Creed 2 – Rocky’s Legacy – Kino Review | Warner Bros.
STORY
Adonis Creed (Michael B. Jordan) hat mit Hilfe von Rocky Balboa (Sylvester Stallone) seinen Traum erfüllt und ist der amtierende Weltmeister im Schwergewicht. Er hat nicht nur sich sondern der ganzen Boxwelt bewiesen, dass er ein würdiger Creed ist. Doch sein wichtigster Kampf steht ihm noch bevor, denn Ivan Drago (Dolph Lundgren) – der einst Apollo Creed (Carl Weathers) bei einem Showkampf im Ring zu Tode boxte – hat einen Sohn Viktor Drago (Florian Munteanu), der nach dem Titel lechzt.
KRITIK
Ryan Coogler schuf 2015 mit Creed ein erstklassiges Spin-Off zur berühmten Rocky Saga über Adonis Creed – der Sohn des verstorbenen Ex-Weltmeister Apollo Creed. Dabei schrieb Ryan Coogler ebenfalls das Drehbuch und hat maßgeblich am Erfolg von Creed beigetragen. Die Studios fackelten nicht lange und eine Fortsetzung sollte unter erneuter Regie von Coogler gedreht werden. Allerdings entschied sich Coogler für das Projekt „Black Panther“ aus dem Hause Disney und somit begann die Suche nach einem geeigneten Regisseur, der der Aufgabe gewachsen war.
Die Wahl fiel auf Steven Caple Jr., ein ebenfalls jünger Regisseur, der bis dato primär im Serien-Segment auf dem Stuhl saß und nun der schweren Aufgabe gegenüber steht Creed 2 achtbar fortzuführen. Fortsetzungen, besonders von erfolgreichen Filmen, sind stets ein schweres Los und auch wenn die ersten Reaktionen überwiegend skeptisch waren, hat Regisseur Steven Caple Jr. eine imponierende Leistung erbracht.
Philadelphia wird weiterhin in den blassen und tristen Farben eingefangen, die ein Gefühl von Melancholie freisetzt und die ruhige Erzählstruktur paart sich passend dazu. Tatsächlich hat man von der Optik her nicht einmal ansatzweise die Empfindung, dass auf dem Regie-Stuhl jemand anderes als Ryan Coogler sitzt – so gut wurde der Stil und Touch von Caple Jr. eingefangen. Creed 2 vertieft weiter die Geschichte um Adonis, aber nicht nur sein Dasein als Boxer, sondern auch um den Menschen, der die Handschuhe trägt, über seine Familie, seine Freunde und das Leben – in seiner ganzen schönen und traurigen Pracht. Wie bereits im Erstling ist Sylvester Stallone ein Wegweiser für Adonis und besonders die Dialoge zwischen den beiden sind eine wohltuende Lehre für das Leben, welche emotional berühren.
Primär konzentriert sich Creed 2 auf die Darstellung und Entwicklung der jeweiligen Charaktere – speziell Adonis innerer Kampf wird blendend in Szene gesetzt – und trotz des hohen Anteil an Dramaturgie, wird eine angenehme Balance aufrecht gehalten. Sehr positiv zu erwähnen ist, dass auch auf die Figuren der Herausforderer eingegangen wird und dabei weicht man – zum Dank aller -von dem klischeehaften Bild der „bösen Russen“ ab. Die Einblicke in das Leben von Ivan und Viktor Drago, zeigen glaubhaft und nachvollziehbar woher die Gier nach dem Titel kommt und was man sich davon erhofft.
Wenn es dann aber endlich ans Eingemachte geht, sei eins gesagt: Über Jahrzehnte hinweg wurden uns etliche Kämpfe in Rocky-Filmen und Creed präsentiert und doch erleben wir in Creed 2 eine weitere Steigerung in Punkto Intensität, denn wenn der Gong erklingt und die Fäuste fliegen, geht man reflexartig in Deckung – und das zu Recht. Die tollen Kameraeinstellungen lösen immer wieder das Gefühl aus selbst die Schläge abzubekommen und die fantastischen Sound-Effekte lassen akustisch jeden Treffer spürbar aufprallen – nicht umsonst drückt man sich unbewusst in den Kinosessel und weicht gelegentlich durch ein Kopfzucken instinktiv den Hieben aus – und das gänzlich ohne 3D. Die Fights genießen insgesamt eine tolle Choreografie und werden in blendenden Bildern einfangen, die ausnahmslos fesseln und begeistern.
Die obligatorische Trainingseinheit darf selbstverständlich nicht fehlen und gehört gleichermaßen gelobt – hier wird gelitten, gekämpft und bis zum Umfallen trainiert, während die musikalische Untermalung durch die Komposition von Ludwig Goransson mit dem Song „Runnin“ mit Bässen und Peitschenhieben jegliche Motivation und Willen frei setzt. Zu guter Letzt wird Sylvester Stallone in seiner langjährigen Rolle als Rocky nach über 40 Jahren ehrenhaft verabschiedet. Bedauerlicherweise wurde der letzte Auftritt von Rocky nicht wie üblich von Thomas Danneberg gesprochen, da dieser leider krankheitsbedingt nicht zur Verfügung stand. Jürgen Prochnow übernimmt erstmalig nach Rocky und Rocky 2 erneut den Part und leiht Stallone seine Stimme, wobei ein Unterschied unweigerlich wahrnehmbar ist.
FAZIT
Steven Caple Jr. ist mit Creed 2 – Rocky’s Legacy eine grandiose Fortsetzung voller emotional ergreifender Momente und wunderbarer Charakterdarstellung gelungen. Die Inszenierung der Kämpfe sind ein Fest für die Sinne, bei denen man als Zuschauer die Härte und Wucht der Schläge regelrecht spürt und das Adrenalin in den Adern schießen lässt. Sylvester Stallone erhält zudem nach dem achten Auftritt seines Meilenstein-Charakters einen wunderschönen und würdigen Abschied, das tatsächlich einem Vermächtnis gerecht wird.
9/10
© Bilder: Warner Bros. Pictures, Metro-Goldwyn-Mayer – Alle Rechte vorbehalten!
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Adonis Creed (Michael B. Jordan) hat mit Hilfe von Rocky Balboa (Sylvester Stallone) seinen Traum erfüllt und ist der amtierende Weltmeister im Schwergewicht. Er hat nicht nur sich sondern der ganzen Boxwelt bewiesen, dass er ein würdiger Creed ist. Doch sein wichtigster Kampf steht ihm noch bevor, denn Ivan Drago (Dolph Lundgren) – der einst Apollo Creed (Carl Weathers) bei einem Showkampf im Ring zu Tode boxte – hat einen Sohn Viktor Drago (Florian Munteanu), der nach dem Titel lechzt.
KRITIK
Ryan Coogler schuf 2015 mit Creed ein erstklassiges Spin-Off zur berühmten Rocky Saga über Adonis Creed – der Sohn des verstorbenen Ex-Weltmeister Apollo Creed. Dabei schrieb Ryan Coogler ebenfalls das Drehbuch und hat maßgeblich am Erfolg von Creed beigetragen. Die Studios fackelten nicht lange und eine Fortsetzung sollte unter erneuter Regie von Coogler gedreht werden. Allerdings entschied sich Coogler für das Projekt „Black Panther“ aus dem Hause Disney und somit begann die Suche nach einem geeigneten Regisseur, der der Aufgabe gewachsen war.
Die Wahl fiel auf Steven Caple Jr., ein ebenfalls jünger Regisseur, der bis dato primär im Serien-Segment auf dem Stuhl saß und nun der schweren Aufgabe gegenüber steht Creed 2 achtbar fortzuführen. Fortsetzungen, besonders von erfolgreichen Filmen, sind stets ein schweres Los und auch wenn die ersten Reaktionen überwiegend skeptisch waren, hat Regisseur Steven Caple Jr. eine imponierende Leistung erbracht.
Philadelphia wird weiterhin in den blassen und tristen Farben eingefangen, die ein Gefühl von Melancholie freisetzt und die ruhige Erzählstruktur paart sich passend dazu. Tatsächlich hat man von der Optik her nicht einmal ansatzweise die Empfindung, dass auf dem Regie-Stuhl jemand anderes als Ryan Coogler sitzt – so gut wurde der Stil und Touch von Caple Jr. eingefangen. Creed 2 vertieft weiter die Geschichte um Adonis, aber nicht nur sein Dasein als Boxer, sondern auch um den Menschen, der die Handschuhe trägt, über seine Familie, seine Freunde und das Leben – in seiner ganzen schönen und traurigen Pracht. Wie bereits im Erstling ist Sylvester Stallone ein Wegweiser für Adonis und besonders die Dialoge zwischen den beiden sind eine wohltuende Lehre für das Leben, welche emotional berühren.
Primär konzentriert sich Creed 2 auf die Darstellung und Entwicklung der jeweiligen Charaktere – speziell Adonis innerer Kampf wird blendend in Szene gesetzt – und trotz des hohen Anteil an Dramaturgie, wird eine angenehme Balance aufrecht gehalten. Sehr positiv zu erwähnen ist, dass auch auf die Figuren der Herausforderer eingegangen wird und dabei weicht man – zum Dank aller -von dem klischeehaften Bild der „bösen Russen“ ab. Die Einblicke in das Leben von Ivan und Viktor Drago, zeigen glaubhaft und nachvollziehbar woher die Gier nach dem Titel kommt und was man sich davon erhofft.
Wenn es dann aber endlich ans Eingemachte geht, sei eins gesagt: Über Jahrzehnte hinweg wurden uns etliche Kämpfe in Rocky-Filmen und Creed präsentiert und doch erleben wir in Creed 2 eine weitere Steigerung in Punkto Intensität, denn wenn der Gong erklingt und die Fäuste fliegen, geht man reflexartig in Deckung – und das zu Recht. Die tollen Kameraeinstellungen lösen immer wieder das Gefühl aus selbst die Schläge abzubekommen und die fantastischen Sound-Effekte lassen akustisch jeden Treffer spürbar aufprallen – nicht umsonst drückt man sich unbewusst in den Kinosessel und weicht gelegentlich durch ein Kopfzucken instinktiv den Hieben aus – und das gänzlich ohne 3D. Die Fights genießen insgesamt eine tolle Choreografie und werden in blendenden Bildern einfangen, die ausnahmslos fesseln und begeistern.
Die obligatorische Trainingseinheit darf selbstverständlich nicht fehlen und gehört gleichermaßen gelobt – hier wird gelitten, gekämpft und bis zum Umfallen trainiert, während die musikalische Untermalung durch die Komposition von Ludwig Goransson mit dem Song „Runnin“ mit Bässen und Peitschenhieben jegliche Motivation und Willen frei setzt. Zu guter Letzt wird Sylvester Stallone in seiner langjährigen Rolle als Rocky nach über 40 Jahren ehrenhaft verabschiedet. Bedauerlicherweise wurde der letzte Auftritt von Rocky nicht wie üblich von Thomas Danneberg gesprochen, da dieser leider krankheitsbedingt nicht zur Verfügung stand. Jürgen Prochnow übernimmt erstmalig nach Rocky und Rocky 2 erneut den Part und leiht Stallone seine Stimme, wobei ein Unterschied unweigerlich wahrnehmbar ist.
FAZIT
Steven Caple Jr. ist mit Creed 2 – Rocky’s Legacy eine grandiose Fortsetzung voller emotional ergreifender Momente und wunderbarer Charakterdarstellung gelungen. Die Inszenierung der Kämpfe sind ein Fest für die Sinne, bei denen man als Zuschauer die Härte und Wucht der Schläge regelrecht spürt und das Adrenalin in den Adern schießen lässt. Sylvester Stallone erhält zudem nach dem achten Auftritt seines Meilenstein-Charakters einen wunderschönen und würdigen Abschied, das tatsächlich einem Vermächtnis gerecht wird.
9/10
© Bilder: Warner Bros. Pictures, Metro-Goldwyn-Mayer – Alle Rechte vorbehalten!
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