verrat zwischen dem Adel und Pöbel der Gesellschaft; garniert mit jeder Menge Sex und noch mehr blutiger Gewalt. Rom-Darsteller James Purefoy hatte nicht ganz unrecht, als er vor einigen Jahren sagte: They stole our fucking Show!
Im Endeffekt ist es also schade, dass es Rom nicht ebenso zu einem großen Hit gebracht hat. Doppelt schade deswegen, weil das Feuer wohl schicksalsentscheidend war und dreifach schade, dass man nach dem Ende von Game Of Thrones nicht endlich Rom wiederbeleben wollte. Geplant waren nämlich damals ganze fünf Staffeln und schon seit vier bis fünf Jahren halten sich hartnäckige Gerüchte, dass HBO zumindest an einem abschließenden Film interessiert sei. Der Sender gibt sich wenigstens optimistisch, doch geschehen ist in all den Jahren Nichts! Ziemlich schade eben.
Die künstlerische Leitung über die Serie hatten John Milius und Bruno Heller. Die Hauptrollen spielten Kevin McKidd, Ray Stevenson, Ciaran Hinds, James Purefoy, Polly Walker, Kerry Condon, Max Pirkis, Indira Varma und Simon Woods.
Erzählt wird in Rom, wie sich die Schicksale von Plebejern und Patriziern überlappen und beeinflussen. Einerseits verfolgen wir die beiden Legionäre Lucius Vorenus und Titus Pullo, die im Dienst von Cäsar und später Mark Anton stehen. Sie versuchen trotz Bürgerkrieg, Verrat und Enttäuschungen ein normales und gutes Leben zu führen, was ihnen aber nicht so recht gelingen will. Außer zum Preis von Trauer und Tod. Anderseits sehen wir eben Cäsar, Mark Anton und den späteren Augustus, wie sie in ihrem Machtstreben das Römische Reich auf`s Spiel setzen und sich mit ihren Feinden erbitterte Schlachten in der Politik und auf den Straßen Roms erbitterte Kämpfe liefern.
Auch wenn ich immer noch von der Serie sehr begeistert bin, muss ich nach einem Rewatch feststellen, dass Rom heutzutage nicht mehr so funktionieren würde, wie es damals der Fall war und Spartacus - obwohl um Einiges billiger produziert - die wesentlich bessere Serie darstellt. Aber wie das? Nun, genauso wie das klassische Rom scheitert auch die Serie an ihren eigenen Ambitionen. In diesem Falle das römische Leben möglichst authentisch darzustellen. Unter anderem wirkt die Sprache recht modern und historische Fakten wurden zum Teil konsequent ignoriert. Zum Beispiel hat Attia ihren Onkel Cäsar nicht sehr lange überlebt, erfreut sich aber auch Ende der 2. Staffel bester Gesundheit. Ebenso wurden Cicero und andere Cäsarenmörder von Legionären der römischen Armee ermordet, nicht durch die Gangster des Aventim. Überhaupt starb Cäsar nicht im Senat, sondern wurde zur Mittagsstunde zu Gladiatorenspielen eingeladen, was sich als Falle entpuppte. In der ersten Staffel halten sich solche Fehltritte in Grenzen, bei der 2. Staffel nehmen sie leider überhand.
Das teils sehr fiktionale Spartacus hatte ganz einfach den Vorteil, dass momentan kaum etwas über die reelle Person bekannt ist, man sich aber trotzdem penibel an die bekannten Fakten hielt. Rom hingegen hat halt den Nachteil, dass die Ränkespiele zwischen Cäsar und dem Senat und das spätere Zerwürfnis zwischen Augustus und Mark Anton sehr gut dokumentiert sind und man sich trotzdem nicht daran hält. Ein vermeidbarer Fauxpas. Ebenso merkt man, dass man hier arg beim Budget sparen musste, denn die historischen Ereignisse liefern so einige epische Schlachten, von denen man genau eine Einzige zu sehen bekommt - für nicht mal vier Minuten! Auch hier zeigt sich Spartacus besser, denn dort bekamen wir ja letztendlich solche Schlachten geliefert.
Andererseits präsentiert sich auch Rom als sehr unterhaltsam und glänzt vor allem mit süffisantem Humor. Die Dynamik zwischen Titus Pullo und Lucius Vorenus ist nach wie vor so göttlich wie witzig und auch wenn manche Tatsachen nicht ganz getroffen sind, so hat man aber die Charaktere dahinter recht gut erfasst und auch die rechtliche Lage wird gut erläutert. Das gilt übrigens auch für Titus Pullo und Lucius Vorenus, die beide tatsächlich von Julius Cäsar in De Bello Gallico namentlich erwähnt werden.
Vor Game Of Thrones gab es Spartacus; und vor Spartacus gab es Rom! Tatsächlich gilt Rom aus den Jahren 2005 bis 2006 als einer der Meilensteine in der jüngsten TV-Geschichte, weil der Pay-TV-Sender HBO hier erstmals versuchte mit großem Budget eine Eventserie im vollem Umfang zu erzählen. Beinahe hätte es auch geklappt, denn die Einschaltquoten waren gut, die Kritikermeinungen überragend, doch gleichzeitig war die Produktion ziemlich teuer. Unter anderem deswegen, weil HBO die Serie soweit möglich an Originalschauplätzen drehen wollte. Eben in Italien und überwiegend im wirklichen Rom. Dort entstand ein üppiges Set mit tausenden Hektar Größe, was aber kurz vor Produktion der 3. Staffel teilweise abbrannte. Der Schaden war so groß, dass die Serie leider eingestampft wurde.
Dennoch war die Serie ein extrem wichtiger Schritt für die generelle Serienproduktion, denn es zeigte auch, dass es sehr wohl möglich ist umfassende und epische Geschichten mit großem Aufwand für`s Fernsehen zu produzieren. Und - viel wichtiger - auf welche finanziellen Tücken und Finessen man bei der Produktion achten muss. Davon profitierte auch ganz stark Game Of Thrones, weil HBO nun wussten, wie man mit solche Brocken organisatorisch und praktisch stemmen konnte. Letztendlich wurde die jüngere Show der große Kult, den man heute kennt, obwohl die Parallelen zu Rom unverkenntbar sind. Eine epische Geschichte über Krieg, Liebe, Leidenschaft und Verrat zwischen dem Adel und Pöbel der Gesellschaft; garniert mit jeder Menge Sex und noch mehr blutiger Gewalt. Rom-Darsteller James Purefoy hatte nicht ganz unrecht, als er vor einigen Jahren sagte: They stole our fucking Show!
Im Endeffekt ist es also schade, dass es Rom nicht ebenso zu einem großen Hit gebracht hat. Doppelt schade deswegen, weil das Feuer wohl schicksalsentscheidend war und dreifach schade, dass man nach dem Ende von Game Of Thrones nicht endlich Rom wiederbeleben wollte. Geplant waren nämlich damals ganze fünf Staffeln und schon seit vier bis fünf Jahren halten sich hartnäckige Gerüchte, dass HBO zumindest an einem abschließenden Film interessiert sei. Der Sender gibt sich wenigstens optimistisch, doch geschehen ist in all den Jahren Nichts! Ziemlich schade eben.
Die künstlerische Leitung über die Serie hatten John Milius und Bruno Heller. Die Hauptrollen spielten Kevin McKidd, Ray Stevenson, Ciaran Hinds, James Purefoy, Polly Walker, Kerry Condon, Max Pirkis, Indira Varma und Simon Woods.
Erzählt wird in Rom, wie sich die Schicksale von Plebejern und Patriziern überlappen und beeinflussen. Einerseits verfolgen wir die beiden Legionäre Lucius Vorenus und Titus Pullo, die im Dienst von Cäsar und später Mark Anton stehen. Sie versuchen trotz Bürgerkrieg, Verrat und Enttäuschungen ein normales und gutes Leben zu führen, was ihnen aber nicht so recht gelingen will. Außer zum Preis von Trauer und Tod. Anderseits sehen wir eben Cäsar, Mark Anton und den späteren Augustus, wie sie in ihrem Machtstreben das Römische Reich auf`s Spiel setzen und sich mit ihren Feinden erbitterte Schlachten in der Politik und auf den Straßen Roms erbitterte Kämpfe liefern.
Auch wenn ich immer noch von der Serie sehr begeistert bin, muss ich nach einem Rewatch feststellen, dass Rom heutzutage nicht mehr so funktionieren würde, wie es damals der Fall war und Spartacus - obwohl um Einiges billiger produziert - die wesentlich bessere Serie darstellt. Aber wie das? Nun, genauso wie das klassische Rom scheitert auch die Serie an ihren eigenen Ambitionen. In diesem Falle das römische Leben möglichst authentisch darzustellen. Unter anderem wirkt die Sprache recht modern und historische Fakten wurden zum Teil konsequent ignoriert. Zum Beispiel hat Attia ihren Onkel Cäsar nicht sehr lange überlebt, erfreut sich aber auch Ende der 2. Staffel bester Gesundheit. Ebenso wurden Cicero und andere Cäsarenmörder von Legionären der römischen Armee ermordet, nicht durch die Gangster des Aventim. Überhaupt starb Cäsar nicht im Senat, sondern wurde zur Mittagsstunde zu Gladiatorenspielen eingeladen, was sich als Falle entpuppte. In der ersten Staffel halten sich solche Fehltritte in Grenzen, bei der 2. Staffel nehmen sie leider überhand.
Das teils sehr fiktionale Spartacus hatte ganz einfach den Vorteil, dass momentan kaum etwas über die reelle Person bekannt ist, man sich aber trotzdem penibel an die bekannten Fakten hielt. Rom hingegen hat halt den Nachteil, dass die Ränkespiele zwischen Cäsar und dem Senat und das spätere Zerwürfnis zwischen Augustus und Mark Anton sehr gut dokumentiert sind und man sich trotzdem nicht daran hält. Ein vermeidbarer Fauxpas. Ebenso merkt man, dass man hier arg beim Budget sparen musste, denn die historischen Ereignisse liefern so einige epische Schlachten, von denen man genau eine Einzige zu sehen bekommt - für nicht mal vier Minuten! Auch hier zeigt sich Spartacus besser, denn dort bekamen wir ja letztendlich solche Schlachten geliefert.
Andererseits präsentiert sich auch Rom als sehr unterhaltsam und glänzt vor allem mit süffisantem Humor. Die Dynamik zwischen Titus Pullo und Lucius Vorenus ist nach wie vor so göttlich wie witzig und auch wenn manche Tatsachen nicht ganz getroffen sind, so hat man aber die Charaktere dahinter recht gut erfasst und auch die rechtliche Lage wird gut erläutert. Das gilt übrigens auch für Titus Pullo und Lucius Vorenus, die beide tatsächlich von Julius Cäsar in De Bello Gallico namentlich erwähnt werden.
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