Star Trek: Discovery (CBS)

Was etwas nervt das netflix jetzt wohl auch anfängt die Folgen wöchentlich zu veröffentlichen. Bis jetzt war das meiner Meinung nach noch nicht so.

War bei Discovery schon immer so weil man parallel zur US Austrahlung zeigt.

https://twitter.com/Alex_Kurtzman/st...92436228911107

So, meine Damen und Herren, die dritte Staffel wurde gesichtet. Was für ein Absturz!!!! . . .

Nach dem epischen Finale der zweiten Staffel wird Burnham völlig ziellos in die Zukunft geschleudert, wo sie auf eine komplett neues Universum trifft, wo sie sich zunächst einmal zurecht finden muss. Zum Glück trifft sie ebenso auf den trickreichen wie frechen Booker, der ihr hilft sich in dieser neuen Welt zurecht zu finden, die mehr dem Wilden Westen gleicht. Burnham erfährt, dass es eine Katastrophe gab, die als "der Brand" bezeichnet wird. Alles aktive Dilitium in der Galaxis wurde vernichtete. Tausende Schiffe gingen verloren, es gibt keinen Warp-Antrieb mehr, die Föderation zerbrach, neue Reiche entstanden. Ein Jahr später landet auch die Discovery in der Zukunft, auf die Burnham schon gewartet hat. Gemeinsam suchen sie die Überreste der Föderation und versuchen herauszufinden, was der Brand in Wirklichkeit war und ob man den Warp-Antrieb nicht wieder nutzen kann. Doch ihr Sporen-Antrieb macht die Discovery nun zum Ziel jeder einzelnen Fraktion im All.

Seien wir mal hier ganz ehrlich und sagen es gleich zu Anfang: diese Staffel hat es sich selbst durch allen möglichen Identitäts.Scheiß selbst versaut! Waren die ersten beiden Staffel noch recht natürlich um Umgang mit ihren Charakteren und dem Universum, da lässt diese Staffel nun kein Fettnäpchen mehr aus um der gesamten Cancel Culture und der ultimativen Wokness in den Arsch zu kriechen. Es gibt nun non-binäre Wunderkinder, die ganz männlich rüberkommen und sich trotzdem mit "sie" anreden lassen müssen, transexuelle Trill, deren Gefühle total zerstört sind, nur weil ihre Umgebung sie nicht sehen kann, ganz viel Kritik am Kapitalismus und der Ausbeutung, weil der Dilitium-Abbau selbst zur Katastrophe geführt hat. Und ich glaube, das sollte ich gleich zu anfangs erwähnen, weil ich das Gefühl hatte, dass die dritte Staffel von Discovery diesem verdammten politischen Geltungsbedürfnis so ziemlich Alles unterordnet, was mit den Charakteren oder der Story zu tun hat.

Diese neue Welt, welche die Discovery betritt, macht für mich den Anschein, als wollte man krampfhaft ein Gleichnis mit der jetzigen weltpolitischen Krise schaffen. Da gibt es Uneinigkeit, Streit, Gewalt, verschiedene Fraktionen, Spaltung etc., setzt aber unmittelbar vorraus, dass nur und ausschließlich in der Föderation die Antwort liegt. Obwohl genau diese Föderation selbst so planlos wie feige handelt. Schlimmer noch, sind es ebenfalls nur Schwarze, Schwule oder Transen, die das Universum quasi im Alleingang retten können. Und das scheinbar auch nur, weil sie eben schwarz, schwul oder eben non-binär sind. Die Bösen, die sind hier entweder grün oder weiß, aber im jedem Falle normal und das darf man hier wohl nicht so offen zeigen.
Das alleine ist schon schlimm genug, aber muss diese ekelhaft subtile Wokness auch noch dermaßen plump und dumm umgesetzt werden? Obwohl die Föderation auseinandergebrochen ist und man kaum noch Kontakt mit anderen Welten hat und Dilitium keine Energie mehr liefert, ist die Discovery moderner und fantastischer als Jemals zuvor. Sogar Holos können sich überall frei bewegen. Es gibt freie Warp-Gondeln, organische Schiffshüllen (emissionsfrei BIO), aber dafür kaum Probleme mit Nahrungsbeschaffung. Es werden krampfhaft Probleme geschaffen, wo es keine geben sollte, und stattdessen Nebensächlichkeiten zur Staatsräson erklärt. Als ob das nicht schon reichen würde, ertränkt die Serie nahezu jeden halbwegs interessanten Storyarc mit Gefühlsduselei und emotionales Gelaber, während ein paar Sklaventreiber mit Knarren um die Wette schießen. Die Discovery wird so dermaßen upgegraded, aber antike Schiffe schießen sie zu Brei. Ja, genau . . . Anstatt einer einheitlichen Geschichte, unterteilt sich die Story hier in etliche Fragmente, die man früher oder später sich mit aberwitzigen Ideen wieder zusammensetzt, Aber Spaß kommt dabei nicht die Bohne auf. Und jedes Mal - wirklich jedes gottverdammte Mal - lacht sich die Crew mit einem New-Male-Smile aus jeder Krise und überschüttet sich gegenseitig mit Lob, obwohl man selbst nur Scheiße gebaut hat. Versagen als Gewinnerkultur.

Wahrend mich die ersten beiden Staffeln doch ganz gut unterhalten konnten und das auch ohne große politischen Ambitionen, da schlägt die Identitätspolitik jetzt nun in der dritten Staffel rücksichtslos zu! Die Discovery geht woke und wir gehen broke, weil die Serie nun ihrer krampfhaften politischen Botschaft sämtliche Aspekte und Schauwerte unterordnet und dabei solides Storytelling und ein halbwegs vernünftiges Szenario völlig außer Acht lässt. Hier passt zwar inhaltlich kein Stein mehr auf den Anderen, die Geschichte selbst ist schlecht und konfus erzählt, geilt aber sich an "Respect" und "Humanity" auf und hat kein Problem damit uns Schwarze, Schwule, Transen und Non-Binäries mit einer endlosen Fülle an gefühlsdusseligem Gelaber von ihrer langweiligsten und aufdringlichsten Form zu präsentieren. Dafür hat man hinter den Kulissen sogar fast sämtliche Autoren der ersten beiden Staffen rücksichtlos ausgetauscht. Die Discovery hat sich also dazu entschlossen den actionreichen, frischen Kurs zu verlassen und sämtlichen Minderheiten gegenüber das Knie zu beugen, auch wenn diese ausdrücklich nicht danach verlangt haben. Mir ist dieses miese Geschichte hier nur noch 1 von 10 Punkten wert, weil das Produktionsniveau nach wie vor recht hoch ist.
Übrigens bin ich mit dieser Ansicht auch nicht alleine, nachdem die Ratings beim Publikum bei der dritten Staffel nun ebenfalls ziemlich abgesackt sind. Die Serie hat gegenüber der ersten Staffel schon viel an Zuschauergunst verloren. Bei RT gaben für die dritte Staffel nur noch 1.000 Viewer ihre Meinung ab, von ehemals 9.000! Auch bei IMDB sind die Ratings der Episoden durchschnittlich um satte zwei bis drei Punkte gefallen. Die Leute haben keinen Bock auf diesen woken Scheißdreck!

Die affektierten Subplots rund um Diversität fand ich ebenfalls übel, denn sie wurden so abgehandelt, als befände man sich im 32. Jahrhundert gerade in einer gesellschaftlichen Akzeptanzphase. Star Trek betrachtete Diversität immer als naturgegeben und die Thematisierung spiegelte eine aufgeklärte Gesellschaftsform der Zukunft wider und nicht aktuelle Gesellschaftsdebatten. Schon vor 30 Jahren verliebte man sich bei TNG ganz selbstverständlich in androgyne Spezies.

Und das Schlimme ist auch noch, dass Alex Kurtzman seinen Vertrag mit CBS um weitere 5 Jahre verlängert hat.

Ich war bei Staffel 1 schon raus wobei die noch gute Ansätze hatte...mit "Picard" hab ich dann generell auch Lust auf neues Star Trek verloren.

Ich denke gerade als Fan der alten Sachen wird man da ohnehin in Zukunft eher enttäuscht, da man generell neue Wege geht...was ja grundsätzlich nicht schlecht ist, aber was in dem Fall eben zu weit von dem weggeht was man kennt/mag. Nach so vielen langen Serien ist auch denk ich generell die Luft raus...man hat inzwischen eh fast alles irgendwie so ähnlich schon mal gesehen...daher "muss" man gewissermaßen ganz neue andere Wege gehen die aber eben nicht jedem gefallen.

Ich bleib bei TOS und TNG, das sind 13 Filme und zwei Serien mit sehr vielen Folgen...muss eh erst mal die Zeit finden um das alles mal wieder zu schauen. Immerhin gibt's das alles auf toll restaurierten Blu-rays, die DVDs würde ich mir heute nicht mehr antun wollen.

Ich fande auch die 3. Staffel klasse. Nur 2 Episoden fande ich mies . Die schwächste ist für mich immer noch die 1. Staffel

klingt ja alles nicht so pralle. Fand die Serie bisher ganz solide, die 2. Staffel war dann auch nochmal ein ganzes Stück besser als die Erste. Hmm, ich werd demnächst jetzt erstmal Picard in den Player werden, der kommt ja auch sehr unterschiedlich weg. Dann sehen wir weiter.

Es wird ja oft von eingefleischten Fans (und Ober-Lefties) das Argument gebracht, dass Star Trek schon immer "progressiv" war und neue Türen aufgebrochen hat; die Gesellschaft der Zukunft vorweg und vorangetrieben hätte. Ich für meinen Teil empfinde das nicht so bzw. so, wie die das gerne hätte. Klar waren die TOS und TNG in einigen Dingen visionär und waren in Sachen Religion und Sexualität und Diversität viel offener. Man denke nur einmal an den legendären Kuss zwischen schwarz und weiß, was damals ein Skandal war. Aber für mich waren und bleiben es tatsächlich nur Ausblicke in mögliche Gesellschaftsformen, wobei beide Serien für mich sehr genau darauf geachtet haben, eben nicht zu beurteilen oder gar etwas zu fordern oder dem Zuschauer aufzudrängen.

Das ist für mich der große Unterschied zu der weitläufigen modernen Trekkie-Landschaft. Die alten Serien präsentierten uns ein Szenario nüchtern und vorurteilsfrei und fragten dann indirekt den Zuschauer: "Ist das gut?" oder "Wollen wir das?" oder "Findest du das in Ordnung?" Das war zwischen den Zeilen durchaus schon einmal ziemlich kritisch, wenn ich da zum Beispiel an den Planeten denke, der zwar saumäßig friedlich und harmonisch erschien, jedes kleinste Vergehen aber mit dem Tode bestraft wurde. Und blenden wir einmal nicht aus, wie lange bei uns die berüchtigte Nazi-Episode bei uns nicht ausgestrahlt werden durfte, weil selbst Roddenberry dem dritten Reich etwas abgewinnen konnte.

Aus diesem smarten TV-Zeitalter ist die Discovery aber nun komplett rausgefallen und setzt nur noch auf plakative Erziehung und Identitätspolitik, die man dem Zuschauer auf`s Auge scheißen will. Wäre ja nicht so, als ob daran schon ganz andere Formate gescheitert wären.

Der Trailer zur vierten Staffel . . . Ist jetzt zwar schon eine Woche draußen, aber nach der desaströsen dritten Staffel hatte ich erst einmal keinen Bock. Leider sieht man im Trailer auch schon wieder solche kurzen Momente, die mich absolut abstoßen, auch wenn der Trailer sonst einen guten Eindruck macht. Ich denke aber, ich bleibe erst einmal das gebrannte Kind.

Liest man sich einmal die Kommentare darunter durch, bin ich mit dieser Meinung nicht alleine. Die Kritik an der Show ist mittlerweile arg gewachsen und vielseitig.

Star Trek Discovery wird nicht mehr auf Netflix laufen. Staffel 4 soll bei uns nächstes Jahr auf Paramount+ starten:
https://www.fernsehserien.de/news/st...chte-abgegeben

Na toll...

soll heißen das auch hierzulande Paramount seinen Streaming Dienst startet? Frag mich wer das alles abonnieren will. Amazon wäre dann sicherlich auch raus oder?

Richtig nächstes Jahr startet Paramount hier seinen Streamingsender und hier versuchen sie gerade alle Star Trek Rechte die überall verteilt sind wieder zu kriegen, sprich alles an Star Trek soll nur noch auf Paramount+ laufen. Was auch bedeutet dass sie gerade versuchen, Picard und Lower Decks von Amazon zurück zukriegen