Disenchantment (Netflix)

Hab die erste Folge gesehn, aber so richtig überzeugen konnts mich noch nicht.

Momentan noch kein Vergleich zu Futurama.

Ich hab mir gesten die erste Folge angeschaut, aber so richtig zünden tut's bei mir auch nicht ... 1-2 Folgen werde ich noch schauen und dann entscheiden ob ich weiterschauen werde.

Ich habe die erste Staffel komplett abgeschlossen und ich empfand die Serie bis hier hin als ganz in Ordnung. Kein Überhammer, doch auch nicht wirklich schlecht. Man merkt schon von der ersten Sekunde an, dass Matt Groening hinter dem Projekt stand. Das merkt man am optischen Stil und den Figuren, die hier auftauchen. Da haben wir die Prinzessin Bean, die als alkoholabhängige, unbelehrbare Teenie-Göre ein Abenteuer nach dem anderen bestehen muss. Und zwar zusammen mit ihren besten Freunden Elfo, dem nicht ganz hellen Halb-Elfen, und ihrem persönlichen Dämon Luci, der regelmäßig mit einer schwarzen Katze verwechselt wird. Die beiden liefern auch immerhin eine witzige Dynamik ab, indem Elfo quasi als guter Engel und Luci als kleiner Teufel mit Bean interagieren und auf sie einwirken. Sehr zum Missfallen ihres Vaters, einem bösartigen König, der eigentlich gar nicht so böse ist. Er ist verheiratet mit der Tentakel-Frau Oona, die ganz enorm an Kif aus Futurama erinnert.
Und das ist auch mein größtes Problem an der Serie: Sie kommt mir wie ein krampfhafter Neuanfang vor, nachdem Futurama zuvor zwei Mal gescheitert ist. Völlig unverdient möchte ich bemerken. Quasi nach dem Motto, wenn es mit Science Fiction nicht hinhaut, dann probieren wir`s mit klassischer Fantasy. Trotzdem fühlte sich Futurama für mich damals wesentlich frischer, frecher und tatsächlich auch witziger an, als diese Persiflage nun auf die typischen Fantasywelten, bei der es natürlich ebenso zahlreiche Easter Eggs hagelt wie typische Groening-Momente. Dass zum Beispiel Elfo regelmäßig auf den Sack kriegt oder Bean sich mit irrwitzigen Ideen aus dem Schlamassel ziehen will und dabei Alles nur noch schlimmer macht. Die Figur von König Zog besitzt extreme Parallelen mit Robert Baratheon aus Game Of Thrones, Wikinger tauchen auf, Orks und Riesen dürfen natürlich nicht fehlen und selbstverständlich kriegt auch der Herr der Ringe sein Fett weg. Manche Gags zünden dabei mehr, manche weniger.
Im Grunde gibt es nur einen großen Unterschied zu den Simpsons oder Futurama und der liegt im Storytelling. Während man sonst in jeder Folge eine Geschichte zuende erzählt, da nehmen sich die Stories in Disenchantment viel mehr Zeit heraus und laufen schon mal über zwei oder gar drei Folgen hinweg. Überhaupt, hängen manche Details und Running Gags viel eher und auch stärker zusammen und manchmal endet es auch lange nicht so abgeschlossen, wie bei den Simpsons. Allerdings muss man hervorheben, dass die Fäden der Geschichten am Ende stärker zusammenlaufen und mir die Serie darum gegen Ende besser gefiel. Speziell die vorletzte Folge, in der die Truppen Dreamlands das niedliche Elfenhausen attackieren war gespickt mit zündenden Gags und ging fließend in das Finale über.

Generell ist das Niveau von Disenchantment aber in etwa gleich mit dem der Simpsons oder Futurama, hat aber den fahlen Beigeschmacks eines weiteren Groening-Aufgusses. Der Humor gibt sich bemüht und ist auch schon mal derber als bei den anderen Groening-Serien. Trotzdem bleiben einige Witze flach, während andere ganz gut zünden. Dem gegenüber steht der Vorteil, dass Disenchantment sich narrativ weiterentwickelt hat und jede Menge Easter-Eggs besitzt. Ich gebe für die ersten 10 Folgen der ersten Staffel 6 von 10 Punkten.

Netflix sind auch nicht mehr ganz dicht. Ich dachte, es hätte sich um eine Staffel gehandelt. Dabei war es nur die erste Staffelhälfte, wie sich nun herausstellt. Ab dem 20. September 2019 sollen die restlichen 10 Folgen nachkommen. Aber eine zweite Staffel soll auch noch kommen.

https://www.serienjunkies.de/news/di...fel-96274.html

Gibt nun einen Trailer zur Fortsetzung der 1. Staffel.

Nunja, kann man, bzw. ich mir sparen, die ersten Folgen haben für mich nicht wirklich getaugt.

Irgendwie hab ich ja gar nicht mitbekommen, dass es sich bei den jüngsten Folgen um Staffel 1b gehandelt haben soll. Zumindest ist das die offizielle Begründung, denn ich hege daran ernsthafte Zweifel, dass die gesamten Folgen als eine Staffel konzipiert waren. Vor allem, nachdem ganze 13 Monate zwischen den Veröffentlichungen lagen. Wahrscheinlich hatte das eher rechtliche Gründe, denn für mich fühlt sich 1b tatsächlich wie eine eigentständige Staffel an, an der man schon eine Steigerung zu 1a ausmachen kann.

Als Erstes fiel mir auf, dass man nun eine viel strengere und schlüssigere Handlung durch die ganzen Folgen gezogen hat. Diese einzelnen Episoden und Geschichten für sich hat man nun wohltuend reduziert und dadurch kann man sich auch eher auf die Geschichte einlassen, wobei es hier ebenfalls Fortschritte gibt. Unter anderem geschieht hier nun weniger, aber dafür ausführlicher und mit mehr Charme, wobei man hier durchaus die eine andere Wendung eingebaut hat. Unter anderem muss Bean erst einmal Elfo aus dem Jenseits retten, ihr Königreich wieder aufbauen und das Geheimnis um ihre Mutter lüften, wodurch sich die Geschichten auch über längere Zeit einbinden lassen.

Auch hatte ich den Eindruck, als wären die Gags nun besser ausgearbeitet und besser getimet, wobei sich auch endlich einmal traut fiesere Witz über Gott und die Obrigkeit zu machen. Easter Eggs gab es dabei aber weniger, was ich jedoch abermals positiv werten will, da die Serie beginnt mehr auf eigenen Beinen zu stehen. Wobei ich aber Futurama immer noch am Besten finde.

Alles in Allem möchte ich hier 7 von 10 Punkten vergeben und ich rücke dabei von meinem Standpunkt auch nicht ab, dass es sich hier um eine eigene Staffel als schlicht nur 1b handelt.

Der offizielle Trailer zur neuen Staffel. . . . Immerhin sind Netflix nun so ehrlich, die Staffeln gleich als "Teile" zu bezeichnen. Jetzt halt als "Teil 3". Sieht immerhin sehr spaßig aus und es scheint, als ob die Serie nun vollkommen zum Serial wird. Mir soll es jedenfalls recht sein.