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James Bond 007 - No Time To Die (2021; Fukunaga, Craig)

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  • Zitat von Brathering Beitrag anzeigen
    Solange es noch so viele Leute gibt, die Zeter und Mordio schreien, nur weil etwas dargestellt wird, das eigentlich selbstverständlich sein sollte, nämlich dass Menschen unterschiedliche Hautfarben und sexuelle Orientierungen haben, passiert das anscheinend noch viel zu wenig. Das Gekreische über diese Themen kann ich langsam auch nicht mehr Ernst nehmen. Warum sollte ein Agent ihrer Majestät nicht schwarz und/oder schwul sein? Weil das schon immer so war? Das war nun schon immer das schlechteste unter all den schlechten Argumenten.
    Nein, nicht weil es schon immer so war, sondern weil das die Figur ist so wie sie Ian Fleming erdacht hat. Ich hab absolut nichts dagegen oben genannte Minderheiten stärker in Filme und allgemein mit einzubinden, und ja, die meist übertriebenen feindlichen Reaktionen zeigen leider dass wir noch lange nicht so weit sind dass Menschen sich einfach gegenseitig akzeptieren können, egal welche Hautfarbe etc., aber ich finde es ehrlich gesagt albern dass man dann nicht tolle neue Rollen/Charaktere schreibt sondern einfach alte nimmt die bislang genau anders definiert waren und diese entsprechend umkrempelt.

    Gerade Bond ist ein sehr gutes Beispiel da es ein bereits sehr alter fiktiver Charakter ist der auch sehr eindeutig in den Vorlagen beschrieben wurde. Wenn ein Charakter der über 60 Jahre lang als heterosexueller Womanizer bekannt war plötzlich komplett was anderes wird (zumal Bond jetzt auch nicht allzu viele Charaktermerkmale hat die ihn definieren), dann frag ich mich halt warum man es dann noch Bond nennen soll? Gibt auch zig andere Agentenfilme die nicht so heissen und dann auch entsprechend andere Charaktere als Hauptfigur haben. Warum muss man ausgerechnet einen altbekannten und klar definierten Charakter umkrempeln der seit Jahrzehnten als das beliebt ist wie er ist? Das find ich einfach nur faul und billig, denn somit werden entsprechende Minderheiten dann wahrscheinlich eher als "schlechtere Version" des Originals gewertet als dass sie eigenständig was tolles schaffen was eben nicht sofort mit 25 Filmen und zig Büchern verglichen/gemessen wird. Damit macht man es mMn den Minderheiten nur deutlich schwerer akzeptiert zu werden und somit ist es eher kontraproduktiv.

    Ich denke auch nicht dass man das bei Bond machen wird...es wär mMn einfach nur dumm und faul und würde verständlicherweise enien Großteil des bisherigen Publikums vergraulen, ohne egal welcher Minderheit dann auch entsprechend die Anerkennung oder Akzeptanz zu geben die man sich damit erhofft. Bond ist ein sehr konservatives Franchise was es eben schon sehr lange gibt und wo auch die meisten einfach eine klassische Erwartungshaltung an die Filme haben. Man sieht ja schon dass bereits die Experimente in den Craig FIlmen für viele kontrovers und gewagt sind (gerade beim aktuellen Film), wobei ich sage nach 20 Filmen kann ich's durchaus verstehen wenn man mal was Neues probieren will. Es ist aber ein Unterschied ob man ein bisschen an der Formel dreht, oder ob man gleich den Hauptcharakter komplett ändert.

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    • Zitat von Ray Beitrag anzeigen
      Warum muss man ausgerechnet einen altbekannten und klar definierten Charakter umkrempeln der seit Jahrzehnten als das beliebt ist wie er ist?
      Weil das für die Studios erfolgversprechender klingt, als eine neue Marke zu generieren.

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      • Count Dooku
        Count Dooku kommentierte
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        Ray
        Die Frage wäre auch, will das angepeilte Zielpublikum das haben?

        Filme wie Paul Feigs "Ghostbusters" oder der letzte "3 Engel für Charlie" haben diese Zielgruppe anscheinend nicht erreicht.

      • Ray
        Ray kommentierte
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        Ich hab jene Filme nicht gesehen, aber ich könnt mir vorstellen dass dort auch weniger die weiblichen Hauptdarsteller das Problem fürs Publikum waren, sondern eher dass es einfach keine guten Filme waren. Ich hab bei solchen Filmen immer das Gefühl dass man in die nicht viel Mühe steckt, sondern einfach denkt "diesmal mit Frauen" und das dann für viele/manche ausschlaggebend genug sein soll den Film sehen zu wollen.

        Die Sache ist halt die, ich wüsste jetzt kein Beispiel wo man so was gemacht hat und jene Filme wirklich als sehr gut angesehen werden. Es scheinen meist Experimente zu sein die nicht wirklich aufgehen, weder viel gute Kritiken bekommen, noch finanziell wirklich erfolgreich sind. oO

      • Count Dooku
        Count Dooku kommentierte
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        Ray Da würde mir jetzt auch kein Film einfallen.
        Ich glaube, das Publikum möchte im Kino unterhalten und nicht belehrt werden.

    • Zitat von Sawasdee1983 Beitrag anzeigen


      Meine Angst wird es aber dass es so geht wie aktuell gefühlt sehr stark der Trend ist, Bond würde entweder stets jammern dass die ganze Welt gemein gegen ihn ist, eben weil er einer Minderheit angehört und dass alle so mies sind und gefälligst aufhören sollen, oder es geht in die andere Richtung und es wird gesagt eben weil er besagter Minderheit angehört ist es besonders toll, er ist der bessere Mensch usw.
      Unterschreibe ich genau so. Das ist ein Trend, der mir aktuell in der Film- und Serienlandschaft auch missfällt. Ich bin sicher auch niemand, der ein Problem mit Minderheiten hat und auch nicht damit, wenn ihre Vertreter in Filmen zu sehen sind. Bedenklich wird es nur, wenn eine politische Agenda dahintersteckt, die dann klar erkennbar ist. Als Beispiel fällt mir die Amazon Original-Serie "This is Us" ein. Es geht dabei im Kern um eine amerikanische Familie, Mutter, Vater, drei Kinder - eines davon ist adoptiert und schwarz. Die Serie wird dann nicht müde, dieses schwarze Kind, auch als es schon älter ist, seine "Andersartigkeit" betonen zu lassen und sich dann, man muss es wirklich so sagen und kann das bestätigen, wenn man die Serie gesehen hat, teilweise auch in die Opferrolle zu begeben. Wenn ein weißer Mensch zu einem schwarzen Mensch unfreundlich oder ungerecht ist, dann liegt das, nach der Logik der Serie, natürlich dran, dass der Weiße ein Rassist ist. Den Umstand, dass Menschen mit anderen Menschen, auch solchen mit einer anderen Hautfarbe, aus ganz verschiedenen Gründen aneinander geraten können, bei denen die Hautfarbe gar keine Rolle spielen und eine rassistische Haltung gar nicht der Hintergrund sein muss, blendet eine solche Denkweise völlig aus. Da gibt es dann beispielsweise einen Dialog zwischen dem schwarzen Jungen und dem weißen Adoptivvater, in dem der Vater sagt, dass wenn er ihn (den Adoptivsohn) sieht, er dann keine Hautfarbe dabei sieht. Der Adoptivsohn meint dann in etwa "Dann siehst du nicht mich." Ist das so sinnvoll, die eigene Hautfarbe als identitätsstiftendes Merkmal zu betonen? Ich denke nicht - genau auf diese Art wirkt man dem ja nicht entgegen, wenn Unterschiede zwecks der Hautfarbe gemacht werden, sondern beteiligt sich ja noch daran, indem man Schwarze von Weißen aufgrund der Hautfarbe unterscheidet. Das alles geschieht dann unter dem Banner der "Political Correctness", dabei ist dieses Herumreiten auf der Hautfarbe doch in gewisser Weise auch rassistisch.

      Um wieder auf James Bond zurückzukommen: Es ist von den Trailern her ja hinreichend bekannt, dass der neue Film eine schwarze, weibliche Hauptfigur hat, und dass diese, während James Bond den Dienst quittiert, seinen Posten als 007 übernimmt. Eine weibliche, schwarze 007 also - für viele vielleicht der Albtraum schlechthin, wobei ich finde, dass der Film größtenteils sehr gut damit umgeht. Es ist zum einen schon einmal ein ganz interessanter Ansatz, den Charakter James Bond und die Dienstnummer 007 auseinanderzudividieren und getrennt voneinander zu betrachten. Nüchtern gesehen handelt es sich bei 007 ja auch nur um eine Dienstnummer, so ikonisch sie auch sein mag, und die kann freilich weitergegeben werden - an wen auch immer. 007 kann jeder sein, "James Bond" aber kann nicht jeder sein, das ist aus meiner Sicht die Botschaft dahinter, und die finde ich durchaus erhellend. Erfreulicherweise betont der Film dann auch nie den Umstand, dass Nomi schwarz und eine Frau ist. Ich hatte im Vorfeld ehrlich gesavt schon Dialoge mit James Bond befürchtet wie: "Gefällt es Ihnen nicht, dass ich Ihre Dienstnummer habe, weil ich schwarz bin?" Derartiges spart sich der Film aber zum Glück. Nur gegen Ende gibt es dann doch einen rassistischen Kommentar (natürlich nicht von James Bond) gegen sie, auf den sie entsprechend reagiert. Das wirkte plump hineingezwungen, eine der schwächsten Szenen des Films, aber die Thematisierung der Hautfarbe ist auch nur auf diesen einen Moment reduziert.

      Ein Paradebeispiel für den richtigen Umgang mit der Sache ist für mich auch "Tenet" von Christopher Nolan: Der Protagonist ist schwarz, das spielt im Film aber nicht an einer Stelle eine Rolle. Nicht einmal ansatzweise. Er hätte genau so gut auch weiß, asiatisch, südamerikanisch, arabisch, indianisch oder wie auch immer sein können, es hätte sich dadurch am Film selbst nicht das Geringste geändert. Weil es eben nur um ihn selbst ging, nicht um seine Hautfarbe. So muss das doch sein, würde ich sagen. So setzt man doch ein Statement dafür, dass die Hautfarbe nicht das Entscheidende ist, indem man auf ihrer Grundlage eben KEINE Kommentare abgibt. Mit solch einem Ansatz hätte ich auch überhaupt nichts gegen einen schwarzen James Bond. Er dürfte meinetwegen gerne schwarz sein, solange es keine Rolle spielt und solange auf der Handlungsebene nichts daraus gemacht wird, dass er schwarz ist.

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      • Count Dooku
        Count Dooku kommentierte
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        Dein erster Absatz erinnert mich an die Aussagen von Thandie Newton über "Solo - A Star Wars Story", dass sie die erste weibliche Schwarze in einer größeren Rolle wäre und man diese Figur verheizt hätte. Da hatte ich auch das Gefühl, dass sie sich eher über ihre Hautfarbe definiert als über ihr Talent.

      • Sawasdee1983
        Sawasdee1983 kommentierte
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        Ähnliches Paradebeispiel ist übrigens der erste Alien Film. Die Rolle der Ripley wurde ursprünglich für einen männlichen Charakter geschrieben am Ende aber weiblich besetzt ohne auch nur irgendwas am Dialog oder Drehbuch zu ändern und keinen der Zuschauer hat es gestört das die Heldin des Films weiblich ist. Sie war halt einfach die Heldin.

      • Black Mamba
        Black Mamba kommentierte
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        Count Dooku Ich kann mich gerade nicht mal an die Rolle erinnern ^^ Ich habe den Film aber auch erst zweimal gesehen, seinerzeit im Kino und dann nochmal auf Blu-ray. Aber ja, ich verstehe, was du meinst. So sollte es doch nicht laufen. Ich habe ja den neuen Bond-Film "Keine Zeit zu sterben" auch als größtenteils positives Beispiel genannt, was den Film an sich betrifft. Wenn ich dann aber in einem Interview lese, dass Lashana Lynch, eben die Schauspielerin der Rolle, sagt, dass sie auch deswegen stolz auf ihre Rolle ist, weil es für "uns" (damit meine sie Schwarze) an der Zeit ist, "endlich" auch größere Rollen zu erhalten, dann sehe ich das durchaus kritisch. Es ist ja jetzt nicht so, als sei es eine Neuerscheinung, dass schwarze Darsteller große Hauptrollen bekommen. Es gibt schon seit Jahrzehnten US-amerikanische Filme, die prominent mit Schwarzen besetzt sind - und das ist auch absolut gut so! Aber ich finde, man muss dann halt auch nicht so tun, als befänden wir uns noch in Zeiten, in denen Schwarze als Bürger zweiter Klasse angesehen werden. Dieses Denken mag in einigen wirren Köpfen noch vorherrschen, es ist aber bestimmt nicht mehr die Norm. Wenn man dann aber seine Hautfarbe vorschiebt, um sich in die Opferrolle begeben zu können, handelt man der Gleichheit zuwider. Wenn alle Menschen unabhängig von ihrer Hautfarbe gleichwertig sein und entsprechend behandelt werden sollen, müssen da schon alle Seiten an einem Strang ziehen.

        Sawasdee1983 Das ist auch ein gutes Beispiel, ja. Vor allem auch ein gutes Beispiel für eine wirklich starke Frauenfigur.

    • Ab dem 9. November erscheint "No Time To Die" in den USA auf u.a. Amazon und Apple + für ca. 20 Dollar.

      Ob und wann das bei uns so weit ist, kann man noch nicht sagen. Lange wird es aber nicht auf sich warten lassen.

      Quelle: https://movieweb.com/no-time-to-die-pvod-release-date/
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      • bifi
        bifi kommentierte
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        Du bist aber optimistisch... ;)
        Dieses Jahr kriegen wir den hierzulande nicht irgendwo zu sehen...

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      • bifi
        bifi kommentierte
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        interessant. Ich mag ja so Verweise oder Reminiszenzen an vergangene Filme. Nicht nur bei Bond. Bei E.T. zum Beispiel auch um das Duo Spielberg/ Lucas anzusprechen....

    • 700 Mio sind geknackt und man kratzt an der Gewinnzone. Viel wird vom Kino aber nicht mehr dazukommen da der Film nun als VOD erhältlich ist.

      https://www.comicbookmovie.com/actio...9606#gs.gjh95n

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      • Ray
        Ray kommentierte
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        Copper97 Echt, hier besser gelaufen als Casino? Krass...

      • Sawasdee1983
        Sawasdee1983 kommentierte
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        Ray in Deutschland alleine hat er fast 70 Mio eingspielt

      • Copper97
        Copper97 kommentierte
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        Ray ja genau ist er...und Goldeneye hat er auch überholt :)

    • Die BD erscheint hier schon schon in einem Monat.

      Quelle: https://www.jpc.de/jpcng/movie/detai...partner.jpc.de
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      • bifi
        bifi kommentierte
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        War eigentlich abzusehen. Weihnachtsgeschäft mitnehmen....
        Hoffentlich wird die 4k Scheibe was taugen... Zeit genug war ja, eine perfekte Scheibe zu produzieren...

    • Nun offiziell der erfolgreichste US Film 2021

      https://www.comicbookmovie.com/actio...9735#gs.go9l7o

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      • bifi
        bifi kommentierte
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        Immerhin etwas... und 750 Mio. Einspiel ist für einen Bond Film auch nicht schlecht...

      • Sawasdee1983
        Sawasdee1983 kommentierte
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        bifi aber bei dem Budget nicht genug ;-)

      • bifi
        bifi kommentierte
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        Selbst Schuld.... Bin mir sicher für die Hälfte des Budget hätte man auch nen Film drehen können...

    • Jetzt für 16,99€ auf Prime zu kaufen

      Quelle: https://www.amazon.de/gp/video/store...ref_=pd_gw_unk
      [the hatches are open!]

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      • Ray
        Ray kommentierte
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        Und die wollten 500 Mio. für zahlen...amazon spinnt echt! :D

    • Zitat von chris.p.bacon Beitrag anzeigen
      Jetzt für 16,99€ auf Prime zu kaufen

      Quelle: https://www.amazon.de/gp/video/store...ref_=pd_gw_unk
      Wer bezahlt denn für einen gestreamten Film 16,99 €? Werde so etwas nie verstehen...
      "Es sind 106 Meilen bis Chicago, wir haben genug Benzin im Tank, ein halbes Päckchen Zigaretten, es ist dunkel und wir tragen Sonnenbrillen!"

      Schulnotenbewertung: 1 sehr gut (= top!), 2 gut (= empfehlenswert), 3 befriedigend (= in Ordnung),
      4 ausreichend (= geht so), 5 ungenügend (= schlecht), 6 mangelhaft (= sehr schlecht!)


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      • chris.p.bacon
        chris.p.bacon kommentierte
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        Leute, die platzsparend und digital Sammeln.

    • hier ein erstes Review (von Timo)

      https://blu-ray-rezensionen.net/jame...terben-4k-uhd/

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      • Brocolli macht noch mal klar der nächste Bond wird männlich sein und weiterhin von einem Briten dargestellt werden:

        https://www.serienjunkies.de/news/ja...ch-110576.html

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        • Sawasdee1983
          Sawasdee1983 kommentierte
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          modleo einzig was man ausgelassen hat ob man die Hautfarbe welchselt und/oder sexuelle interessen

        • Fiend For Life
          Fiend For Life kommentierte
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          Aber bestimmt schwarz wie die Nacht. . . . Oder schwul . . . XD

        • bifi
          bifi kommentierte
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          Beides….

      • Ich habe den Film noch auch endlich gesehen:

        Craig hat zwar mit Casino Royale eines der besten Bondfilme aller Zeiten abgeliefert aber mti Spectre auch eines der schlechtesten, deswegen waren meine Erwartungen hier eher gering, zumal Craig vom Schauspiel auch recht minimalistisch ist und alles andere als Charmant, sondern mehr schon eine Fehlbesetzung als Bond. Auch hier hat er Probleme Charmant oder witzig zu wirken. Er wirkt im Grunde nur wie ein bulliger Pitpull, aber was den Film an sich angeht muss ich sagen hat man hier trotz diverser Schwächen den besten Bondfilm der Craig Ära geschaffen nach Casino Royale. Der Auftakt mit der Verfolgungsjagd hat es wirklich in sich und ist Stunttechnisch richtig großes Kino. Danach lässt sich der Film aber Zeit, gefühlt aber auch zu viel Zeit. Craig hat Probleme das Ganze zu tragen und eine halbe Stunde weniger Laufzeit hätte dem Film merklich besser getan. Aber immerhin man merkt auch dass es der letzte Craig James Bond Film ist, es heißt schon einiges an Abschied nehmen, mit vielen coolen Easter Eggs. Was Ana de Armas, groß angekündgt hat sie nur eine kleine Minirolle wo man merkt dass man sie nachträglich auf Wunsch von Craig eingefügt worden ist. Ihr Charakter war zwar sehr albern, aber dafür sehr niedlich und Actionmäßig ging sie super ab. Die wenigen Minuten wo sie u sehen ist, prägen sehr gut den Film, wobei sie für die Actionsequenz im Grunde auch sehr überflüssig war. Die neue 007 wirkt sehr sympathisch und schafft es mit ihren Sprüchen mehr Charme zu versprüchen als Craig in seinen 5 Bondfilmen. Rami Malek hat auch nicht viel Screentime, aber vom Typ her erinnert er sehr an einen klassichen Bond Bösewicht. Wie gesagt der Film hat schon seine Längen aber im letzten Drittel wird dann viel rausgeholt nicht nur weil es dann wirklich in sich hat, nicht nur von der Action her sondern auch in Sachen Dramatik hat es der FIlm dann in sich. Man spürt zu jeder Sekunde dass bei Bond nun sehr persönlich wird, wobei Lea Seydoux hier eine wirklich hammer Ausstrahlung hat. Alter Schwede kann die Frau Böse gucken. Bond selbst geht noch mehr ohne Rücksicht auf Verluste zur Sache, eben weil er diesmal alles zu verlieren hat. Man fiebert richtig mit. Die Schlacht in den Wäldern Norwegen ist Atmosphäre pur und dann natürlich die große Schlacht zum Schluss. Ich glaub so einen hohen Bodycount hatte ein Bondfilm noch nie, aber es ist nicht nur simples Geballer, sondern wirklich durchgängig dann auch extrem spannend mit seinem sehr rührenden, traurigen Ende. Sehr passend als Abschied von Craig, wodurch man aber auch neugierig wird wie man nun mit einem neuen Bond eine neue Ära starten will und vor allem ob es nach so einem Ende noch richtig funktionieren wird. Insgesamt ein guter Bondfilm, aber weit weg davon in der großen Bondliga mitzuspielen.
        Zuletzt geändert von Sawasdee1983; 19.12.2021, 12:23.

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      • Hab mir den Film im Lazarett auch nochmal angesehen und unterstreiche das. Wie bei "Skyfall" hat man auch hier eher mit den Bond-Verweisen und -Anspielungen gespielt, während man gleichzeitig einen eigenen Film erzählt. Also auch wieder ein Meta-Film.

        Zwei Szenen sind mir ganz besonders fremd und wie aus einem anderen Film vorgekommen: die Szene mit M und Bond (Schreibtisch) und Bond und Blofeld. Das klang wie kleine Mädchen, die sich emotional an die Gurgel gingen. Bond wirkte bei M ziemlich zickig und bei Blofeld völlig an die Wand gespielt. Was nicht schlimm ist, im Gegenteil. Aber die Art und Weise fand ich befremdlich. Ansonsten ist der Film solide, hat gute und weniger gute Momente, tolle Musik und einen schwachen Bösewicht. Paloma fand ich sehr erfrischend und Seydoux ist eine passende Bond-Woman. Nochmal zu den fremdartigen Szenen: ich denke es liegt an Waller-Bridge, schiebe es aber mal auf den "Betrug" und die 5 Jahre in der sich Bond weiterentwickeln konnte. ;)

        Gleichzeitig denke ich aber auch, dass der Film einem hier unterschwellig zeigt, wie es mit dem Franchise weitergehen wird: alles bekannte wird begraben und verbrannt, wie die Wünsche am Anfang und die Szenen am Ende. Kann sein, dass ich zu viel reinlese. Bin mal gespannt, wie es mit Bond weitergehen wird. Ich werde mir den nächsten Film auf jeden Fall wieder ansehen.
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        • Ray
          Ray kommentierte
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          Ja, vom Ton her gab's im Film durchaus ein paar Szenen die irgendwie heraus stachen und überraschten. Das mit "stirb Blofeld stirb!" ist aber tatsächlich aus einem der Bücher übernommen worden, ist also original Fleming.

          Und bei M war er anfangs echt mega zickig wobei ich das schon wieder lustig fand..."sie sind aber durstig heute".:D

      • Zitat von chris.p.bacon Beitrag anzeigen
        Gleichzeitig denke ich aber auch, dass der Film einem hier unterschwellig zeigt, wie es mit dem Franchise weitergehen wird: alles bekannte wird begraben und verbrannt, wie die Wünsche am Anfang und die Szenen am Ende. Kann sein, dass ich zu viel reinlese. Bin mal gespannt, wie es mit Bond weitergehen wird. Ich werde mir den nächsten Film auf jeden Fall wieder ansehen.
        Bin ehrlich gesagt sogar froh dass es einen Neustart gibt...es war mal ne neue Idee die Filme aufeinander aufzubauen und gerade nach 20 Filmen konnte man es ihnen nicht verdenken mal was anderes machen zu wollen, aber das hätte man eben auch besser machen können...gerade ab "Spectre" wirkt das zusammenhängende arg konstruiert und schlecht durchdacht. Dabei hätte man gerade mit Bond die Möglichkeit mal von vornherein die nächsten 3-5 Filme zu planen, schließlich braucht man ja um eine Fortsetzung nie zu bangen.

        Vielleicht sind aber auch Einzelfilme doch einfach die bessere Lösung...hat schließlich schon lang genug gut geklappt. Ich wünsche mir wieder mehr Unbeschwertheit und Spaß zurück, mehr Abenteuer-Flair als düsterer Krimi. Bin gespannt was als nächstes kommt und wen man sich als Darsteller aussucht.

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        • chris.p.bacon
          chris.p.bacon kommentierte
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          Ich freue mich auch über einen Neustart und hoffe das es wieder in die lockere Schiene fährt und Bond wieder zu Bond wird. Ich mag die Craig-Filme für das, was sie gemacht haben, auch wenn der rote Faden fehlte. Bin gespannt drauf und hoffe wieder auf Einzelnfilme. Das passt schon besser mAn.
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