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The Rain (apokalyptisches Drama von Netflix)

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  • The Rain (apokalyptisches Drama von Netflix)

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    The Rain ist die erste dänische Eigenproduktion von Netflix und steht dabei ganz in der Tradition von The Walking Dead.

    In dem apokalyptischen Drama gelang ein Virus in den Regen, der weite Teile der Menschheit ausgelöscht hat. Die Lösung liegt vermutlich im Blut von Rasmus, denn sein Vater hat den Virus mitgeschaffen, wurde aber selbst vom Ausbruch überrascht. Er konnte gerade noch so seine Frau, Rasmus und dessen ältere Schwester Simone in einen Bunker bringen, bevor er verschwand, doch seine Frau kam dabei ums Leben. Jahre später geht die Nahrung in dem Bunker zur Neige und Rasmus beschließt das Loch endlich zu verlassen, um zu sehen wie es draußen aussieht. Aber vor allem um das Geheimnis um seinen Vater zu lüften.

    "Kommt Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken . . . und entweiht mich!" - MacBeth

  • #2
    An The Rain scheiden sich offenbar die Geister. Das Publikum war offenbar so zahlreich, dass Netflix ganz schnell eine zweite Staffel bestellt haben und doch waren etliche Kritiker der Serie gegenüber recht negativ eingestellt. Aber warum eigentlich? Ja, hier ist nicht Alles ganz perfekt, aber dennoch liefert mir The Rain wohlig spannende Unterhaltung auf einem recht hohen Niveau.
    Zunächst einmal fangen wir ausnahmsweise einmal damit an, was hier nicht so passt. Und dass sind die überdeutlichen Anleihen an die großen stilistischen und erzählerischen Vorbilder The Walking Dead und Lost. Tatsächlich erinnert die Prämisse von The Rain auffallend stark an den modernen Zombieklassiker von AMC, weil es auch hier weniger um die Apokalypse als um die Charaktere an sich geht, während sie sich mit einer tödlichen Gefahr auseinandersetzen und gleichzeitig überleben müssen. Da drüben sind es halt Zombies, hier ein Virus, der innerhalb weniger Sekunden töten kann. Aber im Endeffekt fährt man in der gleichen Schiene, dass man sich auf eine Gruppe von Überlebenden konzentriert. Man zeigt, wie sie versuchen Nahrung zu finden, in der feindlichen Umgebung Trinkwasser zu finden, wie sie Konflikte austragen und letztendlich auch mit feindlichen Gruppen interagieren. So viel zur Grundlage der Serie. Die Erzählstruktur erinnert dabei mehr etwas an Lost und nicht zuletzt spielt sich The Rain auch auf einem begrenzten Terrain ab, es gibt eine mystische mitunter gewaltätige Organisation mit zwilichtigen Motiven, Menschenversuche und unheimliche Bunker. Generell spielt sich The Rain chronologisch ab und beginnt nur wenige Minuten vor der eigentlichen Katastrophe, bricht seine Erzählung aber immer wieder auf und überrascht mit Rückblenden, die sich um die einzelnen Charaktere und ihre Erlebnisse drehen. Was haben sie vor oder kurz nach dem virologischen Fallout erlebt? Was lernen wir dadurch über die Figur? Und inwiefern erklärt es ihre Entscheidungen? . . . Da merkt man halt schon deutlich den Einfluss der amerikanischen Vorbilder. Aber ist das denn schlecht?????
    Wie (früher) The Walking Dead, so nimmt auch The Rain diese Katastrophe ziemlich ernst und verheimlicht in keiner Sekunde die Gefahr, die von dem Virus ausgeht. Man setzt sich hier auch deutlich noch mehr mit den Charakteren auseinander und entwirft ein vielschichtiges Bild, was durch die Erzählstruktur auch wirklich spannend und unterhaltsam umgesetzt ist. Keine der Figuren ist nun wirklich böse, aber auch keine einzige ein selbstloser Held. Tatsächlich wirkt das Charaktergefüge vollkommen natürlich und lange nicht so überfrachtet und überzogen, wie aus den USA, was zumindest auf mich einen wohltuend frischen Eindruck gemacht hat. Durch diese ominöse Organisation Apollon kommt sogar noch zusätzlich etwas Schwung in die Sache, da man ihre Motive nicht ganz erfassen kann. Einerseits scheint der Ausbruch des Virus eingedämmt, andererseits haben sie nicht das geringste Interesse daran die Menschen zu heilen und töten auch rücksichtlos ihre eigenen Mitarbeiter. Gleichzeitig ist The Rain durchaus wendungsreich inszeniert und bietet diverse Überraschungen und Erkenntnisse durch die ganze Staffel hinweg und das kommt bei mir immer gut an, sofern es einen Sinn ergibt.

    Ebenfalls gut gefiel mir der Umgang mit der Länge der Episoden, bei der es kein Standard-Maß gibt. Ein oder zwei Folgen erreichen durchaus 50 Minuten, meist sind es auch nur 40 oder gar nur 36 Minuten. Jede Folge nimmt sich genau die Zeit, die es braucht und besitzt somit keine Länge noch wurden einige Sequenzen in die Länge gezogen. Jede Folge endet genau richtig. Was allerdings zugegeben fehlt, ist der große Höhepunkt. Man bemerkt durchaus eine Steigerung von Episode zu Episode, aber der große Knall fehlt am Ende. Ich kann es mir nur so erklären, dass Netflix selber etwas unsicher waren, wie gut oder wie schlecht The Rain ankommt, und haben deswegen nur acht Folgen in Auftrag gegeben, während man das Budget nicht groß ausgereizt hat.

    Gleichwohl glaube ich nicht, dass The Rain besonders teuer war, denn etliche Szenen spielen sich auf einem kleinen Raum ab ohne viele Special Effects oder saftige Action. Stattdessen hat man hier nur einige wenige große Szenen mit finanzellen Kraft von Netflix deutlich vor Augen, wie etwa der Ausflug in die Stadt, die Autobahn oder am Strand, aber das reicht auch völlig aus um das Niveau der Serie als A-Titel anzuerkennen. Das liegt aber auch an dem schwermütigen, internationalen Soundrack, den nüchternen Bildern und den hervorragenden Schauspielern, von denen jeder Einzige den Cast von Dark allemal an die Wand spielen kann.

    Ich fand die erste Staffel jedenfalls ganz ordentlich und vergebe 8 von 10 Punkten.
    "Kommt Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken . . . und entweiht mich!" - MacBeth

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    • #3
      Poster zur 2. Staffel:



      Teaser zur 2. Staffel:

      https://www.blairwitch.de/news/the-r...-termin-79686/

      Quelle zu allem Vorstehenden: https://www.blairwitch.de/news/the-r...-termin-79686/
      Bild könnte enthalten: Text

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      • #4
        Noch mehr Endzeit im offiziellen Trailer zu Season 2!:



        Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=zt4XNNCpQcY
        Bild könnte enthalten: Text

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        • #5
          die 2. Staffel ist jetzt bei Netflix verfügbar
          Bild könnte enthalten: Text

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          • #6
            Endlich gehts weiter

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            • #7
              Auch die zweite Staffel kam offenbar ziemlich gut an. Netflix haben sogleich einen dritte und letzte Staffel bestellt. Irgendwie schade, doch wenn ich an die erste Staffel zurückdenke, war die Serie nie auf eine lange Story ausgelegt.

              https://www.serienjunkies.de/news/ra...zte-96779.html
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              • #8
                Ich habe ja kein Problem zuzugeben, dass mir die erste Staffel von The Rain wirklich gut gefallen hat. Ich hatte gehofft, in der zweiten Staffel könnte man die Szenerie nun sinnvoll ausbauen, doch das geschieht leider nur unzureichend. Im Storytelling fällt die zweite Staffel leider, bis auf wenige Momente, sogar schlechter aus als die Vorgängerstaffel.

                Die zweite Staffel setzt fast nahtlos an die erste an und erzählt zunächst von der Flucht der Gruppe vor Apollon. In letzter Sekunde können sie sich befreien und entkommen. Über Umwege bekommen sie bestimmte Koordinaten in der Zone, die sie zu ehemaligen Wissenschaftlern von Apollon führen. Sie haben sich von der Organisation abgekapselt und versuchen nun auf eigene Faust ein Gegenmittel zu bekommen, ohne Rasmus als Waffe züchten zu können. Ihre Pläne klingen vielversprechend, doch ihnen fehlen wichtige Daten aus dem Computer von Simones Vater. Also macht sie sich gemeinsam mit Martin auf die heikle Mission die Daten zu bergen, denn der Computer liegt in ihrem alten Haus - mit in der Apollon-Zone. Währenddessen ist Rasmus zu seinem eigenen Schutz in Quarantäne eingesperrt, was ihm überhaupt nicht passt. Denn der Virus in seinem Blut übernimmt nun langsam sein Denken und sein Handeln und das führt zu auch innerhalb des eigentlich sicheren Bunkers zu tödlichen Problemen.

                Das Szenario, was die zweite Staffel nun aufbaut, ist per se nicht einmal schlecht, aber für mich etwas holprig und ziemlich lückenhaft erzählt, wobei ich nicht weißt, wem ich hier die Schuld geben kann: Netflix oder den Serienmachern. Wie es sich für mich nämlich darstellt, ist die narrative Scale zu breit geworden, zu umfangreich, als dass sich die verschiedenen Handlungsstränge vernünftig in knapp bemessenen sechs Episoden unterbringen lassen. Noch dazu in immer noch durschnittlich 40-minütigen Episoden, die zwar schnell vorbei gehen, aber kaum eine narrative Tiefe zulassen. Das geht schon in den ersten Minuten der ersten Folge los.

                Spoiler ->

                Noch ehe man sich versieht, wird ohne große Dramatik oder erzählerischer Tiefe einfach mal so Simones Vater weggebolzt. Keine drei Minuten in die zweite Staffel hinein und ich muss mir schon denken, was das denn nun für ein merkwürdiger Moment war.


                Leider zieht sich dieses Schema bis zum Ende der gesamten Staffel durch. Da gibt es einige Handlungsstränge und Passagen, die sind immer noch gut gelungen und behutsam aufgebaut. Ich verweise da auf die Langeweile im Bunker und Patricks herumspielen mit den merkwürdigen Waffen. Auch die Romanze zwischen Sarah und Rasmus ist ebenfalls gut und nachvollziehbar umgesetzt, während ich die Liaison zwischen Martin und Simone schon übertrieben fand. Ebenso stutzig machte mich der Umgang der Wissenschaftler mir Rasmus, weil die sich zusammen dermaßen laienhaft angestellt haben, wie der Komödienstadl. Dass diese Truppe kein gutes Ende nehmen würde, das war da schon von vornherein klar.
                Erst gegen Ende hin wird die zweite Staffel wieder um Einiges besser, wenn sie ausnahmsweise bewusst etwas an Fahrt gewinnt. Die Gruppe um Simone trifft auf weitere Überlebende, während Apollon nun ein Kopfgeld ausgesetzt hat und noch dazu eigene Söldner im Einsatz hat. Doch von denen ist nicht jeder der, der er vorgibt zu sein und an dieser Stelle wird wieder eben interessant. Dafür sorgen nicht nur die ein oder zwei Flashbacks, sondern auch die dramaturgischen Spitzen zwischen den Figuren, die nun eskalieren. Simone will ihren Bruder um jeden Preis retten, während Martin und Patrick einfach nur überleben wollen. Jean und Lea wollen sich einen Zukunft aufbauen und Ramsus will nach all dem Hick Hack endlich für sich selbst entscheiden und er entscheidet sich für Sarah, die ebenfalls todkrank ist. Da knistert und da knallt es auch wieder. Es gibt im Finale tatsächlich eine angenehme Dosis Action, doch viel besser waren für mich die Überraschungen am Schluss, womit sich das Gefüge nun heftig ändert.

                Spoiler ->

                Nachdem Sarah den Freitod gewählt hat, um ihr Leiden endlich zu beenden, ist Rasmus dermaßen wütend, dass er den Virus unkontrolliert freisetzt und nur durch Leas Opfer einen Gegenmittel von Simone erhalten kann. Apollon hat jedoch die Gruppe im alten Bunker aufgespürt und greift unvermitteln an, wobei durch das Kopfgeld jeder gegen jeden zu kämpfen scheint. Nach einem erbitterten Kampf und vielen Toten wollen Simone und Rasmus abhauen, doch Rasmus kann das Leid nicht ertragen und tötet sich selbst. Simone bleibt geschockt zurück, während Patrick und Martin wieder auf sich gestellt sind. Als Jean von Leas Tod erfährt, begräbt er sie und sinnt auf Rache an Simone.


                Dadurch hat sich in The Rain quasi die komplette Konstellation, weil nun die Grundlage für Apollons Suche komplett eliminiert worden ist und man sich auch noch unerwartete Feindbilder geschaffen hat. Dadurch könnte die Serie in der Lage sein eine wesentlich bessere, letzte Staffel zu produzieren, die hoffentlich in den Rahmen passt und/oder vier bis fünf Episoden mehr enthält. Die zweite Staffel ist mir darum nur noch 6 von 10 Punkten wert.
                "Kommt Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken . . . und entweiht mich!" - MacBeth

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                • #9
                  Ab dem 6. August 2020 wird die dritte und letzte Staffel gestreamt.

                  https://www.serienjunkies.de/news/ra...ix-102186.html
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                  • #10
                    Wie fandet ihr die 2. Staffel? Die dritte Staffel kommt schon bald.

                    https://www.youtube.com/watch?v=RAOgHDw98ks

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                    • #11
                      Trailer zur dritten & finalen Staffel . . . Zwar etwas vorhersehbar, so wie es sich auch für mich Ende der zweiten Staffel angedeutet hat, doch die Story ist wieder kleiner und die Atmosphäre wieder wesentlich dichter.

                      "Kommt Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken . . . und entweiht mich!" - MacBeth

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