Hab bisher nur den Trailer gesehen, aber ich glaube, die Serie könnte was für mich sein. Ich mag asiatische Filme und Western und Banshee (Co-Schöpfer ist hier mit an Bord) habe ich geliebt. Wie groß ist denn der Action/Fight-Anteil? Ist die 18er-Freigabe berechtigt?
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Warrior (Cinemax)
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Zitat von d-lago Beitrag anzeigenHab bisher nur den Trailer gesehen, aber ich glaube, die Serie könnte was für mich sein. Ich mag asiatische Filme und Western und Banshee (Co-Schöpfer ist hier mit an Bord) habe ich geliebt. Wie groß ist denn der Action/Fight-Anteil? Ist die 18er-Freigabe berechtigt?
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Hab die komplette Staffel gesehen!
Nette Story, aber nix was ich zu Hause im Schrank stehen haben muss. Die Fights sehen dagegen sehr gut.Zuletzt geändert von Admiral Thrawn; 30.10.2019, 21:54.
Möge die Macht mit euch sein!
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Zwischendurch hatte ich etwas Bock auf etwas Martial Arts mit Bruce Lee und hab mir darum nach einiger Zeit mal wieder Die Faust des Rächers und Der Mann mit der Todeskralle gegeben. Genau da fiel mir ein, dass es ja da noch diese Serie Warrior gab, die nach seinen Plänen umgesetzt worden ist.
Warrior handelt von dem jungen Chinesen Ah Sahm, der im 19. Jahrhundert kurz nach dem Bürgerkrieg nach San Francisco kommt, um seine Schwester Mai Ling zu suchen. Sie wurde wegen Ahs Temperament zwangsverheiratet und floh in die USA. Er will Wiedergutmachung leisten und sie unterstützen. Doch kaum ist er in Kalifornien angekommen, gerät er in die Hände von chinesischen Arbeitsvermittlern, die keinen Deut besser sind als die Sklavenhändler der Südstaaten, aber von der Regierung geduldet werden, weil sie billige Arbeitskräfte liefern. Ah jedoch ist ein trainierter Kämpfer und verprügelt gleich einmal ein halbes Dutzend Polizisten. Das erregt die Aufmerksamkeit der Gangsterbande Hop Wei, die immer auf der Suche nach guten Kriegern sind. Sie gehören nämlich zu den Tongs; zu den Gangs, die Chinatown unter sich aufgeteilt haben und um jedes Viertel feilschen. Ah willigt ein, weil er glaubt Mai Ling so schneller finden zu können. Das stimmt auch! Mai wurde nämlich die Braut des alten Bosses der Long Zii und steht somit gleich ein zweiter Stelle der Hierarchie. Sie befehligt die ärgsten Feinde der Hop Wei und denkt gar nicht dran zurückzukehren. Ah Sahm will aber nicht aufgeben und eher er sich versieht bricht ein blutiger Bandenkrieg aus, bei dem er und Mai Ling mittendrin sind und sich gegenüberstehen müssen.
Es war für mich ein interessantes Konzept, die alte Idee von Bruce Lee wieder auszukramen, und das ist auch ganz gut aufgegangen, obwohl es seine Zeit dauert, bis sich die Serie vollends entfalten kann. Ich würde Warriors nun am ehesten mit Spartacus vergleichen, wo man ähnlich, jedoch auch ungleich besser und sorgfältiger arbeitete. Dass heißt, zunächst gibt es einmal reichlich Show, ganz nebenbei werden die Charaktere eingeführt und die Beziehungen zueinander klargestellt und erst anschließend wird begonnen die Story zu entwickeln. Gleich in der ersten Episoden von Spartacus bekommen wir die volle Ladung Proll ins Gesicht; mit Schimpfwörter, Sex und Gewalt par excellence. Schon ab der zweiten Folge begann man aber dort schon die Charaktere näher anzuschauen und die Story zu entwickeln. Spätestens ab Ende der dritten Folge war man dann mittendrin in Spartacus` Dasein als Gladiator und den Ränkespielen von Batiatus. Bei Warriors findet sich eigentlich fast das vollkommen gleiche Prinzip wieder, was jedoch anfangs nicht besonders zünden kann. Spartacus war nämlich nach Außen hin absichtlich prollig und trashig ausgerichtet, was Warriors aber ausdrücklich nicht sein will, sich aber ähnlich verhält.
Auch hier gibt es in den ersten Episoden die grundsätzliche Konstellation präsentiert. Alle Charaktere werden eingeführt und ihre Beziehungen zueinander klargestellt. Wie bei Spartacus hätte man nun die Narrative anschmeissen müssen, doch das geschieht leider nur langsam. Die Handlung stagniert hier. In der ersten Folge geht das noch, weil die gesamte Situation neu ist. Ah kommt in den USA an und landet auch schon gleich bei den Hop Wei. Er muss sich auch kaum hochkämpfen, weil er mit Young Jun, dem Sohn vom Boss, befreundet ist. Als Dritter im Bunde stellt sich schon hier Bolo heraus, der die rechte Hand von Old Young ist. Er misstraut Ah und das auch nicht von ungefähr. In der gleichen Zeit lernen wir die politische Seite kennen und das betrifft den Bürgermeister und seine Frau, die sich nur aus finanziellen Gründen arrangiert haben. Und daneben beschäftigt sich Warrior mit der Polizisten-Gruppe um Bill O'Hara und Richard Lee, die in Chinatown für Ruhe sorgen sollen, obwohl sie heillos überfordert sind. Da wäre also schon genügend Stoff vorhanden um ordentliche Konflikte zu schüren, was aber nur unzureichend geschieht und dann auch noch vorhersehbar. Dass die Tongs um jede Straße kämpfen, das ist klar und deswegen sind Überfälle und heimliche Morde vorprogrammiert. Dass sich Penelope auf eine Affäre mit Ah einlässt, war auch schon in der ersten Sekunde klar und dass die Polizisten nun zwischen den Fronten der Tongs aufgerieben war, war auch eine rein logische Konsequenz. Spannung bezieht die Serie bis hier hin nur aus der Frage, wo sich Ahs Schwester befindet und was für Sauereien hinter dem Rücken des Bürgermeisters getrieben werden. Wir ahnen zwar schon, dass es auf einen Krieg zwischen den Tongs hinausläuft, aber der wird uns auf Biegen und Brechen vorenthalten. Tatsächlich muss man noch bis zum Ende der vierten Folge, bis Mai Ling endlich auf der Bildfläche erscheint und sich als machtorientierte Gangsterbraut entpuppt. Genau das ist auch Wendepunkt, wo die Serie anfängt endlich richtig Spaß zu machen, weil nun endlich alle Stories miteinander verwoben werden und sich endlich weiterentwickeln. Es gibt zu einer Sonderfolge, die sich wie eine Mischung aus Spaghetti-Western und Tarantino anfühlt und da schon wegen des Humors und der Gewalt Laune macht. Wieder in Frisco gibt es ein Attentat und der Krieg zwischen den Tongs kommt endlich in Schwung. Richard hat eine finstere Vergangenheit, die ihm fast zum Verhängnis wird und Bill muss sich wegen seiner Spielschulden mit irischen Arbeiter Leary einlassen, der die Schlitzaugen wie ein Besessener hasst, weil sie den Iren die Arbeit wegnehmen. Gut für uns Zuschauer, denn Leary wird nun genau deswegen zum Anführer einer gewalttätigen Untergrundorganisation, die nun ebenfalls brutal mitmischt. Leary bildet somit auch eine Brücke von der Industrie zur Politik und da merken wir, wie Mai Ling im Hintergrund alle Fäden zieht, um die Macht über die ganze Stadt zu erlangen. Auch wenn das Verschwörung, Erpressung, Mord und Verführung miteinschließen. Sie geht sogar soweit und nimmt den Tod ihres Bruders in Kauf, der quasi keine Chance hat bei den Hop Wei zu bleiben, will er lebend aus der Sache rauskommen. Es bahnt sich also auch ein harter familiärer Konflikt an, der hier auch näher beleuchtet wird und den Hass von Mai Ling erklärt. Ah hingegen ist hier keineswegs der smarte, coole Typ, als der er sich hinstellt. Er kommt zwar schnell zu Geld, landet aber auch wieder auf der Straße, erlebt das Elend hautnah mit und bekommt hier teilweise extrem auf die Fresse, weil er einsehen muss, dass es immer noch bessere Kämpfer gibt als er selbst.
Warriors stagniert leider bis zur Hälfte der Staffel und bis dahin sollen halt die Schauwerte dafür sorgen, dass man am Ball bleibt. Und diese bestehen wie schon bei Spartacus aus jeder Menge Sex, Gewalt und Schimpfwörtern! Die Schimpfwörter liefern mir natürlich die komplette Bandbreite, doch die Sprüche wirken mir einfach zu bemüht, als dass ich dabei lächeln könnte. Das Gefluche wirkt ganz einfach künstlich derbe und nicht so atmosphärisch wie bei Spartacus oder Deadwood. Überrascht war ich auch von dem Ausmaß an Sex, was ebenfalls die ganze Staffel hindurch konstant hoch war. Schniedel bekommt man hier nicht zu sehen, aber dafür macht sich fast in jeder Folge eines der hübschen Mädchen nackig und darunter auch die Hauptfiguren. Allen voran Mai Ling und Bordellbesitzerin Ah Toy, die ich manchmal nicht auseinanderhalten konnte. Bei den Männern ging es noch, aber bei den Mädels war ich tatsächlich blind für die Gesichter. Bei Japanern und Koreanern tue ich mir, warum auch immer, ein ganzes Stück leichter. Immerhin ist mit der Schottin Joanna Vanderham auch ein selten hübscher Blondschopf dabei, die sich auch mehrmals nackig macht. Allen voran konzentrieren sich die Schauwerte aber auf die Action - und Gewaltszenen, bei denen es ordentlich zur Sache geht. Natürlich spielt da Martial Arts die dominierende Rolle und die Choreographen haben sich hier richtig ins Zeug gelegt. Da gibt es Kampfkunst vom Allerfeinsten zu bestauen und das völlig ohne Seiltricks oder magischem Zaubergetue, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Die Zeit für solche Tricks sind für mich längst vorbei und da war Warrior wirklich eine wahre Wohltat. Akrobatik pur und teilweise begleitet von blutigen Szenen wie Enthauptungen oder aufgerissene Kehlen. Daneben gibt es aber auch noch ein oder zwei kleine Explosionen und auch ein paar Schießereien. Mir fiel auch auf, dass die Actionszenen länger und komplexer werden, je länger die Serie andauert. Wurde am Anfang nur mal kurz gekloppt und das auch mehr zwischendrin, so werden die Fights hier gegen Ende hin deutlich länger und ausführlicher. Das ultimative Highlight war natürlich das Duell zwischen Ah und Mai Lings Liebhaber Li. Das war perfekt inszeniertes Martial Arts Kino! Schnörkellos, steinhart, spannend, mitreißend und rein auf die Kampfkunst ausgerichtet. Bei den Fights hat sich die Serie noch vor Into The Badlands platziert.
Das einzige, was mich an den Kampfszenen etwas genervt hat, war dieses unnötige und auch übertrieben Gepose. So, als ob jeder Charakter hier nun Bruce Lee imitieren müsste. Zum Glück hat man das auf die ersten zwei Episoden beschränkt. Danach nimmt dieses Getue wohlwollend ab und die Actionszenen werden länger, komplexer, durchgestyler und auch brachialer. Da merkt man auch, wie die ganzen Choreographen aufgetaut sind und die Regisseure die Easter Eggs rausgelassen haben. Dabei nicht nur Bruce Lee, sondern auch andere Filmemacher. Etliche Charaktere der Serie wurden nach Figuren in Bruce-Lee-Klassikern benannt, doch wie die ganze Geschichte aufgebaut und strukturiert ist, hat das viel mehr von Heroic Bloodshed im Sinne eines John Woo oder Johnny To. Das Trio um Ah, Young Jun und Bolo weist für mich sogar arge Parallelen mit den Figuren aus der Better Tomorrow Trilogie und Bullet In The Head auf. In manchen der Kampfszenen, vor allem wenn die Kämpfer gerade auf einer Linie stehen, klingelte bei mir immer geistig die Titelmelodie von Mortal Kombat. Als Tom Weston-Jones einmal auf die Vergangenheit angesprochen wird, sagt er, er sei Boxer im Westen gewesen. Tatsächlich spielte er genau so eine Hauptrolle in Copper, was auch zeitlich sehr sehr nah an Warrior dran ist; was diese verkacke BBC America nach der zweiten Staffel trotz starker Quoten einfach abgesägt hat. Wie sich Dylan Leary hier bewegt und spricht und vor allem welchen Charakter er verkörpert, so erinnert das ganz extrem und womöglich absichtlich an Bill The Butcher aus Gangs Of New York. Es gibt hier auch sogar eine richtig aufwendige, blutige Straßenschlacht zu sehen. und als sich Ah und Li im Ring gegenüberstehen, springt mir Bloodsport regelrecht ins Gesicht! Gefreut hab ich mich außerdem auf ein Wiedersehen mit CS Lee; besser bekannt als Masuka aus Dexter. Die geilste Sau der gesamten Serie!^^
Es hat also wirklich gedauert, bis Warrior in Schwung gekommen ist. Hält man aber bis zu Hälfte durch, kann sich die Serie durchaus lohnen, weil erst ab diesem Zeitpunkt das narrative Potential der Serie voll ausgeschöpft wird und da sind sehr wohl allerhand Konflikte auf persönlicher und politischer Ebene vorhanden. Für Unterhaltung sollen in der Zwischenzeit die Schauwerte sorgen, die natürlich überwiegend aus grandios gefilmtem Martial Arts bestehen, die sogar eine dicke Straßenschlacht für uns parat hat, sowie eine extrem hohe Dosis an Schimpfwörtern und Sexszenen mit Hardcore-Touch, was sich jedoch etwas unnatürlich angefühlt hat. Wenn Warrior also das narrative Niveau der letzten fünf Folgen beibehält, kann die zweite Staffel tatsächlich spannender und unterhaltsamer ausfallen, denn wegen der stagnierenden Handlung ist mir die erste Staffel lediglich 6,5 von 10 Punkten wert. Das Potential für eine wesentlich bessere zweite Staffel ist nach dem Finale zumindest vollends sichtbar."Kommt Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken . . . und entweiht mich!" - MacBeth
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Die zweite Staffel startet am 2. Oktober 2020 auf Cinemax.
https://www.serienjunkies.de/news/wa...er-103085.html"Kommt Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken . . . und entweiht mich!" - MacBeth
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Zitat von Sawasdee1983 Beitrag anzeigen
Hoffentlich bringen sie die Serie mit der 3. Staffel zu einem würdigen Abschluss. Und da sie ab sofort dann bei HBO Max ist, kommt sie sicher parallel bei Sky.
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