Im Westen Nichts Neues - Original.jpg
Der Antikriegsfilm Im Westen nichts Neues aus dem Jahr hat eine sehr bewegte Geschichte hinter sich. Der Film fußt auf der autobiographisch geprägten Romanvorlage von Erich Maria Remarque, der im 1. Weltkrieg selbst blutjung an der Front stand und damit seine Kriegstraumata verarbeitete. Allerdings dauerte es einige Jahre, bis der Roman 1929 endlich erscheinen konnte, da sich kein Verlag vorher an das sensible Thema herantraute. Nach dem Erscheinen allerdings wurde der Roman sofort zu einem Bestseller und wurde umgehend in sieben weitere Sprachen übersetzt.
Der US-Produzent Carl Laemmle, der eigentlich ein gebürtiger Schwob`nbeitel war, bekam bei einem Heimatbesuch Wind vom dem Erfolg und gab sofort nach seiner Rückkehr die Verfilmung in Auftrag, die von Lewis Milestone umgesetzt wurde. Bei der üppigen und recht exakten Produktion konnte Milestone auf die Hilfe von etlichen Veteranen des 1. Weltkrieges bauen, die in den USA ein neues Leben begonnen hatten. Darunter auch überraschend viele deutsche Veteranen. Aufgrund dessen gilt diese Verfilmung als eine der besten Kriegsfilme überhaupt, großartig in der Umsetzung mit fabelhaften Darstellern, einem riesigen Aufwand und teils einer schockierenden Brutalität, die keine Zweifel an der Grausamkeit des Krieges aufkommen lassen.
Die Nazis sahen das natürlich etwas anders, genauso wie die politischen Mächte in Italien und Großbritannien, und sowohl das Buch und der Film wurden eine ganze Zeit lang verboten; später jedoch wieder restauriert und neuaufgeführt. Demnächst erwartet uns sogar ein ziemlich starker Release des Klassikers, der in mehreren Fassungen enthalten sein wird.
Anlässlich des 50. Jahrestages des Romans wurde unter der Regie von Delbert Mann nochmals verfilmt, wobei diese Version ebenfalls recht bekannt wurde und sowohl von den Kritikern, als auch dem Publikum geschätzt wird, was ich allerdings nicht ganz nachvollziehen kann. Für meinen Geschmack wirkt der Hauptdarsteller Richard Thomas teils zu alt und teils zu schwülstig, die Handlung des Films läuft lange nicht so rund und harmonisch wie bei Milestone, wegen des TV-Hintergrundes ist diese Version längst nicht mehr so grausig und weit weniger authentisch und noch dazu leidet der Film leider deutlich sichtbar unter Budgetmangel. Nichts desto Trotz gibt es diesen Film schon einige Zeit lang auf Blu Ray.
Wiederum seit dem runden Jubiläum des Romans im Jahr 2009 wurde an einer neuen Verfilmung gebastelt, die nun wiederum groß ins Kino kommen sollte. Diverse Autoren kamen hinzu und sprangen wieder ab; genauso wie Regisseure. Nur Daniel Radcliffe blieb dem Projekt lange Zeit treu, bis er circa im Jahr 2018 das Interesse daran verlor. Er fühlte sich zu alt für die Rolle des jungen Bäumers und war enttäuscht, dass Nichts vorwärts ging. Entnervt wurden die Rechte wieder freigegeben, wobei hier Netflix ziemlich rasch zugriffen.
Der Streaming-Gigant strengte nun eine Neuverfilmung an, die mit großem Budget umgesetzt werden sollte. Für Netflix jedoch typisch hielt man sich mit den genauen Zahlen zurück, doch es sollen Gerüchte zufolge an die 100 bis 150 Millionen Dollar geflossen sein, die man auf großen Sets in Tschechien wortwörtlich verballerte und verpulverte. Letztendlich haben Netflix mit dieser Verfilmung sehr viel vor, denn sie wollen im nächsten Jahr de facto groß bei den Oscars abräumen, was nach den neuen Regeln zumindest für den besten fremdsprachigen Film möglich wäre. Denn bemerkenswert ist außerdem die Tatsache, dass der Streifen nun fast vollständig mit einem deutschen Cast und einer deutschen Crew entstand, wodurch man der Prämisse des Romanes wiederum sehr stark entgegenkommt; noch dazu mit der allerersten zumindest teilweise deutschen Produktion des Romans.
Das Drehbuch schrieben Lesley Paterson und Ian Stokell. Regie führte Edward Berger und die Hauptrollen spielen nun Felix Kammerer und Albrecht Schuch. Ganz vorne mit dabei in dieser Verfilmung ist der spanisch-deutsche Daniel Brühl, der nicht nur eine Rollen übernahm, sondern auch als Produzent diente. Ein anderer Produzent, der eigentlich aus einem völlig anderen Genre kommt, ist tatsächlich der große große Horrormacher Cliver Barker.
Damit der Streifen überhaupt ins Oscar-Rennen gehen darf, muss er zumindest kurz im Kino gelaufen sein, was derzeit für den 12. September 2022 geplant ist. Auf dem TIFF ist nämlich die Premiere geplant. Ab den 28. Oktober 2022 geht es dann in den regulären Stream. Der Trailer - das muss man an dieser Stelle ganz ehrlich zugeben - sieht verdammt gut aus!!!! Auch wenn der Fokus in der Vorschau mehr auf der Action und Dramatik liegt. Soundtrack und Kamera wirken perfekt, der Aufwand enorm und die Bilder so rigoros wie schonungslos.
Der Antikriegsfilm Im Westen nichts Neues aus dem Jahr hat eine sehr bewegte Geschichte hinter sich. Der Film fußt auf der autobiographisch geprägten Romanvorlage von Erich Maria Remarque, der im 1. Weltkrieg selbst blutjung an der Front stand und damit seine Kriegstraumata verarbeitete. Allerdings dauerte es einige Jahre, bis der Roman 1929 endlich erscheinen konnte, da sich kein Verlag vorher an das sensible Thema herantraute. Nach dem Erscheinen allerdings wurde der Roman sofort zu einem Bestseller und wurde umgehend in sieben weitere Sprachen übersetzt.
Der US-Produzent Carl Laemmle, der eigentlich ein gebürtiger Schwob`nbeitel war, bekam bei einem Heimatbesuch Wind vom dem Erfolg und gab sofort nach seiner Rückkehr die Verfilmung in Auftrag, die von Lewis Milestone umgesetzt wurde. Bei der üppigen und recht exakten Produktion konnte Milestone auf die Hilfe von etlichen Veteranen des 1. Weltkrieges bauen, die in den USA ein neues Leben begonnen hatten. Darunter auch überraschend viele deutsche Veteranen. Aufgrund dessen gilt diese Verfilmung als eine der besten Kriegsfilme überhaupt, großartig in der Umsetzung mit fabelhaften Darstellern, einem riesigen Aufwand und teils einer schockierenden Brutalität, die keine Zweifel an der Grausamkeit des Krieges aufkommen lassen.
Die Nazis sahen das natürlich etwas anders, genauso wie die politischen Mächte in Italien und Großbritannien, und sowohl das Buch und der Film wurden eine ganze Zeit lang verboten; später jedoch wieder restauriert und neuaufgeführt. Demnächst erwartet uns sogar ein ziemlich starker Release des Klassikers, der in mehreren Fassungen enthalten sein wird.
Anlässlich des 50. Jahrestages des Romans wurde unter der Regie von Delbert Mann nochmals verfilmt, wobei diese Version ebenfalls recht bekannt wurde und sowohl von den Kritikern, als auch dem Publikum geschätzt wird, was ich allerdings nicht ganz nachvollziehen kann. Für meinen Geschmack wirkt der Hauptdarsteller Richard Thomas teils zu alt und teils zu schwülstig, die Handlung des Films läuft lange nicht so rund und harmonisch wie bei Milestone, wegen des TV-Hintergrundes ist diese Version längst nicht mehr so grausig und weit weniger authentisch und noch dazu leidet der Film leider deutlich sichtbar unter Budgetmangel. Nichts desto Trotz gibt es diesen Film schon einige Zeit lang auf Blu Ray.
Wiederum seit dem runden Jubiläum des Romans im Jahr 2009 wurde an einer neuen Verfilmung gebastelt, die nun wiederum groß ins Kino kommen sollte. Diverse Autoren kamen hinzu und sprangen wieder ab; genauso wie Regisseure. Nur Daniel Radcliffe blieb dem Projekt lange Zeit treu, bis er circa im Jahr 2018 das Interesse daran verlor. Er fühlte sich zu alt für die Rolle des jungen Bäumers und war enttäuscht, dass Nichts vorwärts ging. Entnervt wurden die Rechte wieder freigegeben, wobei hier Netflix ziemlich rasch zugriffen.
Der Streaming-Gigant strengte nun eine Neuverfilmung an, die mit großem Budget umgesetzt werden sollte. Für Netflix jedoch typisch hielt man sich mit den genauen Zahlen zurück, doch es sollen Gerüchte zufolge an die 100 bis 150 Millionen Dollar geflossen sein, die man auf großen Sets in Tschechien wortwörtlich verballerte und verpulverte. Letztendlich haben Netflix mit dieser Verfilmung sehr viel vor, denn sie wollen im nächsten Jahr de facto groß bei den Oscars abräumen, was nach den neuen Regeln zumindest für den besten fremdsprachigen Film möglich wäre. Denn bemerkenswert ist außerdem die Tatsache, dass der Streifen nun fast vollständig mit einem deutschen Cast und einer deutschen Crew entstand, wodurch man der Prämisse des Romanes wiederum sehr stark entgegenkommt; noch dazu mit der allerersten zumindest teilweise deutschen Produktion des Romans.
Das Drehbuch schrieben Lesley Paterson und Ian Stokell. Regie führte Edward Berger und die Hauptrollen spielen nun Felix Kammerer und Albrecht Schuch. Ganz vorne mit dabei in dieser Verfilmung ist der spanisch-deutsche Daniel Brühl, der nicht nur eine Rollen übernahm, sondern auch als Produzent diente. Ein anderer Produzent, der eigentlich aus einem völlig anderen Genre kommt, ist tatsächlich der große große Horrormacher Cliver Barker.
Damit der Streifen überhaupt ins Oscar-Rennen gehen darf, muss er zumindest kurz im Kino gelaufen sein, was derzeit für den 12. September 2022 geplant ist. Auf dem TIFF ist nämlich die Premiere geplant. Ab den 28. Oktober 2022 geht es dann in den regulären Stream. Der Trailer - das muss man an dieser Stelle ganz ehrlich zugeben - sieht verdammt gut aus!!!! Auch wenn der Fokus in der Vorschau mehr auf der Action und Dramatik liegt. Soundtrack und Kamera wirken perfekt, der Aufwand enorm und die Bilder so rigoros wie schonungslos.
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