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Gladiator 2 (2024; Scott, Mescal)

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  • #46
    Der Kameramann beschwert sich das Ridley Scott faul geworden.
    Anstatt so perfekt wie möglich zu filmen überlässt er vielen den CGI Leuten um Fehler auszubessern. Auch nutzt er möglichst viele Kameras um so wenig Takes wie möglich zu nutzen. Hauptsache schnell schnell. Das die Ausleuchtung dann nicht passt ist Scott egal. Die komplette Detaillverliebtheit von früher soll bei ihm nicht mehr existieren. Er rattert nur noch runter und versucht dabei so wenig Auswand wie möglich einzusetzen


    https://comicbookmovie.com/action/gl...4788#gs.itydi9

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    • Count Dooku
      Count Dooku kommentierte
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      Sowas hört man über Clint Eastwood nie.

    • Sawasdee1983
      Sawasdee1983 kommentierte
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      Count Dooku Eastwood bleibt auch immer in dem von Anfang an geplanten Budget. Scott dagegen ist ständig weit über dem Budget

    • Count Dooku
      Count Dooku kommentierte
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      Sawasdee1983 da wundert es mich dass Scott noch solche große Projekte machen darf.

  • #47
    Der zweite Teil des Historienepos von Gladiator hat momentan einen verdammt guten Lauf. Derzeit steht der Film in der zweiten Woche bei 314 Millionen Dollar weltweit, womit man die Produktionskosten bereits wiedereingespielt hat. Gut, vom BEP ist man noch weit entfernt, aber einigen wichtigen Märkte wie China oder die USA steht das zweite Wochenende noch bevor und der bisherige Drop fiel weit geringer als üblich aus. Auch ich konnte nicht widerstehen und war gestern drin, wobei zu meiner Überraschung der Kinosaal zu 3/4 voll war.

    Als erstes möchte ich die Sache bestätigen, dass wenn Jemandem schon der erste Teil gefallen hat, der wird auch mit dem zweiten Teil viel Spaß haben können, sofern man sich damit abfindet, dass man sowohl die Stärken als auch Schwächen konsequent übernommen hat. Das liegt vermutlich daran, dass der Streifen überwiegend eine pure Nacherzählung des ersten Teils ist. Wie schon Maximus wird nun der erwachsene Luzius gleich am Anfang des Films mit einer gewaltigen Schlacht konfrontiert, bei der er seine Frau bzw. Familie verliert. Fast im selben Moment wird er wortwörtlich als Bestienfutter in die Arena geschmissen, von einem Lanista gekauft und als Gladiator zum Star gemacht, woraufhin er zur populären Nummer 1 des Kolosseums aufsteigen kann, während wir gleichzeitig mit zwei größenwahnsinnigen Kaisern, rebublikanischen Kräften, einem besonnenen Lanista und dazwischen einigen Intrigen konfrontiert sind. Selbstverständlich prallen hier das Ego von Luzius mit der Güte seiner Mutter aufeinander - wie einst bei Maximus - und genauso selbstverständlich steht er im Zentrum eines offenen Machtkampfes, der in der Arena ausgetragen wird. Man sieht: nur wenige Eckpfeiler der Story sind marginal anders. Beispielsweise dass Luzius anfangs nicht auf Seiten der Römer kämpft oder dass es keine familiäre Bindung zwischen den irren Machthabern und republikanischen Verschwörern gibt. Ich wäre an dieser Stelle glatt so frech, den Film als direktes Remake zu bezeichnen.

    Aber dadurch erreicht der Film auch einen gewaltigen Nostalgie-Bonus, der anhand der zahlreichen positiven Rückmeldungen offensichtlich nicht nur bei mir vollends eingeschlagen hat, und man muss sich vor Augen halten, dass der Streifen prinzipiell einfach richtig gutes Kino abliefert. Die Handlung - auch wenn sie direkt dem ersten Teil entrissen ist - ist an sich solide und nachvollziehbar und ganz klassisch aufgebaut. Sprich: man erzählt einfach eine gute und mitreißende Geschichte. Geradlinig, nicht vernörkelt oder verkompliziert. Und als dicker Bonus oben drauf, um die Nostalgie zumindest für auf sehr schöne Art und Weise vollends auszureizen, war für mich der Umgang mit Maximus, den man bis auf wenige Rückblenden zwar nicht direkt zeigt, er aber den ganzen Film über dauerhaft präsent ist, indem er von zahlreichen Charakteren erwähnt und durch kleine Gesten seiner gedacht wird.
    Und gleichzeitig fiel mir bis auf einen schwarzen Legionär so gut wie keine Wokeness auf. Es ist zwar in manchen Kreisen über Denzel Washington als schwarzer Lanista gelästert worden, doch a) wäre das zwar damals ungewöhnlich, aber b) keineswegs unmöglich gewesen; und c) spielt seine Herkunft im Film tatsächlich eine entscheidende Rolle, die man in den Plot maßgeblich hat einfließen lassen. Noch dazu bekam er von den Kinogängern im Nachhinein viel Lob für Rolle, dem ich mich jedoch nur halbherzig anschließen will. Denn Denzel Washington ist eigentlich immer gut und das stellt er auch hier unter Beweis, doch meiner Meinung hat Das weniger mit ihm selbst als viel mehr mit seiner Rolle zu tun. Bis zur Hälfe nimmt er nämlich noch die Rolle von Oliver Reed im ersten Teil ein; ein Ex-Gladiator der als Lanista, Geschäftsmann und Mentor fungiert. Jedoch schlägt er ab der Mitte des Films einen anderen und zunächst undurchsichtigen Weg ein, der die Spannung wieder etwas anhebt und den Film letztendlich auch in eine neue Richtung lenkt, womit man sich endlich vom ersten Teil abheben kann. Irgendwie finde ich es an dieser Stelle total widersinnig, dass er nicht auch als Hauptdarsteller gewertet worden ist.

    Was der Film leider leider leider von seinem Vorgänger direkt übernommen hat, waren gefühlt tausende von Anschlusslücken. Besonders in den ersten 2/3 des Films und einige auch danach, wo ich ganz extrem den Eindruck hatte, als würden hier etliche Szenen entweder nur angeschnitten oder als Rumpfversion eingefügt werden und ebenso ganze Handlungsblöcke fehlen, was man ganz extrem im Schnitt und den Dialogen merken kann. Hier und da fehlten mir ein paar Sätze, die Darsteller gucken plötzlich in eine andere Richtung, die Haare sind anders, das Make-Up auch ein wenig, Luzius ist in einem Moment in der Arena, im anderen reitet er zum alten Stadttor. Warum muss er überhaupt rudern üben, wenn er sich der treue seiner Mitstreiter bewusst sein kann und warum hegt er eigentlich so eine dermaßene Abscheu gegen Rom? Fragen über Fragen, was wir im übrigen schon beim ersten Teil hatten. Auch dieser Film dauerte 2,5 Stunden in der Kinofassung und wies trotzdem die gleiche holprige Narrative auf. Letztendlich wurde von diesem ja einige Jahre später eine Extended Version hinterhergereicht, die fast 16 Minuten länger läuft. Immer nicht perfekt, aber diese Version macht in der Tat einen viel besseren Eindruck und ich hoffe, dass auch hier eine längere Version nachgereicht wird.

    Der holprigen Narrative stehen allerdings auch zwei andere Dinge gegenüber. Das ist neben einem fabelhaften und ziemlich epischen Soundtrack, der mich zeitweise an Conan der Barbar erinnert hat, eine opulente, großspurige und imposante Inszenierung. Häusliche Szenen zwischen den Figuren wurden tatsächlich in alten römischen Villen gedreht, was den rustikalen Charme erklärt und auch den kleinen Rahmen in privaten Szenen. In den Schlachtszenen oder in der Arena wird stattdessen richtig dick aufgefahren und man wird in jeder Hinsicht mit pompösen Bildern konfrontiert, bei denen das Kolosseum in seiner ganzen Pracht wieder erstrahlt. Da geht es auch actionmäßig richtig schön zur Sache. Sei es Mann gegen Mann, Mann gegen Bestie, Schau-Armee gegen Schau-Armee und sogar die Wasserschlachten, die kurz nach der Erbauung des Kolosseums durchgeführt hat, werden hier optisch bis zum Ende ausgereizt. Natürlich heillos übertrieben dank der Haie und des Wasserstandes, aber eben mitreißend, fetzig und episch in Szene gesetzt. Faktisch sind das auch die Szenen, die mir nach des Films gut im Gedächtnis bleiben und wenn man bedenkt, dass es sich um einen G-L-A-D-I-A-T-O-R-E-N-Film handelt, hat der Streifen eine Mission hervorragend erfüllt.

    Es bleibt dabei: Wer den ersten Film mochte, der wird auch den zweiten Teil sehr gerne haben. Obwohl der Film inhaltlich mehr ein dreistes Remake als Fortsetzung ist, liefert Altmeister Scott einen unterhaltsamen, sehr kurzweiligen Historienfilm ab, der zwar vor Anschlusslücken nur so strotzt, aber eine äußerst imposante Inszenierung mit fetzigen Actionszenen bietet. Ebenso wie der erste Teil hochfiktional, aber garniert mit gut aufgelegten Darstellern und einem epischen Soundtrack, wird dem Hauptcharakter Maxmimus auf nostalgische Art und Weise gehuldigt, während man atmosphärisch immer den Nagel auf den Kopf trifft. Ich persönlich hoffe in erster Linie, dass man hier ebenfalls eine längere Fassung für`s Heimkino spendiert bekommt, und dass man sich auch offiziell an die Arbeiten am dritten Teil machen wird, nachdem Scott jetzt schon mit dem Drehbuch begonnen hat. Mit etwas Glück hat der Streifen lange Beine und reizt auch noch die Feiertage von Weihnachten bis Neujahr aus, obwohl er da mit Kraven und Mufasa zwei starke Konkurrenten am Start hat. . . . Die Kinofassung von Gladiator II bekommt von mir 8 von 10 Punkten. Mit etwas
    "Kommt Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken . . . und entweiht mich!" - MacBeth

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    • Sawasdee1983
      Sawasdee1983 kommentierte
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      Im Bezug auf Wokeness, eine homosexuelle Szene wurde rausgeschnitten und es gab White Washing. Zwei Personen die in Echt Arabisch Stämmig waren, werden von weißen Darstellern gespielt.

      Dieses WE kriegt er mächtig Konkurrenz mit Vaina 2 welches wohl gerade alle Thanksgiving Rekorde brechen wird
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