Story: Arthur Ahnepol wird 50, seine Frau Martha beschenkt ihn lediglich mit einem Foto. Beim gemeinsamen Frühstück fordert sie ihn gleich auf, noch einige Reparaturen in der Wohnung zu erledigen. Der arbeitslose Arthur nimmt alles gelassen hin, denn er ist das von seiner herrischen und konsumsüchtigen Frau eben gewohnt. Deprimiert von allem, so auch vom nervenden Besuch beim Jobcenter, geht er zur Feier des Tages ein Bierchen trinken. Er lernt Jesse kennen, nichts ahnend, dass sie eine Prostituierte ist. Es wird gemeinsam ordentlich getrunken und der Abend endet im Bett. Arthur ist verliebt, doch der Dämpfer kommt, denn Jesse möchte bezahlt werden. Ihm fehlt das Geld dafür und er verspricht ihr, später zu zahlen.
Wieder daheim werden seine Frau und er von Jesse´s Zuhälter aufgesucht. Dieser fordert das Geld. Es kommt zu einer Konfrontation, in der Arthur und seine Frau gemeinsam den Zuhälter töten. Die Leiche muss schnellstens weg. Marthas Zwillingsschwester Muriel hilft ihnen, obwohl sie Polizistin ist.
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Arthur indessen plant mit Jesse ein neues Leben zu beginnen, sie willigt ein, den Arthur verspricht das nötige Geld dafür aufzutreiben. Doch nun überschlagen sich die Ereignisse, denn das Entsorgen der Leiche bleibt nicht unentdeckt. Der eifrige Kollege von Muriel wittert den großen Fall, und ein zusätzlich auftauchender Zeuge verschlimmert die Situation der Drei.
Als es unvorhergesehen noch einen Toten gibt, werden die Umstände immer brisanter, es entsteht eine unaufhaltsame Spirale. Unverhofft werden immer mehr Bewohner des idyllischen Dorfes involviert. Alles gerät zunehmend außer Kontrolle. Arthur geht aufs Ganze und plant den Tod seiner Frau. Mit dem Geld aus der Versicherung soll es für Jesse und ihn den erhofften Neuanfang geben. Doch damit löst er eine chaotische Kettenreaktion aus, die vermehrt unübersichtlicher wird. Durch die losgetretenen Ereignisse rückt sein geplantes Ziel scheinbar in weite Ferne.
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Eindruck: Betrachtet man die Serienlandschaft heutzutage, so dominieren bekanntermaßen US-Serien die deutschen Wohnzimmer. Hier muss ich mal eine Bresche schlagen, mittlerweile gibt es Vielfältiges und durchaus Sehenswertes aus der Heimat. Neben der von mir zuletzt gesehenen Serie, „Tanken – mehr als Super“, habe ich nun das Vergnügen, eine ebenfalls lustige und sehr skurrile Serie zu genießen.
„Arthurs Gesetz“ braucht sich absolut nicht zu verstecken. Tolle Figuren, grandios charakterisiert, eigenwillig, schrullig und abwechslungsreich gestaltet. Aber nie überzeichnet oder aufgesetzt sondern einzigartig und sympathisch.
Der Cast um Jan Josef Liefers ist teilweise kaum wiederzuerkennen. Gerade Nora Tschirner verzückt mit ungewöhnlicher Performance. Aber auch Martina Gedeck in einer Doppelrolle brilliert mit sehr differenziertem Spiel, die restlichen Darsteller stehen dem im Übrigen in nichts nach.
Sie füllen die ungewöhnlichen Rollen mit Leben, spielen derart unbeschwert und im Sinne der Story. Das allein zu betrachten, ist wahrlich schon ein Genuss. Die vorzüglich ausgearbeitete Story ist dann das i-Tüpfelchen. Herrlich schräge, komische, traurige und eben unglaubliche Momente erwarten den Zuschauer.
Daneben die scheinbar in der Zeit stehen gebliebene ländliche Kulisse, die teils eine ebenso trostlose Atmosphäre bietet, wie Arthurs Leben. Das Ganze kameratechnisch imposant eingefangen, bildet es die perfekte Grundlage für die Protagonisten.
Die Serie beginnt mit gutem Einstieg und zeigt uns das monotone Leben Arthurs, der daraus einen Ausweg sieht und die Chance ergreift. Das Ganze entwickelt sich zu einer derartigen Aktion-Reaktion-Geschichte, die turbulenter und nervenaufreibender für Arthur nicht sein könnte. Kaum scheint sein Vorhaben zu gelingen, passiert irgendwie etwas, womit keiner rechnet. Daneben zieht die Serie gekonnt alle Personen ein und liefert uns eine tragische Geschichte, die Arthurs Situation ständig verändert. Man fiebert mit dem Loser mit, freut sich über kleine Erfolge und leidet, wenn erneut etwas fehlschlägt.
Daher empfehle ich persönlich, Freunden des schrägen Humors, hier unbedingt einen Blick zu riskieren. Ihr werdet es sicherlich nicht bereuen. Ich konnte herzhaft lachen und musste manchmal auch schlucken, eben eine wirklich mitreißende Serie, die erfrischend abgedreht daherkommt, mit ebensolchen Momenten, welche eine FSK 16 Einstufung durchaus rechtfertigen.
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Bild: Farblich dezent reduziert und leicht kühl gefiltert bekommt das Dorf den passenden Look. Es spiegelt die hoffnungslose Stimmung Arthurs wider. Die Schärfe ist gut, der Schwarzwert und Kontrast passen und liefern ein ordentliches Bild auf die Leinwand. Aber auch die teils kräftige Farbgebung, wie z.B. in der Bar, wirkt stimmig und fügt sich besten ein. Daher ein sehr gelungenes Bild, welches der Story die passende Atmosphäre einhaucht.
Ton: Erwartungsgemäß ein sehr dialoglastiger Film, daher liegt der Focus auf der Sprachverständlichkeit, welche tadellos ist. Der Score ist teils so schräg wie die Story, fügt sich dezent und räumlich ins Geschehen. Hin und wieder werden die Rears gelungen mit Umgebungsgeräuschen gefüttert, das gefällt. Aber auch wenn es von den Aktionen auf der Leinwand lebhafter wird, reagieren die Speaker entsprechend, das Ganze wird dann natürlich dynamisch in den Raum gestellt.
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Extras
- Trailer
- Tanken mehr als Super- Schnupper-Folge 1
- Arthur macht´s mit Links
- Tipps & Tricks von Claudia
- Große Träume: Martha & Muriel
- Die Jungen Schwestern im Doppelinterview
© Bilder und Video: eye see Movies / AV Vision – Alle Rechte vorbehalten!
Story: 4/5
Bild: 4/5
Ton: 4/5
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